Für eine intensivere Beschäftigung mit unserer Heimat haben wir empfehlenswerte Bücher und Publikationen in zwei Listen zusammengefasst. Zum Teil sind die Schriften antiquarisch erhältlich oder sie finden sich in guten Bibliotheken. Scheinfeld (PDF, 29 KB) Steigerwald (PDF, 33 KB)
Das wohl wichtigste Werk zu Scheinfelds Vergangenheit ist die „Geschichte der Stadt und Pfarrei Scheinfeld“ von Max Bernhard Schwab aus dem Jahre 1912. Der Originaldruck ist auch antiquarisch kaum noch zu bekommen. Der Nachdruck im Taschenbuch-Format aus den 1990er Jahren ist ebenfalls längst vergriffen. Um allen Interessierten das Eintauchen in gut 1100 Jahre Stadtgeschichte zu ermöglichen, stellen wir hier den Inhalt in elektronischer Form zur Verfügung, in einer heute üblichen Schrift und versehen mit einigen Anmerkungen zum besseren Verständnis. Natürlich ist zu beachten, dass das Buch Max Bernhard Schwabs auf dem damaligen Kenntnisstand und auf den ihm vorliegenden Quellen beruht. Geschichte der Stadt und Pfarrei Scheinfeld (PDF, 2,56 MB)
Die Erhaltung von Wanderwegen rund um Scheinfeld für alle Einwohner und Gäste ist dem Heimat- und Kulturverein seit Jahrzehnten ein wichtiges Anliegen. Mitglieder des Vereins kümmern sich um Beschilderung und Pflege. Neben den fünf Hauptwanderwegen Kundigundenweg, Roter Flieger, Blauer Flieger, Rotes Dreieck und Fränkischer Marienweg sind auch drei Rundwanderwege S1, S2 und S3 ausgeschildert.
Unter dem Titel „Stadtgedächtnis“ möchten wir mündliche Überlieferungen für die Zukunft und die nächsten Generationen erhalten. Man kennt es aus der eigenen Familie: Wenn die Großmutter stirbt, dann mit ihr auch viele Geschichten und Anekdoten. Vielleicht erinnert man sich auf Familienfeiern noch einige Jahre an kleine Details, aber irgendwann sind auch die fort. Solche Geschichten, die Oma und Opa mit Schalk in den Augen am Sonntagstisch oder alte Freunde am Stammtisch über die eigene Jugend und das Früher erzählen, möchten wir erhalten. Dazu werden Alt-Scheinfelder interviewt und angeregt, vor der Kamera Anekdoten und Lausbubengeschichten zum Besten zu geben. Damit wird das erhalten, was Enkel und Urenkel in Zukunft noch zum Schmunzeln bringen wird. Es geht im „Stadtgedächtnis“ somit nicht um Faktenwissen, das man in geschichtlichen Abrissen über Scheinfeld nachlesen kann. Aber nebenbei wird natürlich auch Geschichte lebendig, indem wir das wirkliche Leben von früher vor den Augen der Zuschauer auferstehen lassen.
Worum es geht, durfte Tanja Jordan in einem Interview einer Mitarbeiterin des mittelfränkischen Radio 8 erklären. Radio 8 hat uns freundlicherweise diese zwei Mitschnitte zur Verfügung gestellt.
Mitschnitt 1 Radio 8 (September 2024)
Mitschnitt 2 Radio 8 (September 2024)
Aktuell sammeln und sortieren wir noch die Geschichten. Wie und wo die Aufnahmen später der Öffentlichkeit präsentiert werden, wird noch entschieden. Man darf sich aber schon darauf freuen!
Einem Wunsch des Scheinfelder Stadtrats folgend erforscht der Heimat- und Kulturverein Herkunft und Bedeutung der Scheinfelder Straßennamen. Die Beiträge erscheinen, teils gekürzt, seit Dezember 2018 in der Scheinfelder Rundschau. Zusätzlich werden diese nach und nach hier eingestellt. Soweit nicht gesondert angegeben, sind die Beiträge zusammengestellt von Rudolf Ilg und Hans Meyer.
Welche besondere Bedeutung die Firma adidas für Scheinfeld, aber natürlich für die ganze Sportwelt hat, ist deutlich zu sehen, wenn man von Burgambach her in unser Städtchen fährt. Es begrüßt den Besucher schon als erstes das kubische Hochregallager, von dem aus zur Zeit über 200 Beschäftigte Mannschafts-Ausrüstungen zusammenstellen und für Sport-Teams in der ganzen Welt von hier aus auf die Reise schicken. Dieses Hochregal-Lager besteht schon seit 30 Jahren, während das Produktionswerk am anderen Ende von Scheinfeld mit ebenfalls 200 Beschäftigten schon vor über 60 Jahren errichtet wurde. In Hochzeiten arbeiteten dort schon mal über 1200 Mitarbeiter, aber steter Wandel, der Weltmarkt und die Automatisierung erforderten marktgerechte Strukturen, so dass heute das moderne Werk mehr als 3000 Paar Sportschuhe pro Tag produziert.
Adidaswerk in der Adi-Dassler-StraßeSchuhe der Fa. adidas
Der Gründer Adolf Dassler, er lebte von 1900-1978, ist natürlich auch der Namensgeber der Adi-Dassler-Straße, die vom Heims-Platz ausgehend bis nach Klosterdorf verläuft. Der innovative Unternehmer baute auch in der NS-Zeit sein Stammwerk Herzogenaurach aus kleinsten Anfängen heraus weiter auf – bis zu einem „Global Player“. Seine Erfindung der Schraubstollen an den Fußballschuhen soll ein Beitrag zum Sieg Deutschlands bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 gewesen sein. Vielen Familien aus Scheinfeld und Umgebung gab und gibt die Firma Arbeit und Sicherheit. Die Stadt Scheinfeld benannte die „Alte Bamberger Straße“ dem Firmeninhaber zu Ehren in „Adi-Dassler-Straße“ um, in der das heutige Werk als moderner Technologie-, Produktions- und Innovations-Standort für die Zukunft gut aufgestellt ist.
Die Straße „Am Alten Berg“, eine der schönsten Hanglagen in Scheinfeld, verläuft von der Schwarzenberger Straße in Richtung Klosterdorf. Der „Alte Berg“, der einen herrlichen Blick nach Süd-Westen bietet, gehörte mit zu den besten Weinlagen in Scheinfeld, denn bei uns wurde über Jahrhunderte lang Wein angebaut. Es ist überliefert, dass der Weinbau hier mit der fränkischen Landnahme in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts eingeführt wurde. Die ersten Zeugnisse aus Scheinfeld stammen aus dem Jahr 815. Da schenkte nämlich Graf Megingaud im Zuge seiner Klosterstiftung Megingaudeshausen „einen Weinberg bei Scheinfeld“, vermutlich in der Pfaffenleite. Also war Scheinfeld über 1000 Jahre lang (!) Weinbaugemeinde mit großen Lagen am Mördersberg, am Neuen Berg (Weinbergstraße) am Alten Berg, an der Pfaffenleite (am Südwesthang des Schafberges) und oberhalb der Hohlweiler Mühle.
Der Alte Berg, hervorgehoben auf altem FliegerbildAuf dem Alten Berg trohnt der Phönix des Bezirksnationaldenkmals
1816 erlebte Scheinfeld ein außergewöhnlich kaltes und nasses Jahr mit Missernten und darauf folgender Hungersnot. Das war der Auftakt, im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, dass der Weinbau in Scheinfeld, der doch eine Quelle des Wohlstandes war, beendet wurde. Die Ausbreitung der aus Amerika eingeschleppten Reblaus 1863 bedeutete das endgültige Aus für den Weinbau in Scheinfeld, von dem auch überliefert ist, dass im 16. Jahrhundert der Erzbischof von Würzburg sich jedes Jahr ein Faß Scheinfelder Wein liefern ließ. Vielleicht war dieser doch ein besonders guter Tropfen – wer weiß?
Die kurze Stichstraße „Am Kühwasen“, geht zwischen den Heizungs- und Sanitärgeschäften Memhardt und Werrlein von der Würzburger Straße in Richtung Gewerbegebiet Süd I ab. Sie erschließt momentan nur zwei Anwesen.
Kuh der Scheinfelder RasseRinder auf der Wiese vor Hohlweiler
Im Mittelalter war der Kühwasen eine hochwertige Wiese, die vor allem als Hutfläche für junge Rinder genutzt wurde.
Die bislang jüngste Straße Scheinfelds ist „Am Mittelwald“ in Grappertshofen. Unter dem Namen Talaue II ist dieses Baugebiet erst um das Jahr 2021 entstanden, allerdings nicht mehr nach den ursprünglichen Feng-Shui-Plänen.
Laut einer „Bekanntmachung des Bayerischen Innenministeriums für die Benennung von neuen Straßen“ sollte die Verwendung von vorhandenen, alten Flurnamen geprüft werden. Im Bereich dieses Baugebietes finden sich Rumpelsgraben (s. „An der Talaue“), Taubenfeld (s. „Am Taubenfeld“), Kleine Leithe (vgl. „Pfaffenleitenweg“) und das unspezifische Wiesacker. Anstatt für einen Flurnamen hat sich der Stadtrat der Holzstadt Scheinfeld (Öffentliche Sitzung vom 15.2.2021; Einigung bei zwei Gegenstimmen) für die Bezeichnung „Am Mittelwald“ entschieden, einem Vorschlag der Grappertshöfer Ortssprecherin.
Grappertshöfer Ochsenschlag 2024
Mittelwald bezeichnet eine früher deutschlandweit verbreitete, spezielle Art der Forstwirtschaft, die sowohl die Vorteile von Niederwald als auch die von Hochwald zu nutzen versucht. Etwa alle 30 Jahre wird flächig abgeholzt. Dabei werden aber einzelne große Bäume stehen gelassen. Die interessante Veränderung in der Vegetation von Jahr zu Jahr kann man gut beobachten, wenn man von der Straße „Am Mittelwald“ aus einen Spaziergang in die Grappertshöfer Wälder Eckstall und Ochsenschlag macht.
Die Straße „Am Ring“ beginnt an der Bergstraße und mündet in die Simon-Ring-Straße ein. Dass beide ähnlich klingende Straßennamen neben einander liegen ist sehr unglücklich und führt oft zu Verwechslungen.
Die mehrteilige Straße „Am Ring“ (gelb) liegt annähernd ringförmig zwischen den umgebenden Straßen„Am Ring“ Richtung Lerchenbühlstraße (nach links) und Bergstraße (geradeaus)
Das Gebiet zwischen der Würzburger Str. und der Wohnbebauung „An der Talaue“ hat den Flurnamen „Taubenfeld“. Die Erschließungsstraße des jetzigen Gewerbe- und Industriegebietes heißt in Anlehnung des Flurnamens „Am Taubenfeld“. An dem kurzen Straßenstich liegt in verkehrsgünstiger Lage das Hochregallager der Fa Adidas. Die Verlängerung der Straße „Am Taubenfeld“ führt als asphaltierter Feldweg ca. 1,4 km bis zum „Eckstall“ hoch. Überraschend ist, dass man mit 344 m ü. NN nur wenige Meter unter der Höhe des Schlosses Schwarzenberg (360 m ü. NN) ist. Interessant ist auch, dass von hier der Blick Richtung Oberscheinfeld und in das Tal Richtung Baudenbach möglich ist.
Tauben am TaubenschlagKaskade von Regenrückhaltebecken am Taubenfeld
Das große Regeneinzugsgebiet links und rechts des Eckstallweges brachte immer wieder Überschwemmungen der unterliegenden Grundstücke mit sich. Vier Rückhaltebecken in Kaskadenanordnung sollen dies verhindern. Bis vor kurzen ging man bei der Berechnung der Hochwassergefahren von einem 100-jährigen Hochwasserereignis aus. Im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass Scheinfeld von einem 120-jährigen Hochwasser heimgesucht wurde. Dies bedeutet, dass man nach Möglichkeiten suchen muss, den Regen in der Fläche zurückzuhalten. Mit relativ einfachen Mitteln könnten Gräben zur Regenrückhaltung umgestalten werden, ohne den Abfluss zu beeinflussen. Weiter sind alle Flächen zu prüfen, in wieweit sie zur Versickerung von Regen herangezogen werden können. Am einfachsten ist eine Versickerung in den Wäldern zu verwirklichen. Alte, tief eingefahrene Wege die jetzt als Gräben fungieren, können im Abflussbereich gedrosselt werden, und Regenwasser zurückhalten. Auch aufgelassene Weiher sind bei der Versickerung und bei der Regenrückhaltung von großem Wert. Um unsere Grundwasserverhältnisse zu verbessern und zu stärken ist die Versickerung des Regens unabdingbar notwendig. Um Scheinfeld auch in Zukunft vor Überschwemmungen zu schützen sollten bestehende Regenrückhaltungen vergrößert und neue im Vorfeld errichtet werden.
Mit dem Baugebiet Talaue I hat man sich auf gänzlich neues Terrain begeben. Zum einen wählte der Scheinfelder Stadtrat im Jahre 2000 die fernöstliche Lehre des Feng-Shui als Planungsgrundlage. Beauftragt wurde damit die Architektin M. Alessandra Dylla, die das Gelände gemäß Feng-Shui-Lehre auch auf Basis von Erdstrahlung und Energiefeldern analysierte. Ziel war dabei, bei allen Bauwilligen und Bewohnern schnell ein Zuhause-Gefühl zu erzeugen. Realisiert wurde zunächst einer von vier geplanten Bauabschnitten. (Weitere Informationen: http://www.an-der-talaue.de, zuletzt aufgerufen am 16.02.2024)
Hochwasserschutz und Renaturierung am Oberlauf des RumpelsgrabensBreit gestaltetes Bachbett des Rumpelsgrabens zwischen An der Talaue und Am Mittelwald
Neue Wege hat die Stadt Scheinfeld aber auch damit bestritten, diesem Grappertshöfer Baugebiet einen eigenen Straßennamen zu geben. Ansonsten ist es in allen Scheinfelder Ortsteilen üblich, den Ortsnamen als Straßennamen zu verwenden und die Häuser nur durchzunummerieren. Hier sollte der Straßenname vielleicht zunächst auch eine bewusste Abgrenzung gegenüber dem Dorf Grappertshofen sein. Als Name hätte sich „Rumpelsgraben“ angeboten, denn nach diesem meist kleinen Wasserlauf waren die meisten der Äcker benannt, auf denen die Häuser entstanden sind. Da der Name als zu negativ empfunden worden ist, hat sich der Stadtrat stattdessen für „An der Talaue“ entschieden. Der Begriff Talaue war in den Jahren um die Jahrtausendwende in Scheinfeld allgegenwärtig durch das von Rudolf Kolerus und der BN-Ortsgruppe angestoßene Talauenprojekt mit dezentralem Hochwasserschutz und Renaturierungsmaßnahmen, auch am Oberlauf des Rumpelsgrabens. Rudolf Kolerus erhielt dafür im Jahre 2004 den Kulturpreis Scheinfelder Lindwurm. Es geht dem Baugebiet damit vielleicht wie dem Männchen im ähnlich klingenden Märchen – es freut sich, dass niemand seinen wahren Namen weiß.
Die Badstraße befindet sich im Freizeit- und Erholungsgebiet unterhalb der Grund- und Mittelschule Scheinfelds. Sie erschließt das neurenovierte Frei- und Hallenbad, die Freisportanlage, den Campingplatz und die Tennisanlage des TSV Scheinfeld. Auf dem neuen Aussichtstum, der an der Verlängerung der Badstraße steht, sieht man weit über das Scheinetal.
Freibad in der BadstraßeErstes Freibad am Stadtmühlweg
Das erste Freibad im Altlandkreis Scheinfeld wurde auf Initative des Verkehrsvereins, jetzt Heimat- und Kulturverein Scheinfeld, gebaut und zur Saison 1931 feierlich eröffnet. Es lag am Stadtmühlweg und wurde ausschließlich durch die Sonnenstrahlen erwärmt. Das neue Freibad in der Badstraße wurde am 18. Juli 1980 eingeweiht, bietet gegenüber dem alten Schwimmbad erheblich mehr Komfort. Das Bad ist beheizt, um auch an kühleren Tagen noch Erfrischung genießen zu können. Nach der Renovierung, mit separaten Sprungturm, breiter Wasserrutsche, Massagedüsen und einer Wassertemperatur von 29 °C, werden Besucher von weit und fern angelockt.
Die Bauhofstraße liegt im Industrie- und Gewerbegebiet Süd I. Diese Erschließungsstraße verbindet die Nürnberger Straße mit der Würzburger Straße. Den Namen bekam sie auf Grund der Ansiedlung des Kreisbauhofes.
Maschinen des KreisbauhofsKreisbauhof in Scheinfeld
Nach der Zeit entstanden einige Industrie- und Gewerbebetriebe, so dass ein Anschluss an die Würzburger Straße notwendig wurde. Großer Zulauf entstand im Kreisbauhof mit der Errichtung des gut funktionierenden Wertstoffhofes. Hier werden Glas, Metall, Kunststoffe, Holz, Kartonagen, Elektrogeräte und kleine Mengen von Bauschutt angenommen. Im Industrie- und Gewerbegebiet Süd I ist noch Platz für die Ansiedlung größerer Firmen.
In Verlängerung der Dr.-Josef-Bulitta-Straße im Baugebiet „Am Schelmsgraben“ liegt die Beaulieustraße. 1986 wurde durch den Bezirk Mittelfranken die Verbindung mit diesem französischen Ort eingeleitet. Die deutsch-französische Freundschaft und das Kennenlernen unseres europäischen Nachbarn sollte damit unterstützt und gefördert werden.
Beaulieu sur DordogneSchild mit Scheinfelder Partnerstädten
Beulieu sur Dordogne liegt in der Region Nouvelle-Aquitane im Limousin und hat ca. 1300 Einwohner. Die Partnerschaft wird durch regelmäßig stattfindende Begegnungen und gemeinsame Feiern vertieft und über die Jahre entwickelten sich viele Freundschaften und Vereins-Partnerschaften, die die Verbindung mit Leben erfüllen, trotz 1100 km Entfernung und der Sprachbarriere, die von beiden Seiten neuerdings mit Englisch überwunden wird. Trotz der langen Anreise ins Limousin, ist der Besuch von Beaulieu unbedingt eine Reise wert. Neben der idyllischen Lage am Fluß Dordogne erwarten die Besucher viele interessante Sehenswürdigkeiten und liebenswerte Menschen mit einer ausgeprägten Gastfreundschaft. Auch und gerade für Jugendliche und Schüler ist die Reise an die Dordogne immer ein bleibendes, unvergessliches Erlebnis. Für Freundschaft, Völkerverständigung und der Unterstützung unserer europäischen Gemeinschaft sind die Partnerschaft und die Begegnungen unverzichtbar und helfen dazu, Gräben zuzuschütten und Vertrauen aufzubauen.
Die Beierfeldstraße ist die Verlängerung der Schafbergstraße im Siedlungsgebiet „Am Schelmsgraben“. Die Stichstraße wurde im Jahre 1990 unserer sächsischen Partnerstadt nach der Öffnung des eisernen Vorhangs gewidmet.
Schild mit Scheinfelder PartnerstädtenChristuskirche in Beierfeld
Die Stadt Grünhain-Beierfeld wurde im Jahr 2005 zusammen mit dem weiteren Ortsteil Waschleithe zu einer Stadt und Verwaltungseinheit zusammengeschlossen. Insgesamt leben dort etwa 6000 Einwohner. Sie hat sich mittlerweile zu einer modernen, prosperierenden Stadt entwickelt, die auch Industriebetriebe aufweist. Aus der ursprünglich in erster Linie zur Unterstützung beim Aufbau einer leistungsfähigen Verwaltung geschlossenen Beziehung, haben sich inzwischen echte Freundschaften und eine gleichberechtigte Partnerschaft entwickelt. Unsere Patengemeinde Grünhain-Beierfeld im Erzgebirge sollte man mit seinen touristischen Anziehungspunkten und seiner schönen Landschaft unbedingt sowohl im Sommer wie auch im Winter besuchen, denn es erwarten die Besucher viele Attraktionen: Das Landschaftsschutzgebiet Oswaldtal, ein Natur- und Wildpark, das Schaubergwerk „Herkules-Frisch-Glück“, den König-Albert-Turm auf dem Spiegelwald und vielfältige Wintersportmöglichkeiten – und das ist nur ein kleiner Ausschnitt der überraschend reichhaltigen touristischen Möglichkeiten.
Die Bergstraße beginnt an der Kirchstraße und endet oben am Fußweg, der zum Prinzensteig führt. Erst in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann die Bebauung. Vorher war das reines Ackerland. Die Nazis planten und bauten dort im Zuge der Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen zwei Reichsarbeitsdienstlager. Dort waren hunderte junge Männer einquartiert, die Arbeiten wie Bachbegradigungen, Straßenbau, Brückenbau usw. verrichteten. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges fanden in den „Baracken“ viele Flüchtlingsfamilien Unterkunft.
Die Bergstraße schlängelt sich nach obenReichsarbeitsdienstlager
Nach 1945 begann hier entlang der Bergstraße die Stadterweiterung. 1949 erfolgte der erste Spatenstich für das evangelische Gemeindehaus, bis dahin besuchte man Kirche und Pfarrhaus in Schnodsenbach. 1978 wurde dann die Erlöserkirche gebaut. Die Kirchturmeinweihung erfolgte später, im Jahr 2011. Mit der wachsenden Einwohnerzahl wurden die Bergstraße und die abführenden Seitenstraßen rasch bebaut. Heute wohnt schon die nächste und übernächste Generation in den Siedlungshäusern. Gegenüber der Kirche an der Bergstraße stehen die Mehrfamilienhäuser der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft Franken GmbH, die kürzlich Zug um Zug renoviert wurden. Der hoch aufragende Turm des ehemaligen Lagerhauses mit Getreidesilo prägt bis heute das Bild unserer Bergstraße. Jetzt sollen die Gebäude umgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Die Bergstraße ist heute eine viel befahrene Haupterschließungs-Straße des nordwestlichen Teils von Scheinfeld.
Direkt zwischen dem Schuhhaus Zechmeister und dem Gasthaus Krone-Lax biegt man in die Bogenstraße ein, die dann am Ende in die Kirchstraße mündet.
Die Straße, seit alters her „Judengasse“ genannt, hat ein paar Besonderheiten, die sonst nicht häufig anzutreffen sind. Es geht schon los mit einem Haus, das keinerlei Grund neben dem reinen Gebäude hat, so dass, tritt man aus dem Haus, man bereits ringsum auf öffentlichen Straßen steht und die Mülltonne somit „indoor“ aufgestellt werden muss. In einem Zinsregister wurde schon 1525 ein Bewohner jüdischen Glaubens erwähnt. Etwa 20 jüdische Familien wohnten im ganzen Stadtgebiet mit allen Bürgerrechten, nur die ärmeren siedelten entlang der Stadtmauer in der Bogenstraße. Geht man nach rechts, erreicht man auf einem Fußweg das Stadtsee-Gelände und passiert dabei die Gedenktafel, die zum dauernden Andenken an die jüdischen Mitbürger angebracht ist. Die Gasse trug daher den Namen „Judengasse“, weil hier viele Mitbürger hebräischen Glaubens angesiedelt waren – die durchaus geduldet und hoch geachtet waren, das geht aus vielen Dokumenten hervor. Auf der linken Seite, etwas nach hinten versetzt, war dann auch damals eine Synagoge gestanden, mit Mikwe, einem rituellen Baderaum. In der Pogromnacht wurde diese auch in Scheinfeld von NS-Verblendeten angesteckt – allerdings dann auch gleich wieder gelöscht, weil man Angst hatte, dass die Nachbarhäuser Flammen fangen könnten. Die Gärten, zwischen Wachweg und Häuserzeile gelegen, liegen im ehemaligen Stadtgraben, der teilweise mit Wasser und auch Abwasser gefüllt war.
Erinnerungstafel zwischen Bogenstraße und StadtseeHolzstich von Elly Jüngling-Wiesner
Die Bogenstraße endet an der Einmündung zur Kirchstraße, zwischen dem Gasthaus „Löwen“ und dem ehemaligen Lebensmittel- und Farben-Geschäft Steigerwald, wovon noch immer die Schaufenster zeugen mit einem nostalgischen Blick auf historische Gerätschaften und die frühere längst vergangene Laden-Vielfalt in unserem Städtchen.
Wenn man in Scheinfeld die Bergstraße hinauffährt und in Höhe des Evang. Gemeindezentrums nach links abbiegt, erreicht man die Christoph-Müller- Straße, die als Stichstraße von der Von-Hausen-Straße abzweigt.
Erst nach langem Suchen ist es uns gelungen, mit dem Namen Christoph Müller etwas anzufangen. Wer war Christoph Müller und wie kam er zu der Ehre, dass eine Straße nach ihm benannt wurde? Rudolf llg durchforstete alte Unterlagen und wurde schließlich fündig: Christoph Müller war Besitzer des Gasthofes „Zum Schwan“ am Marktplatz. Mit dem Gasthof war auch der Betrieb der Posthalterei in Scheinfeld verbunden. Er wurde 1926 in den Magistrat der Stadt Scheinfeld gewählt. 1930 bis 1933 war er unter Josef Wiesner 2. Bürgermeister und beendete mit ihm 1933 sein politisches Engagement.
Marktplatz mit Gasthof zum SchwanGasthof zum Schwan von Christoph Müller
Die Tochter von Christoph Müller vermachte Ihr gesamtes Vermögen 1940 der Stadt Scheinfeld als „Christoph Müller’sche Wohltätigkeits-Stiftung in Höhe von 25.395,05 Reichsmark. Zweck der Stiftung: 1. Unterstützung Kranker und Leidender 2. Unterstützung sonstiger Bedürftiger Die Verwaltung der Stiftung erfolgte durch den jeweiligen Bürgermeister. Stadtratsbeschluss vom 28.02.1961: Die Stiftung ist infolge Vermögensverlust durch die Währungsumstellung aufgehoben. Die Wirren der damaligen Zeit haben nicht nur die Veth’sche sondern auch die Müller’sche Wohltätigkeitsstiftung vollständig aufgefressen. Christoph Müller wurde in Anerkennung seiner Verdienste und der seiner Familie um die Stadt Scheinfeld mit der Benennung einer Straße geehrt.
Wenn man am Südring stadtauswärts nach dem Edeka-Markt nach links abbiegt und sich dann in der Franckensteinstraße rechts hält, erreicht man die Dr.-Josef-Bulitta-Straße. Gleich am Eingang der Straße erblickt man den großen Gebäude-Komplex der Lebenshilfe.
Gebäude der Lebenshilfe in der Dr.-Josef-Bulitta-StraßeBuch von Dr. Josef Bulitta: Gemeinschaftskunde der bäuerlichen Jugend
Dr. Josef Bulitta (geb. 1908, gest. 1979), nach dem diese Straße benannt wurde, kam Ende der 1930er Jahre nach Scheinfeld, arbeitete im Landratsamt und später am Amtsgericht Scheinfeld. Gleich nach dem Krieg, 1946, war er einer der beiden Gründer der CSU in Scheinfeld. In den 70er Jahren war er Mitbegründer des Caritas-Verbandes Scheinfeld, der bis heute das Senioren-Zentrum in der Schloßstraße betreibt. 1974 gründete er den „Verein für das Leben“, dessen Aufgabe darin bestand, ledigen und alleinerziehenden Müttern aus Zwangslagen zu helfen und Abtreibungen zu vermeiden. Nach seinem Tode wurde sein Werk durch seinen Sohn Benno weitergeführt. So entstand 1981/82 das „Haus für Mutter und Kind“. In zwanzig Jahren beherbergte diese Einrichtung 265 Frauen, es wurden 185 Kinder geboren und viele weitere Frauen kamen mit kleinen Kindern in das Haus. Später, als sich die Akzeptanz in unserer Gesellschaft für diese Mütter offener zeigte, übernahm die „Lebenshilfe Lenkersheim / Bad Windsheim“ das Haus als Heimstätte für Behinderte und modernisierte und erweiterte die Gebäude. Zu Ehren des Initiators beschloss der Stadtrat der Stadt Scheinfeld die Umbenennung des Ziegelbuckwegs in Dr.-Josef-Bulitta-Straße.
Der Fußweg entlang der Rückseite des Alten Friedhofs beginnt an der Apotheke und mündet in die Adi-Dassler-Straße. Der Alte Friedhof wurde 1582 / 1583 angelegt. Nach der Gegenreformation des protestantischen Scheinfelds, wird der Friedhof als gemischte Begräbnisstätte für Katholiken und Protestanten bezeichnet. 1627 wurde der erste Katholik dort begraben. Der Alte Friedhof war im Besitz und in der Unterhaltspflicht der katholischen Pfarrgemeinde. Für die Nutzung protestantischer Sterbefälle zahlte die evangelische Kirchengemeinde einen Beitrag. Erst vor Jahren kam der Friedhof in städtischen Besitz.
Keller entlang des FriedhofswegsFriedhof mit Jodokuskapelle
Vor dem eben beschriebenen Friedhof befand sich unmittelbar um die Pfarrkirche der erste Friedhof Scheinfelds. Er umfasste den Platz des ehemaligen Schulhauses und einen Teil des Pfarrgartens. Er galt gleich den Stadtmauern als befestigter Platz in Kriegszeiten (Kirchenburg?) und wurde bis 1582 belegt.
Auf dem Alten Friedhof steht bis heute die Jodokuskapelle die 1606 errichtet wurde. Vor dem Oberen Tor, an der Kreuzung Adi-Dassler-Straße / Schwarzenberger Straße, befand sich vorher schon eine Kapelle die dem St. Jodokus geweiht wurde. Das Entstehungsjahr ist völlig unbekannt, sicher war sie älter als die 1452 erbaute alte gotische Pfarrkirche, da sie schon 1445 erwähnt wurde. Die jahrhunderte alte Kapelle musste immer wieder instandgesetzt werden. 1821 wurde sie Generalsaniert. Leider wurden dabei die Grüfte in der Kapelle pietätlos demoliert und die Grabgewölbe herausgerissen. Die beiderseitigen Emporen wurden rückgebaut. Auch heute noch wird die Jodokuskapelle zu verschiedenen kirchlichen Anlässen noch genutzt.
Nach dem Gabersberg, einer Anhöhe süd-östlich der Hohlweiler Mühle, mit einer Höhe von 347 Meter, wurde die Straße im Baugebiet Schelmsgraben benannt. Sie beginnt am Hohlweiler Mühlweg und führt den Hang hinauf über die Schafbergstraße. Angedacht war, sie weiter in Richtung der Schafberge zu führen. Die folgenden steilen Hanglagen erlaubten jedoch keine wirtschaftliche Erschließung, so dass die Straße mit einer kleinen Wendemöglichkeit abschließt. Die herrliche Lage der Einfamilienhäuser erlaubt den Blick über das Scheinetal bis nach Markt Bibart.
Kuppe des Gabersbergs hinter einem FischweiherObere Hälfte der Gabersbergstraße
Oberhalb der Wohnbebauung wurden die Steilhänge entbuscht, um die Beweidung und den Durchzug der Schafherden Richtung Klosterdorf zu ermöglichen. Die um Scheinfeld typischen Heckensäume der Streuobstlagen, sind oberhalb des Baugebietes besonders gut zu erkennen. Erfreulich ist, dass einige Besitzer ihre alten Streuobstgärten wieder zu pflegen beginnen.
Die Gartenstraße ist eine schmale Seitenstraße der Schwarzenberger Straße und mündet einmal in Adi-Dassler-Straße und mit einem Seitenarm in die Straße Am Alten Berg. An ihr befinden sich vier Blocks altenbetreutes Wohnen, zwei erdgeschossige Wohnanlagen, Einfamilienhäuser und das große Gartenareal des ehemaligen Amtsgerichtes in dem zukünftig das Naturparkzentrum einziehen wird.
Altenbetreutes Wohnen in der GartenstraßeDer wilde Garten des Amtsgerichts
Stadtgeschichtliches zum ehemaligen Amtsgericht Scheinfeld: 1806 wurde das Herzogtum Bayern mit Napoleons Gnaden Königreich. Eine umfassende Verwaltungsreform teilte Bayern in überschaubare Bezirke ein. Die Herrschaftsgerichte gingen in den Bezirksämtern auf, die später in Amtsgerichte überführt wurden. Das erste Gericht residierte im Anwesen des jetzigen Schuh-Zechmeister. Platzprobleme und bauliche Mängel veranlassten später die Regierung ein neues Verwaltungsgebäude zu suchen. Nur mit Mühe und unter großen Kosten konnte der Stadtrat ein Abwandern nach Markt Bibart verhindern. Für den repräsentativen Neubau musste die Stadt das Grundstück zur Verfügung stellen. Nach der Gebietsreform 1972 dachte die Stadt Scheinfeld daran das Amtsgericht als Rathaus zu übernehmen. Sie zog das Angebot jedoch zurück, um einer Gastwirtsfamilie einen Hotelumbau zu ermöglichen.
Mit der Ansiedlung des Hochregallagers der Firma Adidas war es notwendig, die Staatsstraße aus der Kirchstraße auf den Taubenfeldweg Richtung Geiselwind auszubauen. Leider hat man es später versäumt, den vom Straßenbauamt angebotenen, und vom Stadtbauamt geplanten Kreisverkehr an der Tankstelle umzusetzen. Man hätte kostengünstig einen weiteren schönen Stadteingang bekommen. Mit der Straßenbaumaßnahme Geiselwinder Straße wurde eine Verkehrsentlastung der Würzburger- und Kirchstraße erreicht.
Geiselwinder KircheGeiselwinder Marktplatz
Nach den ersten Entwürfen war das Hochregallager näher an der Kreuzung Würzburger – Nürnberger Straße geplant. Einsprüche des Denkmalsamtes, Verdeckung Schloss Schwarzenbergs, konnte durch ein Verschieben des Bauwerks Richtung Grappertshofen entkräftet werden. Mit dem Bau der Geiselwinder Straße wurde nicht nur die Altstadt Scheinfelds entlastet, sondern auch die Ortsdurchfahrt von Grappertshofen. Nach Abschluss der Umgehungsstraßen Südring und Geiselwinder Straße, konnte endlich die Altstadtsanierung geplant werden.
Die Goethestraße beginnt an der Schwarzenberger Straße und mündet in die Bergstraße. An der Goethestraße liegt das neuerbaute Gymnasium und das Berufsbildungszentrum und am Ende Ecke Bergstraße die Evangelische Kirche. Kurzer Abriss der Biografie J. W. v. Goethes: Geb. 28.8.1749 in Frankfurt/Main Gest. 22.3.1832 in Weimar Ehefrau: Christine von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe war ein deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer der deutschsprachigen Dichtung. Goethe stammte aus einer angesehenen reichen Frankfurter Familie und genoss eine aufwendige Ausbildung bei Hauslehrern. Er studierte in Leipzig und Straßburg Rechtswissenschaft und war danach als Advokat in Wetzlar und Frankfurt tätig. Gleichzeitig folgte er seinen Neigungen zur Dichtkunst. 1773 schrieb er das Drama „Götz von Berlichingen“ und 1774 „Die Leiden des jungen Werthers“. Als 26-jähriger wurde er an den Hof von Weimar eingeladen, wo er sich schließlich für den Rest seines Lebens niederließ. Goethe bekleidete dort als Freund des Herzogs Carl August politische und administrative Ämter. Durch eine erzwungene 2jährige Italienreise holte er sich seine schöpferischen Fähigkeiten zurück. Nach seiner Rückkehr wurden seine Amtspflichten weitgehend auf repräsentative Aufgaben beschränkt.
Goethes Geburtshaus in Frankfurt am MainGoethedenkmal in Frankfurt am Main
Goethes literarisches Werk umfasst Lyrik, Dramen, Epik, autobiografische-, kunst- und naturwissenschaftliche Schriften. Johann Wolfgang von Goethe war ein kreatives Genie. Im Bunde mit Schiller, Herder und Wieland verkörperte er die Weimarer Klassik. Sein Drama „Faust“ errang den Ruf als die bedeutendste Schöpfung der deutschsprachigen Literatur.
Die markanteste Straße in Scheinfeld ist sicherlich die Hauptstraße. Sie führt vom Marktplatz zum Oberen Tor. Das sind, so haben wir es schon in der Schule gelernt, 100 Meter. Diese Straße hat alles gesehen, was die Geschichte von Scheinfeld ausmacht, von Bränden, Pest, Plünderungen, Grün-Märkten, Aufmärschen, Mobilmachungen, Festzügen, Schweinemärkten – alles was das Leben direkt oder indirekt ausmacht, spielte sich hier ab. Im Moment sieht die Straße das hoffentlich baldige Ende einer weiteren Pandemie und wartet auf die Sanierung und Umgestaltung des Straßenraumes mit der Erneuerung der Kanalisation sowie der Strom- und Wasserversorgung. Am Ende, respektive am Anfang, steht unser alter Stadtturm, dem das Alter enorm zusetzt und dringend einer Verjüngungskur bedarf.
Hauptstraße mit Oberem TorHauptstraße vom Tor aus
Die Hauptstraße hat schon mehrfach eine Namensänderung hinter sich. So hieß sie erst Obere Straße, in der NS-Zeit Adolf-Hitler-Straße, die Straßenschilder dazu wurden bei der Renovierung des Alten Rathauses in den 90er Jahren wieder gefunden. Die Neu-Nummerierung der Gebäude erfolgte nach 1930. Die Breite der Straße lässt darauf schließen, dass sie als Marktstraße konzipiert war und so sind im Verzeichnis der Märkte 1923 in Scheinfeld vermerkt: 7 Jahrmärkte, 13 Rindvieh- und Schaf-Märkte, 2 Krautmärkte, 24 verkaufsoffene Sonntage (12-15 Uhr) und dazu noch die regelmäßigen Wochenmärkte, jeden Montag, Donnerstag und Samstag auch Ferkelmarkt. Die Hauptstraße war als eine der wenigen Straßen im Ort aus hygienischen Gründen gepflastert. Als Viehtränke und Schöpfbrunnen für die Haushalte stand ein Ziehbrunnen vor der Metzgerei Brügel. Die Händler, die auf der Hauptstraße ihre Waren und Tiere feil boten, mussten Markt- und Pflaster-Zoll bezahlen – eine wichtige Ein-nahmequelle für die Stadtgemeinde.
Die Straße „Herrensteig“ ist eine kurze Stichstraße, die vom Südring auf Höhe der Weinkellerei Heim abzweigt. Ursprünglich ging diese als Feldweg außerhalb der Stadtmauer entlang und mündete damals in der Nähe des Scheine-Baches in die Würzburger Straße. Warum gab es so einen Weg, der außen herum führte, statt durch die sicher viel besser ausgebaute Hauptstraße durch den Ort? Das hat folgende Bewandtnis: Nach dem Religionsfrieden zu Augsburg im 16. Jahrhundert mussten alle Untertanen die Glaubensrichtung ihrer Herrschaft annehmen. Freiherr Johann von Schwarzenberg (bekannt und berühmt auch als der „starke Hans“), ein Verehrer von Martin Luther und guter Freund von Philipp Melanchthon trieb die Reformation in seinem Patronat energisch voran. Die katholischen Pfarrer mussten in Scheinfeld das Pfarrhaus räumen und lutherisch gesinnte Geistliche zogen ein. Im Jahre 1540 waren alle Schwarzenberger Pfarreien evangelisch. Die evangelische Linie unserer Schlossherren starb im Jahre 1588 aus und die katholischen bayerischen Schwarzenberg traten das Erbe in Franken an. Graf Georg Ludwig vollendete dann die Gegenreformation, in der alle Pfarreien wieder katholisch besetzt und die evangelischen Pfarrer teilweise gewaltsam vertrieben wurden. In dieser Umbruchzeit – Schwarzenberg katholisch – Stadt Scheinfeld evangelisch – sperrten die Scheinfelder die Durchfahrt, so dass die katholischen Kirchgänger vom Schloss nicht durch die Hauptstraße konnten, sondern außen herum über den Herrensteig laufen mussten. Mit Ende der Gegenreformation war dann also Scheinfeld wieder katholisch, die Dörfer der Umgebung aber blieben der protestantischen Lehre verbunden.
Nächstgelegene katholische Pfarrkirche in Markt Bibart (1614-1616)Katholische Schlosskirche Schwarzenberg (1607-1616)
Übrigens: Wissen Sie es noch? Am Beginn des Herrensteigs war lange Jahre eine Spedition angesiedelt, die mit Pferdefuhrwerken z. B. Brennstoffe wie Holz und Kohle, sowie Botenfahrten zum Bahnhof Markt Bibart und auch Leichentransporte durchführte. Und: Am Ende der Straße, die heute in die Wachgasse mündet, befand sich eine Gärtnerei, deren üppige Endiviensalat-Köpfe weithin begehrt waren.
Direkt am Marktplatz unseres Städtchens zweigt eine kleine Gasse ab und führt zur Inneren Wachgasse: das Herzoggäßchen.
Erinnerungstafel an der JodokuskapelleHeutiges Leihgewand für Kommunionkinder
Den Namen bekam das schmale Gässchen von dem Ehepaar Herzog, das eine wohltätige Stiftung einrichtete. Martin Herzog war Schwarzenberger Beamter und widmete diese Stiftung armen Kindern und Jugendlichen in der Ausbildung. Solche Stiftungen gab es in Scheinfeld viele, die ebenfalls die Unterstützung schlecht gestellter junger Menschen zum Ziel hatten. Martin Herzog gründete am 30. Juni 1876 die „Martin und Ursula Herzog’sche Kommunikanten-Stiftung“. Dabei sollten folgende Zwecke im Mittelpunkt stehen:
Abgabe von 16 Mark an die hiesige Krankenstation zur Verköstigung armer Kinder
Verteilung von Brot im Wert von 7 Mark jeweils am 25. Dezember, dem Sterbetag des Stifters
Anschaffung von Kleidung für arme Erstkommunikanten und Unterstützung weiterer armer Leute
Die Übernahme von Lehrgeld für bedürftige Lehrlinge in Ausbildung
Das Vermögen der Stifung betrug 1912 eine Summe von 5035,71 Reichsmark Die Verwaltung der Stiftung erfolgte ursprünglich durch den jeweiligen katholischen Stadtpfarrer, mittlerweile organisiert das die Stadt Scheinfeld. Am Eingang der Jodokuskapelle im alten Friedhof in Scheinfeld ist eine Tafel angebracht, die an das Stifter-Ehepaar erinnert.
Ursprünglich war der Flurweg eine Verbindung zur Hohlweiler Mühle und weiter zum Ortsteil Hohlweiler. Hier wurde in den 1990er Jahren unter Pfarrer Haag eine Reihenhausbebauung angestoßen, die mit viel Eigenleistungen Bürgern es ermöglichte Eigentum zu schaffen. Eine schmale verkehrsberuhigte Anliegerstraße mit einer durchgehenden Baumzeile beruhigt den Durchgangsverkehr.
Hohlweiler MühlwegHohlweiler Mühle
Scheinfeld hatte im Mittelalter 2 Mühlen, die Stadtmühle und die Hohlweiler Mühle. Die Hohlweiler Mühle wird erstmals 1445 beim Verkauf an die Jodokus-Kapelle erwähnt. Ab 1521 wechselt die Mühle mehrmals den Besitzer, bis sie 1694 die Stadt Scheinfeld erwirbt und verpachtet. Nach einer Gemeindeverordnung, mussten die Müller das Getreide der gesamten Gemeinde im Wechsel mit der Stadtmühle annehmen und mahlen. Die Reinigung des Mühlgrabens, von der Scheinebrücke am unteren Tor ( Büttels-Torturm ) bis zur Mühle, wurde ebenfalls dem Müller auferlegt. Ab dem 18.Jh. wechselten die Eigentümer der Mühle immer wieder. Das landwirtschaftliche Anwesen Hohlweiler Mühle ist jetzt seit Jahren im Besitz des Altbürgermeisters Ernst Scheuenstuhl.
Die Josef-Wiesner-Straße verbindet die Bergstraße mit der Lerchenbühlstraße. Josef Wiesner wirkte von 1920 bis 1938 als Justizinspektor am Amtsgericht Scheinfeld. Nach langen Jahren als Magistrat (Stadtrat) wurde er 1930 zum Bürgermeister gewählt. 1933 zog sich Wiesner aus dem politischen Leben zurück und wurde von dem regimetreuen Politiker Karl Lax abgelöst. Die örtliche Militärregierung setzte den ehemaligen Bürgermeister Wiesner nach Kriegsende im Mai 1945 bis zum Amtsantritt von Michael Braun im August 1945 wieder ein.
Villa Wiesner am StadtseePorträt von Josef Wiesner
Heute verbindet man mit dem Namen Wiesner auch seine Tochter, die Künstlerin Elly Jüngling-Wiesner. Besonders bekannt sind die schönen Holzschnitte der Scheinfelder Altstadt und von Franken sowie die Stillleben in Öl, die so manches Bürger-Wohnzimmer geschmückt haben. Elly Jüngling-Wiesner hatte nach dem Krieg eine entscheidende Rolle bei der Gründung der städt. Realschule, aus der die Oberrealschule wuchs, das heutige Gymnasium. Josef Wiesner hat sich mit seiner Villa am Stadtsee ein bleibendes Andenken gesetzt, das eines der architektonisch schönsten Häuser in Scheinfeld darstellt.
Die erste Phase als Bürgermeister in Scheinfeld begann für Karl Lax (1891–1974) kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im April 1933. Lax war 1927 nach eigenem Bekunden aus Überzeugung der NSDAP beigetreten. Zuvor war er bereits Mitglied bei einer NSDAP-Vorläufer Partei, der DAP, gewesen. Demnach hatte er seinerzeit kein Interesse daran, die noch junge erste deutsche Demokratie – die Weimarer Republik – zu stabilisieren. Er darf aus heutiger Sicht im Gegenteil als Gegner derselben bezeichnet werden.
Nach 1945 wurde Karl Lax aufgrund seiner Rolle in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wegen Landfriedensbruchs verurteilt. Gegen dieses Urteil ging er zweimal erfolglos in Revision. Im November 1938 lebten noch etwa 20 Menschen jüdischen Glaubens in Scheinfeld. Sie wurden in dieser Nacht drangsaliert, ausgeraubt, inhaftiert, und ihr Gebetshaus wurde in Brand gesteckt. So waren die Zeiten, in denen Karl Lax erstmals als Bürgermeister amtierte, und – nach dem, was überliefert ist – auch tatenlos zusah, als in Scheinfeld die Synagoge brannte.
Es ist schwer zu beurteilen, inwieweit sich Lax (wie andere Scheinfelder auch) an jüdischem Besitz bereicherte. Allerdings ist dem Protokoll des Spruchkammerverfahrens aus dem Jahr 1948 zu entnehmen, dass er (nach eigener Aussage) etwa einen ¾ Hektar Land im Zusammenhang mit den Pogromen im November 1938 erworben hat. In einem späteren Verfahren vor der Wiedergutmachungsbehörde kam es zu einem Vergleich zwischen den Eheleuten Karl und Elise Lax und der Jewish Restitution Successor Organization. Dieser verpflichtete Lax zur Nachzahlung von 220 DM für die Äcker, die er zuvor für 730 Reichsmark erworben hatte.
Porträt von Karl LaxSeifenkistenrennen 1990 in der Karl-Lax-Straße
Zweite Bürgermeisterkarriere bei der ÜWG Anfang der 1950er Jahre kehrte Karl Lax als Mitbegründer der ÜWG in die Kommunalpolitik zurück. Der Wahl in den Stadtrat im Frühjahr 1952 folgte die Wahl zum Bürgermeister. Die Lokalzeitung berichtete damals, dass von 1303 abgegebenen Stimmen 664 an Karl Lax entfielen, 639 Stimmen erhielt der Gegenkandidat Adam Pohli, 22 Stimmen waren ungültig. Lax wurde zweimal (1956 und 1960) wiedergewählt. Bis zu seinem Tod 1974 erfuhr er in der damaligen Bevölkerung große Anerkennung. Nach seinem Ausscheiden aus dem Bürgermeisteramt 1966 wirkte er bis 1971 als ÜWG-Obmann. Der Scheinfelder Stadtrat verlieh Karl Lax, der sich unter anderem um die Ansiedlung der Firma Adidas verdient gemacht hatte, im Jahr 1966 den Ehrentitel eines Altbürgermeisters. Auch der damalige Landkreis Scheinfeld zeichnete Karl Lax aus. Er bekam 1965 die „Ehrenmedaille in Gold“ für mehr als 20-jährige Amtstätigkeit als Bürgermeister. Mit großer Selbstverständlichkeit ehrte man ihn damit für die Zeit als NSDAP-Bürgermeister gleich mit.
1975 entschied der Scheinfelder Stadtrat unter Bürgermeister Hans Steinl, die Straße, die den unter Lax neu entstandenen Stadtteil „Schelmsgraben“ mit der zur Altstadt führenden Adi-Dassler-Straße (ehemals Alte Bamberger Straße) verbindet, nach dem langjährigen Stadtoberhaupt Karl Lax zu benennen. Diese Widmung störte lange Zeit offiziell niemanden, bis der Journalist und Autor Niklas Frank im Rahmen seines Buchprojektes „Dunkle Seele, feiges Maul“ (erschienen 2016) zufällig auf Scheinfeld und dessen ehemaligen Bürgermeister Karl Lax stieß und sich empörte, da es ja eine besondere Ehrung einer Persönlichkeit darstellt, wenn eine Straße nach dieser benannt wird. Seitdem ist die Namensgebung für die Straße umstritten. Ein Arbeitskreis tagte neun Monate lang, um Licht in den „Fall Lax“ zu bringen. Der Stadtrat entschied 2018, dass die NS-Vergangenheit Scheinfelds weiter aufgearbeitet werden soll. Der Straßenname und die damit verbundene Ehrung von Ex-Bürgermeister Lax wurden jedoch beibehalten. Teil dieser Aufarbeitung ist die in der Scheinfelder Rundschau 2018 gestartete Serie über Straßennamen.
Vom Marktplatz aus Richtung Geiselwind zieht sich bis zum Bad- und Sportgelände die Kirchstraße. Auch sie hat einige Namens-Änderungen hinter sich. So hieß sie erst Hintere Straße und endete bereits beim damaligen Klettentor beim heutigen Anwesen Jordan. Dieses Tor wurde im 16. Jahrhundert erbaut und als Verkehrshindernis 1878 abgebrochen und war seit 1611 die Wohnung des Stadtvogts. Nach 1930 war ihr Name dann Schweinfurter Straße und erst später kennen wir sie als Kirchstraße.
Stadtpfarrkirche Mariä HimmelfahrtKatholisches Pfarrhaus mit angebautem Pfarrzentrum in der Kichstraße
Die große Stadtkirche ist prägend für die Straße und ein bedeutendes Bauwerk in unserem Städtchen. Die Vorgängerkirche unseres sehr schönen spätbarocken Gotteshauses „Mariä Himmelfahrt“ war noch eine gotische Kirche, die 1452 erbaut wurde. Auf dem Kirchturm hatte der Türmer eine Wachstube. Beim Bau des Katholischen Pfarrzentrums nebenan wurden Gräber gefunden, die vermuten lassen, dass sich um das alte Kirchen-Gebäude ein Friedhof befand und dass hier bereits die älteste Scheinfelder Kapelle oder Kirche stand. Nach der Platzierung der alten Nachbargebäude ist denkbar, dass dieses kleine Kirchlein als Kirchenburg befestigt war. Scheinfeld erhielt ja erst nach der Stadterhebung im Jahre 1415 eine sichere Stadtmauer. Nach Einführung der Reformation 1524 durch Johann den Starken von Schwarzenberg wurde Scheinfeld und das Umland evangelisch. 100 Jahre später wurde mit der Gegenreformation Scheinfeld wieder katholisch. Heute ist unsere Kirchstraße eine wichtige Verkehrsader stadtauswärts. Schlendern Sie doch mal entlang, Sie werden manches Historische, aber auch manches Neue kennenlernen.
Wenn man stadtauswärts die Kirchstraße entlang fährt, biegt die Bergstraße in nördlicher Richtung ab. Gleich die erste Abfahrt rechts ist die Landwehrstraße. Sie führt am Gymnasium vorbei und am Gebäudekomplex des Berufsbildungszentrums. Der mittlerweile abgerissene Altbau des Gymnasiums war während der Nazizeit das Hauptquartier der beiden Arbeitsdienstlager. Dort und in den benachbarten Baracken wurden Arbeiter kaserniert, die mit Hacke und Spaten Gewässerbegradigungen, Straßenbau und Kanalschachtungen ausführten, als Maßnahme gegen die damals herrschende Arbeitslosigkeit. Die Landwehrstraße stellt heute die nördliche Stadtumfahrung dar.
Landwehrgraben, eingezeichnet in altes FliegerbildDoppelgraben und Wall der Würzburger Landwehr im Lochholz
Als Landwehr bezeichnete man bis ins Spätmittelalter die meist grünen Schutzwälle um die Städte herum und zwar nach der Stadtmauer und dem Stadtgraben, der mit Wasser oder mit Fäkalien geflutet werden konnte. Diese grünen Barrieren bestanden meist aus Schwarzdorn-, Wildrosen- oder Brombeerhecken. Außerdem pflanzte man noch Buchensetzlinge dazwischen, die auf etwa zwei Metern abgeknickt wurden um dann wiederum nach unten anzuwachsen. Die Bevölkerung konnte dazu verpflichtet werden, sowohl die Aufsicht und die Pflege, ja sogar die Verteidigung einzelner Abschnitte der Landwehr, zu übernehmen. Nach etwa 10 Jahren entstand dadurch ein recht undurchdringlicher dorniger Wall, der den Feind wenigstens eine kurze Zeit aufhalten konnte. Die Feinde, das war oft marodierendes Kriegsvolk oder Räuberbanden und andere Bedrohungen. Die Landwehren stellten auch die Grenzen eines Rechtsbezirks, einer Zollgrenze oder einer Mautstelle dar.
Sie verläuft von der Kirchstraße, nahe Marktplatz, links nach Westen und mündet wiederum in die Kirchstraße, in der Nähe des Reisebüros. Manche Ur-Scheinfelder kennen diese Gasse noch mit ihrem alten Namen: Die Weet. Diese uralte Bezeichnung für ein sumpfiges, nasses Gebiet steckt auch in der englischen Bezeichnung „wet“ und heißt dort auch dasselbe. Die Lange Gasse war schon immer hochwasserbedroht und ist nicht selten kniehoch unter Wasser gestanden. Ist sie doch so ziemlich das tiefliegendste Gelände in der Stadt und der Scheinebach hat die Häuser vielfach besucht und ausgiebig gewässert. In der Zeit bis vor den Weltkriegen bestanden dort, um die aufragende Kirche herum, viele Bauernhöfe. Damals gab es etwa 88 landwirtschaftliche Betriebe im Stadtgebiet Scheinfeld.
Blick in die WeltDie Lange Gasse zieht sich in langem Bogen um die Kirche
Der Hauptverkehr läuft in der Kirchstraße und die parallel laufende Lange Gasse ist meist davon verschont, daher kennen sogar viele Einheimische diese Gasse in ihrer ganzen Länge kaum. Dabei war sie sogar schon einmal in der Zeitschrift „Hör zu“ und wurde dem ganzen deutschen Publikum präsentiert. Das ist allerdings schon sehr lange her, nämlich 1959 und zeigt eine Idylle, die vielleicht für unser fränkisches Städtchen typisch ist. Und das Ganze unter der Überschrift: „Blick in die Welt.“
Die Lerchenbühlstraße zweigt auf Höhe des ehemaligen Lagerhauses Hutzler von der Bergstraße ab und ist die Hauptzufahrt zur Grund- und Mittelschule sowie dem Hallenbad. Die Straße ist nach Scheinfelds erstem Wohnbaugebiet der 60er Jahre „Am Lerchenbühl“ benannt. Vielleicht waren Lerchen einst die Namensgeber dieses Hügels. Diese sind mittlerweile sehr selten geworden. Sicher konnte man sie dort früher immer im Frühjahr mit ihrem zwitscherndem Jubilieren hören.
FeldlercheHeidelerche
An dem Areal bestand in den 50er/60er Jahren eine Zuchtfarm für Füchse zur Pelzerzeugung. In der Nähe des jetzigen Grundschul-/Mittelschul-Gebäudes. 1934/35 stand zwischen der Lerchenbühlstraße und der Bergstraße das Reichsarbeits-Dienstlager „Kaiser Friedrich I“ und das „RAD-Lager 8/282“. Die Aufgabe dieser Organisation war in der Nazi-Zeit die Errichtung des Lagers selbst, die Bibertbach-Begradigung bei Ziegenbach, Ehebach-Regulierung bei Langenfeld, Gewässer-Regulierungen in Kornhöfstadt und Scheinfeld – also Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die meist längst wieder rückgebaut wurden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Lager von Flüchtlingen aus Schlesien und dem Sudetenland bewohnt. Mit der Auflösung des Lagers wurde die gesamte Fläche mit Wohnhäusern überbaut. Der Rest einer ehemaligen Wohn-Baracke steht heute noch als Schuppen an der Röhrigstraße. Heute präsentiert sich das ganze Areal als beliebtes Wohngebiet, das vielen Bewohnern eine Heimat geworden ist. Wie eine Krone ragt das neu renovierte Schulzentrum über das Lerchenbühl-Gebiet und bietet damit gute Voraussetzungen für die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen.
Zwischen dem Alten- und Pflegeheim der Caritas und der Schwarzenberger Straße findet man die Mangoldstraße.
Mit dem Gemüse Mangold hat diese Straße gar nichts zu tun. Sie ist vielmehr einer Scheinfelder Familie gewidmet, die sich um unser Städtchen verdient gemacht hat. Da ist zunächst Christoph Mangold (1861-1907), der in Scheinfeld als Bäckermeister und Stadtkirchner tätig war. Er wohnte in der Hauptstraße 9, das ist neben der AOK. Mit seiner Frau Anna (1866-1927) hatte er fünf Kinder: Franziskaner-Pater Petrus Mangold (1889-1942), Walburga Mangold (1893-1974), Franziskaner-Pater Alipius Mangold (1896-1949), Regina Mangold (1898-1996), Maria Mangold (1904-1960). Die Geschwister Walburga und Regina stellten großzügig und kostenlos ihr ausgedehntes Grundstück für den Bau des Alten- und Pflegeheims zur Verfügung. Die Anlage wurde von der Caritas 1972-1975 errichtet und wird bis heute stark frequentiert und laufend modernisiert.
Bereich der Mangoldstraße als Felder und ObstwiesenPorträt von Karl Mangold
Karl Mangold (1863-1921), ein jüngerer Bruder von Christoph Mangold, war von 1919 bis zu seinem Tod 1921 Bürgermeister Scheinfelds. Das bekannteste Mitglied der Familie war Franziskaner-Pater Petrus Karl Mangold, leider aus einem traurigen Grund, da er von Nationalsozialisten im KZ Dachau hingerichtet wurde. 1889 wurde er in Scheinfeld geboren, besuchte ein Gymnasium in Bamberg, anschließend absolvierte er ein Noviziat bei den Franziskanern. Er nahm am ersten Weltkrieg teil und geriet in französische Kriegsgefangenschaft. Nach seinem Studium der Theologie und der Philosophie war er Seelsorger in Miltenberg, Kloster Pfreimd und Olmütz in Mähren. 1941 wurde er verhaftet durch die NS-Machthaber und ins KZ Dachau gebracht. Nach einem Jahr Lagerhaft im „Priester-Block“ verstarb er 1942, angeblich an Herz- und Kreislaufschwäche. Die Asche seiner sterblichen Überreste wurde seinem Orden per Postpaket zugesandt. Pater Petrus Mangold wurde bereits mit einer Straßenbenennung in der Stadt Pfreimd, im Bistum Bamberg als Märtyrer des 20. Jahrhunderts und von der Stadt Miltenberg mit einer Gedenktafel geehrt.
Wenn man die Bergstraße hinauf fährt und in Höhe der evang. Kirche nach links abbiegt, gelangt man in die Max-Bernhard-Schwab-Straße.
Max Bernhard Schwab wurde am 8. Oktober 1849 in Scheinfeld geboren. Er war als Kämmerer und Sparkassenleiter in der Stadt Scheinfeld angestellt. Sein stattliches Elternhaus stand in der Hauptstraße, in ihm ist heute die Metzgerei Brügel. Max Bernhard Schwab war der Herausgeber der umfassenden Chronik der „Geschichte der Stadt und Pfarrei Scheinfeld“. Neben diesem Standardwerk für alle Heimatkundler, hat Schwab 20 Aufsätze und Abhandlungen in historischen Zeitschriften veröffentlicht. Die Scheinfelder Chronik ist ein ausführliches und mit großer Detailkenntnis verfasstes Werk, das heute noch die Hauptquelle für Heimat-Interessierte darstellt. Sie erschien bereits 1912 und ist ebenso wie auch ein Taschenbuch-Reprint aus den 90er-Jahren längst vergriffen. Derzeit bemüht sich die Stadtverwaltung um die Fortschreibung der Geschichte.
Vorwort in Schwabs Geschichtsbuch von 1912Ehemaliges Wohnhaus Schwabs, heute Metzgerei Brügel
Neben seiner Tätigkeit als Magistrat war Schwab ab 1888 auch „Gotteshaus-Meister“ (Kirchenpfleger) der Stadtpfarrkirche. Am 21.12.1912 wurde dem Kaufmann und Magistratsrat Schwab die Ehrenbürgerrechtsurkunde vor versammeltem Magistrat und Gemeindekollegium durch Bürgermeister Albert Röhrig verliehen. „Dem langjährigen Magistratsrat Max Schwab in Scheinfeld wird in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Gemeinde Scheinfeld durch seine ersprießlichen Dienstleistungen und insbesondere der großen Verdienste durch die Herausgabe eines Geschichtsbuches von Scheinfeld und Umgebung das Ehrenbürgerrecht in Scheinfeld hiermit verliehen. Gleichzeitig wird beschlossen, von der Ausgabe der Geschichte Scheinfelds 50 Exemplare aus der Gemeindekasse anzukaufen, welche dann als Preise für gute Schüler und Lehrlinge verwendet werden.“ Nach der Magistratischen Verfassung, die ab 1818 in Scheinfeld galt, wurde Scheinfeld mit zwei Kollegien geführt: Bürgermeister | Magistrat (6 Räte) | Gemeindekollegium (18 Bevollmächtigte) | je ein Bevollmächtigter von den 18 Dörfern und Weilern die zur Stadt Scheinfeld gehörten.
Die Nürnberger Straße verbindet die Geiselwinder Straße mit dem Kreisverkehr. Sie ist ein Teilstück der Staatsstraße 2421 nach Hohlweiler und weiter zur Bundesstaße 8. An der Nürnberge Straße zweigt die Bauhofstraße mit dem Gewerbegebiet Süd ab. Neuerdings verlagerte sich der Netto-Markt von der Geiselwinder Straße an den Kreisverkehr, mit Zufahrt von der Nürnberger Straße.
Johann Heinrich Pestalozzi lebte von 1746 bis 1827. Der Schweizer Pädagoge gilt als Weg-Bereiter einer allgemeinen Bildung für alle Menschen. Er war durch seine Unterrichts- und Erziehungsmethoden bekannt und berühmt. Zuerst versuchte er sich nach intensiver Schulbildung als Landwirtschafts-Unternehmer. Dieses Projekt scheiterte, ebenso weitere Agrar-Versuche und ein weiteres Unternehmen, eine Armenanstalt zu errichten. Erfolg stellt sich für ihn erst ein, als er schriftstellerisch tätig wurde und zwar hauptsächlich für politische Themen. Später gründet er eine Anstalt für verwaiste Kinder. Schließlich verhilft man ihm zu einer Anstellung als Leiter einer Erziehungseinrichtung. Seine innovativen Methoden werden berühmt und er hinterlässt ein 15-bändiges Werk, die seine Vorgehensweisen beschreiben.
Alte Postkarte des Pestalozzidenkmals in ZürichPausenhofeingang der Grund- und Mittelschule
Unsere Pestalozzistraße liegt bei der Grund- und Mittelschule Scheinfeld. Es ist eine kurze Stichstraße, die von der Simon-Ring-Straße steil hinauf zum Pausenhofeingang der Schule führt, die gerade neu renoviert wurde. 1970 wurde das Schulzentrum mit Hallenbad und Sauna erbaut und zwei Jahre später bezogen. In den letzten Jahren wurde die Turnhalle und Teile des Hallenbades sowie die komplette Fassade aufwendig saniert und umgestaltet.
Der Pfaffenleitenweg verbindet die Von-und-zu-Franckensteinstraße mit der Steigerwaldstraße. Der Pfaffe ist ein alter Begriff für Pfarrer, die Leite ist ein Hang bzw. eine Böschung. Der Name Pfaffenleitenweg bedeutet der Weg am Hang des Pfarrers.
Foto von P. Augustin Geis OFMConv. (Guardian in Schwarzenberg 1909-1911)Foto eines jungen Priesters im 19. Jahrhundert
Anzunehmen sei, dass die Pfarrei Scheinfeld in der ersten Zeit des Christentums zur uralten Pfarrei Markt Bibart gehörte. Die Geistlichkeit bestand aus dem Stadtpfarrer und drei Benefiziaten (Hilfspriester) die im alten Pfarrhaus (ehem. Metzgerei Hümmer) und in der Nähe der Kirche wohnten. Für die vielen kirchlichen Aufgaben – auch in den umliegenden Gemeinden – bekamen sie Geld- und Sachspenden, einen Teil des Großen- und Kleinen Zehnt und Pachtzinsen aus den vielen kirchlichen Grundstücken. Trotzdem musste sich der Haushalt der Priester eine kleine Landwirtschaft zum Auskommen halten. Durch den Landesherrn, Freiherr Johann der Starke von Schwarzenberg, wurde in Scheinfeld 1524 der Protestantismus eingeführt und die katholischen Pfarrer und Benefiziaten vertrieben. Ihre Einkünfte und jene der Pfarrei wurden von der Stadt Scheinfeld eingezogen. Der in den folgenden Jahren ausgebrochene Bauernkrieg hat alle kirchliche Ordnung zerstört, so dass erst 1550 ein protestantischer Priester sein Amt aufnehmen konnte. Die Bezahlung der evang. Pfarrersfamilie, des Kaplans bzw. des Vikars und der Diakone oblag der politischen Gemeinde und war sehr dürftig. Mit dem Erlöschen der fränkischen Linie des Hauses Schwarzenberg folgte die kath. bayerische Linie, die für die Gegenreformation 100 Jahre benötigte. Am 20. März 1627 wurden die protestantischen Geistlichen mit dem Lehrer aus Scheinfeld abgeführt. Im April gleichen Jahres wurde die erste kath. Predigt gehalten. Aus der Rückführung des ehem. Kirchenvermögens wurde jetzt wieder die Geistlichkeit besoldet.
Wenn man die Bergstraße hinauf fährt, so biegt in Höhe des evangelischen Gemeindezentrums die Röhrigstraße nach links ab.
Albert Röhrig war von 1895 bis 1919 Bürgermeister in Scheinfeld. Mit 40 Jahren wurde er zum Bürgermeister und gleichzeitig zum Landrat des Kreises Scheinfeld gewählt. Am Ende seiner Amtszeit, nach 24 Jahren, wurde ihm die Ehrenbürgerwürde verliehen. „Der Magistrat der Stadt Scheinfeld hat durch einstimmigen Beschluss aus Anlass seines freiwilligen Rücktrittes von dieser Stelle und in Anerkennung seiner äußerst segenreichen Tätigkeit zum Wohle der Stadt Scheinfeld den Titel Ehrenbürgermeister und das Ehrenbürgerrecht verliehen.“ Am 26.10.1938 starb Albert Röhrig in München.
Lebensmittelhandlung Röhrig in der HauptstraßePorträts von Karl und Albert Röhrig
Albert Röhrig war ein sehr angesehener Kaufmann und ein beliebter Bürgermeister. Sein Wohn- und Geschäftshaus stand an der Stelle der Castell-Bank. Die Familie Röhrig betrieb viele Jahre ein Lebensmittelgeschäft in Scheinfeld. Artikel des täglichen Bedarfs, von der Wurzelbürste bis zum Salzhering, waren hier zu haben. Die Familie Röhrig stellte im 18. und 19.Jh. mit Karl Röhrig, Baptist Röhrig, Johann Baptist Röhrig und Johann Kaspar Röhrig die Bürgermeister in unserem Städtchen.
Der Rot-Kreuz-Platz liegt hinter der ehemaligen Poststelle südlich der Adi-Dassler-Straße. Ende des 17. Jh., nach dem 30-jährigen Krieg, blühte das Marktwesen in Scheinfeld langsam wieder auf. 1923 verzeichnete Scheinfeld: 4 Jahrmärkte, je 3 Wochenmärkte mit Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Wildbrett, landwirtschaftliche und handwerkliche Erzeugnisse sowie Kleinvieh, 13 Rindvieh- und Schafmärkte, 2 Krautmärkte, zusätzlich sind die Läden an 24 Sonntagen von 12.00 – 15.00 Uhr geöffnet. Der Scheinfelder Chronist Max-Bernhard-Schwab schreibt in seiner Abhandlung, dass zur Aufrechterhaltung eine Vieh- und Wochenmarktordnung erlassen wurde, die folgendes Personal überwachte: Stadtvogt, 3 Stadträte, 2 Viertelmeister, 6 Wächter, Stadtschreiber, Musikus und Stadtknecht. 1765 wurde der erste Wochen- und Viehmarkt in der Hauptstraße abgehalten. Die weithin bekannten und gut frequentierten Märkte waren eine bedeutende Einnahmequelle der Stadtkasse, mit der Altschulden rückgezahlt wurden. Besonders die Viehmärkte erfreuten sich von Jahr zu Jahr einer steten Zunahme. Die neuen Gelbviehrinder, der sogenannte „Scheinfelder Schlag“, wurden Mitte des 19. Jh. schon über 6000 mal im Jahr verkauft. Die Größe des Viehmarktes verlangte eine Verlagerung von der Hauptstraße vor die Stadt. Der heutige Rot-Kreuz-Platz bot sich dafür an und wurde entsprechend befestigt.
Gebäude des Bayerischen Roten Kreuzes in ScheinfeldEmblem des Roten Kreuzes in Bayern
Die mit den Viehmärkten verbundenen Schweinemärkte datierten erst ab 1840. Nach 1850 wurden bereits 5500 – 6000 Schweine auf dem Marktplatz gehandelt. Die breite Hauptstraße war ideal für das Markttreiben und die anliegenden Gasthäuser profitierten davon.
Die süd-östliche Begrenzung des Baugebietes Schelmsgraben sind die Hänge des Schafberges, an dessen Fuß sich die Schafbergstraße entlangzieht. Die Bebauung der Straße ist der Hanglage geschuldet, mit Erdgeschoss und talseitigem Untergeschoss.
Schafe beweiden den Hang des WeilerbergSchafe auf einer Streuobstwiese
Der Schafberg ist teils in privater Hand, teils städtischer Grundbesitz, auf dem in früherer Zeit Obstgärten angelegt waren. Ein Schäfer beweidete mit seiner Herde, Ziegen und Schafe, die Hanglagen rund um Scheinfeld. Das kleine Wohnhaus des Stadtschäfers von 1838 steht in der Bogenstraße, angelehnt an die Stadtmauer und wurde Mitte des 20. Jahrhunderts renoviert. Nachdem heute die Hänge des Schafbergs teilweise entbuscht wurden, zieht wieder ein Schäfer mit seinen Schafen und Ziegen zur naturnahen Nutzung entlang der Streuobstwiesen und Trockenrasenflächen.
Das Baugebeit Schelmsgraben im Südosten der Stadt Scheinfeld wurde in den 70er Jahren entwickelt und zur Bebauung freigegeben. Der Schelmsgrabenweg verbindet die Von-und-zu-Franckenstein-Straße mit der Schafbergstraße und begrenzt das Baugebiet im Osten.
Schutz der Scheinfelder Altstadt durch Landwehrgraben im Norden und Schelmsgraben im Süden (rot) sowie Scheine (blau) im Westen und Berge (grün) im Osten, Karte 1949Schelmsgraben, rechts eingezeichnet in Fliegerbild
Im Mittelalter wurden Schelme, durchtriebene Personen und Betrüger, nicht in die Stadt gelassen. Zu diesen Leuten zählten auch Fahrendes Volk, Gaukler und Bettler. Den Eintritt verwehrten die Gehilfen der Torwächter, die Torschließer, die vor den Eingängen zur Stadt für Ordnung zu sorgen hatten. Zur Weiterreise dieses Personenkreises führt ein Weg, der Schelmsgrabenweg, um die Stadt herum. Im heutigen Schelmsgrabenweg befindet sich eine Tierarztpraxis und einige Einfamilienhäuser.
Die Schillerstraße ist eine Seitengasse der Kirchstraße, beginnend am Antonius-Spital. Kurzer Abriss der Biografie Friedrich Schillers: Geb. 10.11.1759 in Marbach/Neckar Gest. 9.5.1805 in Weimar Ehefrau: Charlotte von Schiller
Friedrich Schiller war Dichter, Philosoph, Historiker und Arzt. Er galt als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker, Lyriker und Essayisten. Sein Vater war württembergischer Offizier. Nach dem Abschluss der Schule studierte er Rechtswissenschaft und Medizin. Mit dem Schauspiel „Die Räuber“ gelang Schiller ein bedeutender Beitrag der Weltliteratur. 1782, inzwischen Militärarzt, floh er vor seinem Landesherrn Herzog Karl Eugen nach Thüringen, da ihm Festungshaft und Schreibverbot drohte. In den folgenden Jahren lernte er Körner, Wieland, Herder und Goethe kennen. Gemeinsam prägten sie die Weimarer Klassik. Seine Werke Don Carlos, Wallenstein, Maria Stuart, Die Jungfrau von Orleans und Wilhelm Tell gehören zum deutschen Standardrepertoire.
Büste Schillers vor dem Universitätshauptgebäude in JenaSchillers Schreibturm hinter seinem Gartenhaus in Jena
Friedrich Schiller war von Geburt Württemberger, später wurde er Staatsbürger von Sachsen-Weimar. 1792 wurde ihm die französische Ehrenbürgerschaft verliehen und somit zusätzlich auch die französische Staatsbürgerschaft in Würdigung seines in Paris aufgeführten Dramas „Die Räuber“, das als Freiheitskampf gegen die Tyrannei verstanden wurde.
Die Schlesierstraße beginnt bei der evangelischen Erlöserkirche an der Goethestraße und endet bereits nach 150 Metern bei der Weinbergstraße. Die Bebauung stammt aus den 60er Jahren. Einfamilienhäuser und fünf mit Hilfe des VDK erstellte kleine Doppelhäuser wurden erbaut. In den letzten Jahren vergrößerte und renovierte man diese. Die damaligen Bauherren waren Flüchtlinge aus Schlesien und dem Sudetenland, die eine neue Heimat in Scheinfeld fanden.
Schlesien als Teil des Deutschen Reichs und der Habsburgermonarchie1899Schlesien im 19. Jahrhundert
Die Provinz Schlesien war geteilt in Oberschlesien mit der Hauptstadt Oppeln (ab 1941 Kattowitz) und Niederschlesien mit der Hauptstadt Breslau. Das slavische Schlesien wurde bereits im 12. Jahrhundert deutsches Siedlungsgebiet, ab 1526 beherrschten es die Habsburger. Das Bergbau- und Hüttenrevier Oberschlesien war reich an Bodenschätzen und wurde immer wieder heiß umkämpft. Im 7-jährigen Krieg (1756-1763) eroberte Friedrich der Große, unter hohen Verlusten, Schlesien von Österreich. Nach dem 1. Weltkrieg gingen Teile Schlesiens an Polen und die Tschechei. Die jetzige Ost-Grenze Deutschlands wurde nach 1945 an die Oder und Neiße gelegt, Schlesien wurde unter polnische Verwaltung gestellt. 1990 kam Schlesien leztlich völkerrechtlich zum polnischen Staat.
Die Schloßstraße wird durch die Goethestraße geteilt. Abschnitt 1 beginnt an der Bergstraße und führt an der Wolfgang Graf Halle vorbei auf den Lehrkräfteparkplatz. Abschnitt 2 der Schloßstraße beginnt an der Goethestraße und endet am Caritas Seniorenheim Maximilian Kolbe. Den Namen Schloßstraße erhielt die kurze Stichstraße, da von hier eine besonders gute Sicht auf Schloss Schwarzenberg war.
Schloss Schwarzenberg vom Ende der Schloßstraße ausSchloss Schwarzenberg
Die Haupterschließung des Seniorenzentrums verläuft über die Schloßstraße. 1975 wurde das Haus eröffnet. Mit der Umgestaltungen Ende der 80er Jahre und eine Generalsanierung 2002-2008 und 2017-2021, zeigt sich die Einrichtung auf den neuesten Stand. Heute stehen für die Pflege 107 Einzelzimmer zur Verfügung. Neben den ständigen Heimbewohnern werden auch 10 Tagespflegeplätze, sowie eine Kurzzeitpflege angeboten. Komplettiert wird die Einrichtung mit 9 betreute Wohnungen.
Die Schwarzenberger Straße beginnt an der Kreuzung Adi-Dassler-Straße / Südring und verläuft bis zum Ortsende der Einmündung Weinbergstraße. Der Name dieser Straße stammt vom gleichnamigen Herrschaftshaus, das Scheinfeld lange Jahrhunderte beherrschte. Und zwar vom frühen 15. Jahrhundert unter Erkinger von Seinsheim, bis zum Untergang des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahre 1806 durch Napoleon.
Die Schwarzenberger Straße wurde als Prachtstraße 1658 zwischen dem Schloss Schwarzenberg und Scheinfeld als vierzeilige Lindenallee vom Fürstenhaus konzipiert und gebaut. Nachdem die Unterhaltsarbeiten an den Alleebäumen Überhandnahmen, wurde die Pflege dafür im Jahre 1880 dem Verschönerungsverein Scheinfeld übertragen. Im Zuge des Straßenausbaus und wegen des stark steigenden Verkehrsaufkommens der späteren Zeit, entfernte man die beiden inneren Baumreihen und nahm damit der Lindenallee auch ein Stück des imposanten Gesamteindrucks. Auf alten Katasterplänen kann man erkennen, dass die Straße ab der Weinbergstraße am Klostergraben bis zum Johannis-See und mit scharfem Bogen auf die Staatsstraße zulief. Grund für diesen Verlauf war der Schwanensee, der in kurzem Abstand zum Johannis-See lag. Noch heute erinnert die Figur des Heiligen Nepomuk an die ehemalige Straßenbrücke zwischen den beiden Weihern. Nach mehreren schweren und sogar einem tödlichen Unfall mit Pferdefuhrwerken, die Holzstämme transportierten, wurde die Straße begradigt.
Historische LindenalleeWappen des Fürstenhauses Schwarzenberg
Entlang der Schwarzenberger Straße siedelten sich die ersten Häuser an, die sich vor die schützende Stadtmauer wagten. Heute stammen die bestehenden Bauten aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, deshalb sind auch klassizistische und Jugendstil-Einflüsse unverkennbar. Die Schwarzenberger Straße mit der Lindenallee und dem Blick auf Schloss Schwarzenberg ist ein Glanzlicht unseres Städtchens – auch wenn man lange fern war, kann man sich bestimmt daran erinnern – vielleicht mit ein wenig Heimatgefühl!
Die Seestraße liegt am Rande der Altstadt und begleitet teilweise den Stadtsee. Mit der Stadterhebung im Jahre 1415 wurde der Stadtsee zur Verteidigung und als Löschweiher angelegt. Der See hatte ursprünglich eine Ausdehnung bis zur Schwarzenberger Allee. Ein Kuriosum hat sich um den See am Ende des 30-jährigen Krieges ergeben. Zum Antritt der Regentschaft des Grafen Johann Adolf von Schwarzenberg haben sich der Rat und die Bürgerschaft entschlossen, den See als Geschenk zu übergeben. Begründet wurde dies mit der Armut der Stadt während des 30-jährigen Krieges, jedoch mit der Bitte, den Ertrag des Fischfangs behalten zu dürfen. Nach 40 Jahren wurde der See wieder an die Stadt zurückverkauft.
Stadtsee ScheinfeldHeutiger Stadtsee mit Lindwurm
Der See lag vor dem 1. Weltkrieg eingebettet in einen kleinen Stadtpark, auf dem man mit einem Kahn um die Insel rudern konnte. Ältere Bürger können sich gut an die Zeit erinnern, als die Kirchweih am Stadtsee gefeiert wurde. Alles war etwas kleiner, so dass Bierzelt, Autoscooter, Schiffschaukel, Kinderkarussell, Schießbude, Losbude und der Stand mit den Süßigkeiten Platz hatte. Viele Besucher bestaunten zum Abschluss den Höhepunkt der Kirchweih: das Prachtfeuerwerk am Nachthimmel, das sich im See spiegelte. Heute ist der neu gestaltete Stadtseepark mit Seestraße die „Grüne Lunge“ unseres Städtchens und der Lindwurm mit seinen Wasserfontänen eine unserer Sehenswürdigkeiten.
Parallel zur Von-und-zu-Franckenstein Straße läuft die Siebenbürger Straße im Baugebiet Schelmsgraben. Sie erinnert daran, dass sich eine Vielzahl von Bürgern aus Siebenbürgen in Scheinfeld niederließen. Viele Zweifamilien- und einige Einfamilienhäuser aus den 70er und 80er Jahren prägen das Straßenbild. Die ersten Flüchtlinge aus dem Karpatenbecken kamen nach dem 2. Weltkrieg. 1970 fanden die ersten Aussiedler in Scheinfeld ihre neue Heimat. Familienzusammenführungen verstärkten und vergrößerten die Siebenbürger Gemeinde. Bewundernswert war der Fleiß mit dem sie Altanwesen renovierten und neue Gebäude mit viel Eigenleistung erstellten.
Siebenbürgen als Teil der Habsburgermonarchie 1899Siebenbürgen im Königreich Ungarn 1789
Schon frühzeitig haben sich die Neubürger aus dem deutschsprachigen Siebenbürgen in Scheinfeld integriert. Die Siebenbürger Ortgruppe mit ihren farbenfrohen Trachten feiern große Feste. Nach der Fastenzeit wird zum Osterball eingeladen, nach der eingebrachten Ernte dankt man mit einem Herbstfest. Neuerdings wird von den „Siebenbürger Party-Freunden“ auch ein Faschingsball organisiert. Die Siebenbürger sind evangelische Christen, die mit vielen Spenden den Bau der Erlöserkirche und die Errichtung des neuen Kirchturms unterstützt haben. Die evang. Kirche in Scheinfeld kann sich glücklich schätzen, so eine lebendige Gemeinschaft zu haben.
Die Siedlungsstraße verbindet als Nebenstraße die Seestraße mit der Landwehrstraße. Den Namen bekam sie, weil schon 1924 an diesem Sträßchen einer Siedlung geplant war. Angedacht waren acht freistehende Häuser um einen Innenhof gruppiert, die an dem kleinen Seitenstich der Siedlungsstraße gebaut werden sollten.
Siedlungsstraße als Verbindung Seestraße-LandwehrstraßeHäuser um Innenhof (links) und in Reihe (rechts)
Die Stadt Scheinfeld, unter dem damalige Bürgermeister und Bezirksbaumeister Geist, stellte den Baugrund zur Verfügung um einfachen Handwerkern die Möglichkeit zu geben ein Haus in Eigenleistung zu bauen. Das Bauholz kam von Schwarzenberg. Die ersten 4 nördlichen Häuser entstanden nach Plan, die später gebauten wurden auf der Südseite in Reihe gesetzt. An diesem Beispiel sieht man, das die gute Qualität der Planung des Bezirksbaumeisters, zur Vereinfachung der Situation verworfen wurde. Die ersten vier Siedlungshäuser waren in Scheinfeld der Beginn des sozialen Wohnungsbaus.
Wenn man stadtauswärts die äußere Kirchstraße entlang fährt und biegt rechts ab, gelangt man zur Simon-Ring-Straße.
Dieser Simon Ring, der Namensgeber, wurde 1874 in Vohenstrauß/Oberpfalz geboren und verstarb 1931 in Scheinfeld. Er verlor sehr früh seine Eltern und kümmerte sich schon in frühester Jugend um seine Geschwister. Sein Grab liegt in exponierter Lage neben der Jodokus-Kapelle am Friedhof.
Widmung in Jassy Torrunds Buch Die vier Mädel vom HummelhofWohnhaus von Simon Ring (derzeit Umbauphase)
Er kam im Jahre 1900 nach Scheinfeld als Stadtschreiber. In der Folgezeit wurde Simon Ring sehr beliebt und wurde für unser Städtchen eine prägende Persönlichkeit. Er gründete die Sparkasse, war stark engagiert im Gesangverein Liederkranz und er erfüllte als Kämmerer und Stadtoberinspektor wichtige öffentliche Aufgaben. Es war bekannt, dass er sich persönlich um Hilfestellung bei allerlei Anliegen kümmerte, zum Beispiel bei der Unterstützung in Renten-Angelegenheiten. Später erhielt er vom Deutschen Kaiser das „Verdienstkreuz für Kriegshilfe“ verliehen. Die vielen Nachrufe, die nach seinem Tode in der Zeitung erschienen, spiegeln seine großen Verdienste. Man dankte ihm für die vielen guten Taten in den Kondolenz-Texten, die weit über die normalen Beileids-Floskeln hinausgingen. Die Stadt Scheinfeld ehrte ihn durch die Benennung dieser Straße mit seinem Namen. Sitz des Stadtschreibers Simon Ring und ab 1906 auch der Sparkasse Scheinfeld war das „neue Rathaus“ (jetzt „Altes Rathaus“).
Der Stadtmühlweg zweigt von der Kirchstraße auf Höhe des Stadtsee-Gässchens ab und endet nach 100 Meter wieder in der Kirchstraße. Wie der Name schon sagt, war die Mühle im Besitz der Stadt Scheinfeld. Mit Scheinewasser wurde die Mühle über den Mühlgraben, der erst mit der Flurbereinigung in den 70er Jahren eingeebnet wurde, vom Grappertshöfer Wehr aus versorgt. Aus dem Wasser des Mühlgrabens wurde über einen Sand- und Kiesfilter auch das ehemalige Freibad nahe der Stadtmühle gespeist.
Ehemalige StadtmühleErstes Freibad am Stadtmühlweg
1534 erwarb Freiherr Friedrich von Schwarzenberg die Mühle und 1709 veräußerte das Haus Schwarzenberg das große Anwesen an Privat weiter. Nach dem 2. Weltkrieg wurde aus der Mühle ein Sägewerk. Geschichtlich ist noch anzumerken, dass 1462 anlässlich einer Fehde zwischen Bischof Johann von Grumbach und dem Freiherrn Sigmund von Schwarzenberg Scheinfeld belagert wurde. Um dem Feind hinter der Stadtmühle die Deckung zu nehmen, zündete man die Mühle an. Doch unglücklicherweise drehte sich der Wind und der Funkenflug zerstörte die Häuser der Langen Gasse. Die Schwächung der Verteidigung wurde von den Würzburger Reitern ausgenutzt und Scheinfeld eingenommen und gebrandschatzt. Nach der Plünderung, die viel Leid und Elend verursachte, mussten die Scheinfelder Tore und Mauern erneuert und verstärkt werden und die Gebäude mühsam wieder aufgebaut werden.
Die Steigerwaldstraße verbindet die Karl-Lax-Straße mit der Gabersbergstraße im Stadtgebiet „Schelmsgraben“. Sie wurde nach dem Bergland Steigerwald, gelegen zwischen Main und Regnitz, benannt. Der Name Steigerwald bedeutet: hochgelegener Wald, zu dem man auf steilen Wegen, einer Steige, gelangt.
Vom Stauferkönig Konrad III erwirbt das Zisterzienserkloster Ebrach ein Teilgebiet des Areals, das Kemgebiet des jetzigen Steigerwaldes. Da die Talauen versumpft waren, wurde seit vorgeschichtlicher Zeit bis ins Mittelalter die zu jeder Jahreszeit befahrbaren Hochstaßen benutzt. Sie wurden als Reitwege und Heerstraßen befahren. Die Ortschaften waren mit Stichwegen angeknüpft. Erst später wurden in den Tallagen sogenannte „Sommerstraßen“ für den Warenverkehr angelegt. Westlich von Scheinfeld stoßen wir bei der Durchsicht von alten Karten, bzw. in Wanderkarten, oft auf Wald- und Flurwege mit der Bezeichnung „Hohe Straße“ oder „Hochstraße“. Sie verlaufen auf den Höhenzügen von Markt Taschendorf, Breitenlohe, Burghaslach und Schlüsselfeld zum Hauptweg, der von Seitenbuch zum Friedrichsberg und weiter bis nach Abtswind führt.
Mit den Wäldern über Scheinfeld beginnt der eigentliche SteigerwaldGeschäftsstelle des Naturpark Steigerwald in Scheinfeld
Heute verbinden wir mit dem Steigerwald den Begriff „Naturpark Steigerwald“. Dieser Markenname soll weiter in das touristische Bewusstsein verankert werden. Sehr erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass Scheinfeld kürzlich als Standort des künftigen „Naturparkzentrums Steigerwald“ auserkoren wurde.
Die Sudetenstraße ist eine kurze Stichstraße der Goethestraße und führt zum rückwärtigen Eingang des Altenheims „Maximilian Kolbe“. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Tschechoslowakische Republik gegründet, ein unabhängigger Vielvölkerstaat, in dem die Deutschen mit 22,5 % der Bevölkerung die größte Minderheit stellten. Benachteiligungen der deutschsprachigen Bevölkerung erhöhten das Zusammengehörigkeitsgefühl als Sudetendeutsche. Das Gebiet um Eger und südlich des Erzgebirges, Riesengebirges und südlich von Oberschlesien nannte sich Sudetenland.
Gebirgszug der Sudeten in einem Atlas aus dem Jahr 1899Sudeten um 1500, auf einer Wirtschaftskarte
Das nationalsozialistische Deutsche Reich nutzte die internen Spannungen der CSR zunehmend für seine Expansionspolitik. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 besetzten deutsche Truppen am 1. Oktober 1938 das sogenannte Sudetenland. Die Grenzen aller deutschsprachigen Gebiete entlang Deutschland und Österreich wurden nach Tschechien verschoben. Zum Ende des Krieges flüchteten viele Sudetendeutsche vor der Wut der Tschechen über die Grenze nach Bayern. Die verbliebene deutschsprachige Bevölkerung hatte im Sudetenland viel zu leiden. Bereits 1945 wurde mit der Aussiedlung von Deutschböhmen begonnen. In Viehwagen wurden die Menschen ohne Wasser und Brot nach tagelangen Fahrten nach Deutschland abgeschoben. Im Westen angekommen, trafen sie auf ein zerstörtes Deutschland, das nur mit größten Mühen die Millionen Flüchtlinge aufnehmen konnte.
Man kann es sich gar nicht mehr vorstellen, dass die beiden Staatsstraßen Markt Bibart – Schlüsselfeld und Oberlaimbach – Geiselwind, vor nicht allzu langer Zeit durch die Altstadt Scheinfelds führten. Mit dem Bau des Südrings und später mit dem Ausbau des Taubenfeldweges Richtung Grappertshofen, wurde die Altstadt vom Durchgangsverkehr entlastet.
Der Südring führt bogenförmig südlich um die Altstadt herumEinkaufsmärkte am Südring
Der Südring führt von der Kreuzung Schwarzenberger Straße – Adi-Dassler-Straße bis zum Kreisverkehr, dessen Verlängerung dann bis Markt Bibart ausgebaut wurde. Das neue Einfahrtstor Scheinfelds bot sich ideal für Gewerbeansiedlungen und Einkaufsmärkte an. Mit dem Südring wurde auch der Erschließungsverkehr für das Baugebiet Schelmsgraben geordnet und der Hohlweiler Mühlweg als Schleichpfad ersetzt.
Die Von-Hausen-Straße verbindet die Josef-Wiesner-Straße und die Max-Bernhard-Schwab-Straße im Siedlungsgebiet am Lerchenbühl.
Gewidmet ist sie dem kath. Stadtpfarrer und Dekan Heinrich Freiherr von Hausen, der 1875 in Dresden geboren wurde. 1899 fand seine Priesterweihe in Brixen statt. Nach Stationen als Kaplan, Kurator, Pfarrverweser in Hausen, Bad Steben und Bamberg wurde er am 28. September 1908 Stadtpfarrer in Scheinfeld und im gleichen Jahr Dekan des Kapitels Scheinfeld. Der tatkräftige Geistliche gründete noch 1908 einen Kirchenbauverein um eine neue Kirche für die Filialpfarrei Kornhöfstadt zu bauen. Weiter errichtete er das katholische Jugendheim in der Kirchstraße, das heute noch in seinen Grundzügen besteht. Mit den Patres des Kloster Schwarzenberg führte er 1910 eine Volksmission in der Gesamtpfarrei durch. Durch die Gründung einer Bibliothek mit über 500 Bänden sollte die Religiosität und die Bildung erhöht werden. Unter Leitung von Pfarrer Freiherr von Hausen wurden zahlreiche, zum Teil von ihm selbst geschriebene Theaterstücke inszeniert und mit großem Erfolg aufgeführt.
Pfarrer Heinrich Freiherr von HausenKirche in Kornhöfstadt
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933, wurde das Wirken von Dekan und Geistl. Rat von Hausen als Stadtpfarrer sehr eingeschränkt. 1936, nach 28-jährigem erfolgreichen Wirken in Scheinfeld, im Alter von 61 Jahren, verabschiedete sich der sehr beliebte Pfarrer nach Gößweinstein, wo er 1958 verstarb. Sein Anwesen dort übergibt er den Niederbronner Schwestern schon 1932 und vererbt es ihnen nach seinem Tode. Dieses Bild des ehemaligen katholischen Stadtpfarrers hängt im katholischen Pfarrzentrum in Scheinfeld.
Wenn man in die Siedlung „Am Schelmsgraben“ fahren will, führt der Weg am südöstlichen Stadtende über die „Von-und-zu-Franckenstein-Straße“. Die Straße wurde dem früheren Landrat des damaligen Kreises Scheinfeld, Georg Freiherr von und zu Franckenstein gewidmet. Er wurde 1898 in Nördlingen geboren und verstarb 1965 in Würzburg.
Die Familie von Franckenstein entstammt einem alten Adelsgeschlecht aus Hessen. Nach Übernahme des Herrschaftssitzes Ullstadt im 17. Jahrhundert bestätigte Kaiser Leopold I. die reichsunmittelbare Stellung der Familie und erhob sie 1670 zu Reichsfreiherren. Diesen Titel führt die Familie seither. Ein weiterer bedeutender Franckenstein war Bischof Philipp Anton, dessen fürstbischöfliches Wappen den Eingang des prächtigen Barockschlosses Ullstadt heute noch ziert.
Eingangstor zum Schlossgarten in UllstadtSchloss Ullstadt
Georg von und zu Franckenstein wurde von der US-Militär-Regierung 1945 zum Landrat ernannt und in diesem Amt zweimal bestätigt. Neben seiner Landrats-Tätigkeit war er von 1950 bis zu seinem Tod 1965 für die CSU Mitglied des Bayerischen Landtags. Der Diplom-Landwirt von und zu Franckenstein war Mitbegründer des Bayerischen Bauernverbandes und 1957 wurden er und seine Gattin in den „Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ aufgenommen. Große Verdienste erwarb er sich als Landrat bei der Aufnahme und Unterbringung der vielen Vertriebenen und Flüchtlinge, er setzte sich für die Verbessserung der zerstörten Infrastrukturen ein und sorgte für funktionierende Verwaltungsabläufe. Er verhandelte dabei intensiv mit der Besatzungsmacht und setzte sich für die Schaffung von Arbeitsplätzen ein.
Innere Wachgasse und Äußerer Wachweg: Eigentlich nur zu Fuß, oder mal schnell mit dem Fahrrad kann man die beiden Wege benutzen, die früher auf beiden Seiten der Stadtmauer verliefen. Mittlerweile ist von der ehemaligen Stadtbefestigung nur noch wenig übrig geblieben, aber die beiden Wege bestehen noch und sie sind der Fußweg für die Gartenbesitzer, Spaziergänger und Kinderwagenschieber, die lieber die schmalen Seitenwege, als die oft stark befahrenen Hauptstraßen benutzen.
Historischer Stadtplan mit Wachgasse (rot) und Wachweg (grün)Krankenturm als Teil der südlichen Befestigung
Auf unserem historischen Lageplan von Scheinfeld ist die Innere Wachgasse rot und der Äußere Wachweg grün markiert. Wenn Sie diese beiden Wege schon länger nicht mehr entlang gegangen sind, dann ist es ratsam, die romantischen Gässchen wieder mal zu besuchen und dabei spüren und sehen, welche pittoresken Winkel Ihnen ins Auge fallen. Zum Beispiel ausgehend vom Oberen Torturm am Krankenturm und den Gärten vorbei bis an die Würzburger Staße. Dann ein Stück der Scheine entlang und dabei die starke Hochwasser-Rückhaltung passieren und wieder an manchen Gärten an der „Weth“ vorbei, bis zum Henkershaus in der Nähe der Stadtmühle um dann an der Kirchstaße in die Bogenstraße zu gelangen. Dort sind auch noch Reste jüdischer Siedlung und der Stadtmauer zu sehen. Das alte, geduckte Schäferhaus wurde dabei direkt an die Stadtmauer geklebt und ist auch ein – schön renoviertes – Relikt aus vergangenen Zeiten. Am alten Stadtgraben entlang läuft man dann in das Stadtseegelände, wo man schon von Weitem den Lindwurm Wasser-Fontänen speien hört, um dann wieder am Torturm und damit dem Ausgangspunkt anzukommen. Also los, laufen Sie mal entlang – so ein Spaziergang kann die reinste Relaxing-Therapie sein – wirklich – probieren Sie es mal aus.
Die Weinbergstraße führt südlich des „Neuebergs“ von der Bergstraße zur Schwarzenberger Straße. Von den am Südhang stehenden Einfamilienhäusern hat man einen weiten Blick über Scheinfeld.
Weinbau war jahrhundertelang ein fester Bestandteil in Scheinfeld. Doch muss unser Ort sicher auch sehr wohlhabend gewesen sein, denn nur unter diesen Umständen und mit der Unterstützung des Erkinger von Seinsheim, wurde ein so kleiner Ort zur Stadt erhoben. Scheinfeld war in jener Zeit bereits ein blühender Weinort. Alle sonnigen Hänge der Hügel um Scheinfeld prangten im Grün der Rebenanlagen. Kurz vor der Ernennung zur Stadt 1415, hatte Erkinger 21 Morgen Weinberge aus der Scheinfelder Gemarkung erworben, die Pfarrei und das Gotteshaus waren mit 39 Weinbergen ausgestattet. Scheinfeld war zurzeit Erkingers bereits ein halbes Jahrtausend eine bedeutende Weinbaugemeinde. Die Weinberglagen am „Alten Berg“ sollen die ältesten sein. Auch die Südwesthänge des „Neuen Berges“ und des „Mördersberges“ waren mit Reben bedeckt. Die südlichste Weinlage war die „Pfaffenleite“ von der Gabersbergstraße Richtung Hohlweiler Mühle. Eine alte Wegbezeichnung nannte sich Weinbergweg oder Wengertsweg.
WeinleseBocksbeutel der Domäne Schwarzenberg
Der Scheinfelder Wein war mit Sicherheit nicht schlechter als andere Lagen in der Gegend. Wie hätte sonst Graf Otto Heinrich zu Schwarzenberg seinem Freund, den berühmten Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn, ab 1580 Jährlich ein Fässchen Scheinfelder Frankenweins verehrt. Die Notzeit des 30-jährigen Krieges und Missernten zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts brachten den Weinbau um Scheinfeld zum Erliegen. Die ehemaligen Weinberglagen wurden Sreuobstanlagen.
Vom Marktplatz bis zum Autohaus Lindacher erstreckt sich in gerader Linie die Würzburger Straße. Ursprünglich hieß sie Untere Straße und wurde erst nach 1930 Würzburger Straße genannt.
Sie war das Eingangstor von Westen her und dort an der Scheinebrücke stand auch der Büttel-Turm und beschloss mit dem Ring der Stadtmauer die Altstadt. Hier hatte der Gerichts- und Stadtdiener (Büttel) seine Wohnung. Erbaut wurde dieser Torturm im 16. Jahrhundert. Trotz kostspieliger Reparaturen und Renovierungen 1652 und 1660 wurde 1865 der Abbruch beschlossen. Er war dem steigenden Verkehrsaufkommen im Wege. Die Würzburger Straße führte über Markt Bibart, in etwa dem Verlauf der heutigen B8 folgend bis zur Reichsstraße Prag – Nürnberg und Würzburg – Frankfurt. Auf dieser Hauptstraße zogen in Kriegszeiten große Heere wie auch im Bauernkrieg, im 30-jährigen Krieg, in den napoleonischen Durchzügen und in den Weltkriegen. Einquartierungen, die Plünderungen gleich kamen, die den Handwerkern oft das letzte an Nahrung und Ausrüstung Wegnahmen, stürzten die Einwohner in Angst und Not. Viele kleine Dörfer und Gehöfte wurden damals zerstört und nie wieder aufgebaut. Die Würzburger Straße ist die „Bahnhofstraße“ nach Markt Bibart. Scheinfeld bemühte sich sehr um den Eisenbahnanschluss, aber die leichtere Erschließung des Schienenweges ins Maintal verhinderte dies und so erfolgte der Bau weit kostengünstiger über Markt Bibart. Die Trassenführung über die Steigerwaldhügel wäre ungleich aufwendiger gewesen. Bürgermeister Röhrig erreichte dann 1907 mit einer Motorpost-Linie die Verbindung an das überregionale Verkehrsnetz.
Würzburger StraßeWürzburger Festung Marienberg
Besuchen Sie mal die Scheinebrücke in der Würzburger Straße. Sie können dort den Wasserstand der Scheine und die Hochwasser-Rückhaltemauern (2011) besichtigen, denn Niedrig- und besonders Hochwasser hatte früher dort für massive Schäden gesorgt.
Der Ziegelbuckweg verbindet im Baugebiet Schelmsgraben die Dr.-Josef-Bulitta-Straße mit dem Pfaffenleitenweg. Die Stadt Scheinfeld besaß schon im Mittelalter an der alten Landstraße nach Thierberg (heute Adi-Dassler-Straße), dort wo sie zu steigen beginnt, eine Ziegelhütte. Der „Ziegler“ hatte darauf zu achten, dass durch den Betrieb die in der Nachbarschaft liegenden Weingärten keinen Schaden erleiden. Er hatte die in der Gemeinde notwendigen Backsteine und Dachziegel für einen festgesetzten Preis zu liefern. Zu den genannten Auflagen wurde die Ziegelhütte 1565 verkauft. Der Besitz der Ziegelhütte fiel immer wieder an die Stadt zurück und wurde im Regiebetrieb weitergeführt. 1665 wurden 30450 Ziegel hergestellt. Ab Mitte des 17.Jh. wurde die Ziegelei immer wieder verpachtet und man erkennt daraus, dass der „Ziegler“ von der Ziegelherstellung nicht Leben konnte. 1824 verkaufte die Stadt das unwirtschaftliche Anwesen, bestehend aus Wohnhaus, Trockenhaus, Brennofen und den anliegenden Grundstücken. Seit dieser Zeit ist die Ziegelhütte in Privatbesitz.
Scheinfelder Ziegelbrennofen im Freilandmuseum Bad WindsheimScheinfelder Ziegelhütte an der Adi-Dassler-Straße
Wo wurde in Scheinfeld der Lehm zur Ziegelherstellung abgebaut? In der Regel wurde die Ziegelhütte direkt an die Lehmgrube gebaut. So auch an der Steige nach Klosterdorf. Eine weitere Lehmgrube lag am Galgenbuck, wo sie noch in den Katasterplänen ausgezeichnet ist. Bei Erdarbeiten am Tennisgelände wurde ein mittelalterlicher Brennofen gefunden. Mit Hilfe einer Blockbergung konnte er in das Freilandmuseum Bad Windheim gebracht werden. Dort steht er mit einer Bildtafel im „Industrie-Areal“ zur Besichtigung.
Vor fast 200 Jahren lebte ein Judenjunge in Scheinfeld, der später in Amerika sein ganz großes Glück gemacht und einen Konzern gegründet hat, den es heute in Boston noch gibt. Darüber hat er ein Buch geschrieben, ein berührendes, einmaliges Zeitzeugnis mit Fotos (!) von seinem damaligen Leben in unserer Heimat. Er berichtet so anschaulich, dass die Zeit vor 1900 präsent wird, und er erzählt Sachen von Scheinfeldern, dass man schmunzeln und lauthals lachen muss.
Die im norddeutschen Preetz geborene Schriftstellerin Jassy Torrund lebte von 1913 bis 1927 in unserem Städtchen Scheinfeld. Heute ist sie praktisch unbekannt. Dabei lohnt es sich, ihre Bücher zu lesen. In einigen hat Jassy Torrund ihre fränkische Wahlheimat dargestellt: in Beschreibungen von Straßen, Häusern und Plätzen, auch wenn Namen verfremdet sind, und ebenso in Figuren wie dem Buchbinder Herold oder dem kleinen Heiner, die womöglich auf realen Personen basieren.
Jassy Torrund2, ungefähr zu der Zeit, als sie in Scheinfeld lebte
Biographie
Beim Schreiben über das Leben Jassy Torrunds kann man sich auf drei autobiographische Schriften aus den Jahren 19071 (recht kurz), 19192 und 19373 stützen. Dabei ist aber natürlich zu beachten, dass insbesondere die eigenen Aussagen Jassy Torrunds kaum nachgeprüft werden können. Ebenso muss man vorsichtig sein, Hinweise aus ihren Geschichten als Tatsachen zu verstehen, auch wenn Jassy Torrund in der Regel aus ihrer eigenen Lebenserfahrung schöpfte.
Jassy Torrund wurde unter dem bürgerlichen Namen Josepha Mose am 20. September 1860 im Holsteinischen Preetz als drittes von insgesamt sechs Kindern geboren3. Ihr Vater war Joseph Eduard Mose (1825-1898)4, ein bekannter Architekt1. Er war Katholik und stammte aus Schlesien3, genau wie seine Frau3 Hedwig (1825-1882)5 geb. Fischer4. Damit werden drei Hauptthemen in Jassy Torrunds Werk verständlich: Das Leben in Norddeutschland, die schlesische Heimat und der katholische Glaube.
In Preetz wohnte die Familie Mose im vom Vater erbauten Haus in der Kieler Straße 216. 1865 zog die Familie in das etwa 20 Kilometer nordwestlich gelegene Kiel4 und wohnte auch dort in einem vom Vater entworfenen Haus, in der Dammstraße 56. Josepha Mose wuchs mit ihren vier Geschwistern Maria (*1856), Franz (*1862), Paul (*1865) und Hedwig (*1867)5 (der älteste Bruder, Heinrich (*1854), war bereits vor ihrer Geburt in seinem zweiten Lebensjahr verstorben3,5) in einer recht glücklichen Familie auf – Josepha Mose erinnert sich an heitere Kindheitserlebnissen trotz eher ernsthaft veranlagter Eltern2 –, die durchaus zum bürgerlichen Milieu gerechnet werden konnte6.
Die Kinder – von anderen Jugendlichen die „5 Bücher Mosis“ genannt2,6 – wurden zu Toleranz erzogen, gerade auch, weil die Familienmitglieder als Katholiken in einem protestantisch geprägten Landstrich in den 1860er Jahren zunächst immer wieder Ausgrenzung erfahren mussten2,3 (vgl. auch die Kindheitsbeschreibung in der Erzählung Ein dunkler Punkt). Josepha Mose erinnert sich an das Gefühl der Isoliertheit, an Schimpfworte und nachgeworfene Steine beim Kirchgang2. Sich selbst bescheinigt sie 1919 ein „nachsichtiges Verstehen Andersgläubigen gegenüber“ und will diese Toleranz auch in ihrem schriftstellerischen Werken ausgedrückt wissen2.
Ein weiterer Grund für die Ausgrenzung in Holstein war die Preußenfreundlichkeit insbesondere der Mutter, die beim Durchzug eines preußischen Regiments durch Preetz im Jahre 1864 offen gezeigt und von den Preetzern mit Ablehnung bestraft wurde. Die Ereignisse wurden von Jassy Torrund in der Novelle Up ewig ungedeelt verarbeitet6. Josepha Mose wurde zunächst mit der ältesten Schwester Maria Zuhause unterrichtet. Ab einem Alter von acht oder neun Jahren besuchte sie eine „evangelische Privat-Töchterschule in Kiel“3. Mit dreizehn ging sie dann für zwei Jahre in die höhere Töchterschule der Ursulinen in Breslau. Das Motiv des Internatlebens in Breslau taucht immer wieder in Werken Jassy Torrunds auf, so in Wenn Landsleute sich begegnen und Heim! aus dem Jahr 1912. Eigentlich sollte Josepha Mose in Breslau auch das Seminar besuchen, was durch ihr kränkliches Wesen aber nicht möglich gewesen ist3. Somit kam sie wieder in den elterlichen Haushalt. Dort wurde sie weiter in Malerei, Musik und Sprachen ausgebildet, im 19. Jahrhundert die für Frauen klassischen Gebiete.
Bereits als Zehnjährige schreibt Josepha Mose Tagebuch2, Gedichte und fertigt Zeichnungen an6, meist Gestalten ihrer Fantasiewelt2. Das Talent zum Malen spricht sie dem Erbe ihres Vaters zu3. Einige Wandteller konnte sie später auch an eine Kunsthandlung verkaufen7, doch blieb sie am Ende mehr beim Schreiben. Ihr lagen vor allem Erzählungen, das Reimen überließ sie – auch nach Anraten ihrer Mutter („Du hast auch nicht die Spur von Talent“) – lieber ihrer älteren Schwester2.
Das Geschick für das Schreiben soll sie von ihrer Mutter2,7 geerbt haben, die die Kinder mit dem Erzählen von Geschichten über historische Ereignisse, Verwandte und Vorfahren unterhalten hat (vgl. Die Krone der Königin). Die Tagebücher des schlesischen Großvaters waren es außerdem wert, als historische Berichte von einem seiner Enkel veröffentlicht zu werden2. Einige der Geschichten der Mutter wurden von Jassy Torrund später als Grundlage ihrer Erzählungen verwendet, z.B. in Up ewig ungedeelt und Zöllner und Sünder2. Josepha Mose erinnert sich an Robinson Crusoe als erstes Buch, das sie mit ihren Geschwistern vorgelesen bekam2. Nachdem sie selbst lesen gelernt hatte, wurde sie eine richtige Leseratte, verschlang Bücher „sozusagen mit Haut und Haaren“2 und ließ sich von ihnen in die Welt der Fantasie führen. Das Eintauchen in die eigene Gedankenwelt führte nach einer erzieherischen Bestrafung einmal sogar dazu, dass sie davon lief und bei einer Bauersfamilie steif und fest behauptete, ein armes, elternloses „Gänsemädel“ zu sein2. Das entsprach wohl auch mehr Josepha Moses naturell, hat sie sich doch beim freien Spielen mit den Geschwistern in der Natur wohler gefühlt als herausgeputzt bei steifen Spaziergängen mit der Familie2.
1882 kam ein Schicksalsschlag, der in vielerlei Hinsicht die kreative Schaffenskraft behinderte: die Mutter Hedwig Mose starb6, bis dahin auf Grund der beruflichen Abwesenheit des Vaters Mittelpunkt der Familie3. Im Jahr danach heiratete die ältere Schwester und Josepha Mose übernahm die Haushaltsführung und die Betreuung der drei jüngeren Geschwister. Auch war sie in dieser Zeit gesundheitlich angeschlagen2.
Josepha Mose blieb ihr Leben lang unverheiratet. Sie schreibt von einem bedrückenden „Herzenserlebnis“2 um 1882 (als ihre Mutter starb). Weiter ist nichts bekannt. Ihre Geschichten sind geprägt von selbständig lebenden Frauen, die keinen Mann benötigen um glücklich zu sein, aber auch von Frauen, die mit 30 oder 40 Jahren noch die Liebe ihres Lebens und damit ihre Erfüllung finden (vgl. Ein dunkler Punkt oder Das Gas erlischt). Beides scheint in Josepha Moses Innerem angelegt gewesen zu sein.
Auf dem Weg zur Schriftstellerin
Es heißt, die Entwicklung zur Schriftstellerin wurde auch dadurch begünstigt, dass Josepha Mose als „sehr junges Mädchen“ auf Grund einer Krankheit für einige Wochen und Monate im Bett verbringen musste7. Womöglich liegt hier im Lexikoneintrag von 1898 ein Missverständnis vor. Jassy Torrund selbst schreibt von qualvollen Wochen im Kranklager1 im Jahr 18852, die zu ihrem ersten Roman führten. Mit 24 Jahren ist man aber nicht mehr unbedingt ein sehr junges Mädchen, auch wenn die ältere Schwester feststellen musste, dass die Mose-Kinder auf Grund der gesellschaftlichen Isoliertheit in der Entwicklung als Kinder und Jugendliche gut 10 Jahre zurück waren2. Dieser erste Roman war, einem Spendenaufruf in der Kölnischen Volkszeitung folgend, zur möglichen finanziellen Unterstützung einer kleinen Kirche im Taunus gedacht. Er war es aber offensichtlich nicht wert, publiziert zu werden2. Auch eine der ersten Erzählungen aus der Hand des zehnjährigen Mädchens, Rübezahl als Gastwirt und Mann2, ist leider nicht überliefert, ebenso wenig ihre Schulaufsätze aus Breslauer Internatszeit mit „wilden, eigenmächtigen Seitensprüngen“2.
Ende der 1880er ist dann Jassy Torrunds erste Novelle1 entstanden, Der schwarze Page, eine Faschingserzählung2. Am 25. März 1890 wurde diese in der Kölnischen Volkszeitung und Handelsblatt veröffentlicht3, unter dem Pseudonym Eva Sturm2.
Wieso gerade in dieser Zeitung? Sie wurde im Hause Mose in Kiel gelesen, galt als „höchste Instanz“2. Zu den Reichstagswahlen2 erschien darin am 16. Februar 18908 ein Artikel zu „Unsere Frauen und die Politik“2, worin der Autor die Unterhaltungen von Frauen und Mädchen zur Zeit des Wahlkampfes in Berlin wiedergibt. Natürlich geht es in diesen Gesprächen nur um Kleidung, die hausfrauliche Kochkunst und das Amüsement. Das Fazit des Autors war demnach, dass sich alle Männer, egal welchen Standes, für die Wahlen interessieren, aber keine einzige Frau2 (im Übrigen in einer Zeit, in der das Frauenwahlrecht noch in weiter Ferne lag). Das wollte Josepha Mose – wie all ihre Schwestern und Brüder zu politischem Interesse erzogen – nicht auf sich sitzen lassen. Der Vater ermutigt sie zu einem Leserbrief zum Thema „Die Frauen im Wahlkampf“, der sozusagen als erste Publikation6 am 9. März 1890 in der Kölnischen Volkszeitung erscheint. Ursprünglich war er aber wohl gar nicht zur Veröffentlichung gedacht, sondern nur an den Redakteur gerichtet8. Letztendlich hatte Jassy Torrund daran aber „doch die kindliche Freude“2. Im Leserbrief macht sie noch einmal deutlich, dass auch „Frauen, Töchter und Schwestern“ von den Männern ihrer Familie über alle politischen Geschehnisse informiert werden und in der Zeitung Leitartikel lesen, nicht nur „das Feuilleton und die Familien-Nachrichten“8. Frauen fiebern bei Wahlen ebenso mit wie Männer8. Jassy Torrund selbst geht davon aus, dass sich der Redakteur nach dem Leserbrief an die Novelle erinnert hat, die die Schriftstellerin wohl einige Zeit vorher schon eingereicht hatte. Für Jassy Torrund kam die Veröffentlichung gut zwei Wochen nach dem Leserbrief jedenfalls überraschend und machte sie sprachlos2. Als Honorar erhielt sie 60 Mark2,7. Auch später hatte sie durch ihre Schriftstellerei gute Einnahmen. Sie wollte aber nie als „Blaustrumpf“2,9 gelten, also als Intellektuelle, die sich vor der üblichen Hausfrauenarbeit scheut8. Obwohl sie also streitbar und selbstsicher war, lehnte sie sich nicht gegen die geltenden Rollenbilder auf10.
Die Geschichte Der schwarze Page, aus heutiger Sicht recht harmlos, sorgte unter den Bekannten im sittenstrengen Norddeutschland für ein wenig Aufsehen. Eine Bekannte dachte sogar daran, den Kontakt abzubrechen2. Auch Josepha Moses Vater war über die Hinwendung seiner Tochter zur Schriftstellerei nicht begeistert, lenkte aber ein, solange der Haushalt ordentlich geführt war und sie bei Veröffentlichungen den „ehrlichen“ Familiennamen Mose nicht benutzte2,3. Ein Pseudonym zu verwenden war ohnehin nicht unüblich. Zunächst sollte Eva Sturm weiterhin dazu dienen2. Später entstand dann das Pseudonym Jassy Torrund. Nach eigener Aussage wurde der Name von Josepha Mose erträumt, verbunden mit der Verheißung, er solle ihr Glück bringen2,3. Schon kurze Zeit nach der ersten Veröffentlichung, 1895, wird das Pseudonym Jassy Torrund auch im Kürschner Literaturkalender genannt6. Geschrieben wurde vor allem in der Nacht3, beziehungsweise die Geschichten wurden anfangs in der Nacht erträumt und am Morgen zügig aufgeschrieben (beispielsweise Die Krone der Königin, Sonjas Rache und Über die Kraft)2, und Publikationen folgten als Jassy Torrund recht schnell in diversen Zeitschriften (Daheim-Kalender, Gartenlaube, Über Land und Meer, Weite Welt, Grenzboten, Westermann, Sonnenland) sowie in Reclams Universum. Die Arbeiten für die Kölnische Volkszeitung gab Jassy Torrund erst nach dem Weltkrieg auf, als sie ihr zu „rot“, d.h. sozialistisch oder kommunistisch geworden war3.
Zeit in Breslau und Scheinfeld
Nachdem alle drei jüngeren Geschwister verheiratet waren – die Familie ihres Bruders Franz mit der „drollig lebhafte[n] Kinderschar“ dienten ihr als Vorlage einiger Erzählungen –, zog Josepha Mose im Frühjahr 18931,2,11 mit ihrem von einem Rückenmarkleiden geprägten Vater nach Breslau3,4 (nach anderen Quellen bereits im April 18926). 1898 verstarb Joseph Eduard Mose in seiner schlesischen Heimat. Als Adresse kann ca. 1898 die Neue Junkernstraße 32 angegeben werden7, 1907 die Fiedlerstraße 11 in Breslau1. Schon bald nach Ankunft in Breslau traf sie ihre Schulfreundin Wanda von Ostrzycka (21.8.1857- 2.3.1934)3,5 wieder, die als Lehrerin wirkte und in den Familienkreis aufgenommen wurde3. Sie wurde ihr eine große Stütze. Josephas Leben war bestimmt von der schriftstellerischen Tätigkeit, einem großen Freundeskreis, Reisen und Wandertouren in den Alpen (vgl. Unser gemeinsamer Mann oder Die vier Mädel vom Hummelhof) sowie bedingt durch die Krankheit ihrer Freundin von Badekuren in Karlsbad3 (vgl. Um ein Vierkleeblatt). Unter anderem diese Krankheit führte zum Wunsch nach einem idyllischen Haus in der ruhigen Atmosphäre des Landlebens. Auf Scheinfeld sind die beiden durch fränkische Freunde gekommen3 – namentlich E. M. Hamann, „die große Versteherin“2. . Und so baute sich Josepha Mose, wie sie selbst sagt „die Architektentochter“3, in der heutigen Schwarzenberger Straße 24 (damals Nr. 183) ein Haus, umgeben von einem großen Garten in dem auch Hühner gehalten wurden3(vgl. Lichtträgerin). Das Anwesen wurde „Lindenhof“10 genannt.
Josepha Moses Lindenhof von der Gartenstraße aus
Für sie war es der ländliche und etwas wilde Garten mit „Birken und Buchen, Lärchen und Fichten“2, den sie sich als Kind immer gewünscht hatte2. Auch der nahe Steigerwald muss ihr gefallen haben, setzt sie seine Herbstfarben doch am Anfang von Die Burg ihrer Ahnen in Szene: „Wie leuchtendes Gold und flammender Purpur brennen die Birken und Buchen des Steigerwaldes zwischen dem Ewigkeitsgrün der Fichten gegen den tiefblauen Himmel. Uns eine Schönheit ohnegleichen, eine Klarheit, die etwas Ueberirdisches hat, ist ausgegossen über die sommermüde Welt, die sich selig lächelnd – zum Sterben nicht – doch zum Schlafengehen anschickt.“ Und auch dem Unwirtlichen des Herbstes konnte sie hier etwas Positives abgewinnen, wie sie in Lichtträgerin schreibt: „Wenn in finsteren Herbstnächten der Sturm dahergefahren kam von den kahlbraunen Höhen des Steigerwalds, wenn er aufbrüllend durch die Kronen der alten Lindenallee fegte wie donnernde Meeresbrandung, …“ – es klingt wie eine Erinnerung an die Ostseeküste der Kindertage.
Jassy Torrund um 1911 (vgl. Die Krone der Königin)
1913 ging Wanda von Ostrzycka als Lehrerin in Pension5. Zu diesem Zeitpunkt hat Josepha Mose wohl noch in Breslau gewohnt11, von 1913 bis 1927 lebten die beiden gemeinsam in Scheinfeld6. Während des Ersten Weltkrieges, als ihre Freundin Wanda von Ostrzycka wie andere Scheinfelder Frauen freiwilligen Dienst im Rotkreuz-Lazarett tat3 (vgl. Der kleine Pfadfinder), ergab sich für Jassy Torrund neben Hausfrauenpflichten „zwischen Kochtopf, ‚Einmotten‘ und drängendster Frühjahrspflanzarbeit“ in der „dienstbotenlosen Zeit“2 eine sehr produktive Schaffensperiode. Neben dem städtischen Milieu nahm sie nun auch die fränkischen Handwerker und Bauern in den Blick (vgl. Der Turmalin), in deren Mitte sie sich offensichtlich sehr wohl fühlte. Jassy Torrund selbst sieht in den in Scheinfeld entstandenen Erzählungen ihre reifsten3. Die Kriegserlebnisse von Heimaturlaubern und Insassen des Lazaretts, die auch ins Haus und in den großen Garten zu Besuch kamen (vgl. Die graue Frau oder Auferstanden oder Lichtträgerin), prägten zudem Josepha Moses deutsche Volksseele3.
Ausgabe von Wenn Landsleute sich begegnen im Besitz von Gavrilo Princip, mit Unterschrift und Notizen13b
Interessanterweise gibt es auch eine Verbindung von Jassy Torrund und Gavrilo Princip, dessen Anschlag am 28. Juni 1914 in Sarajevo auf Franz Ferdinand und Sophie letztendlich erst zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges geführt hatte. Der Attentäter war im Besitz einer Ausgabe von Wenn Landsleute sich begegnen, „an obscure series of short novels“12, mit seiner Unterschrift auf dem Titelblatt12 und einem „aus dem Deutschen übersetze[n] Zitat“ auf der letzten Seite13: „Was dein Feind nicht wissen soll, das erzähl nicht einmal deinem Freund. Wenn ich ein Geheimnis bewahre, ist es mein Sklave. Wenn ich es enthülle, wird es mein Meister. Auf dem Baum der Verschwiegenheit hängt die Frucht … Nichts sagen, nichts anvertrauen.“13 In der Novellensammlung selbst, die 1966 noch im DSIP-Archiv zu finden war, steht anstatt der drei Auslassungspunkte das Wort мир (Frieden)13b. Tatsächlich finden sich solche Gedanken aber nicht in den Geschichten des Buches von Jassy Torrund, weder wörtlich noch angedeutet. Gavrilo Princip muss die Ausgabe wohl als Notizbuch für eigene Gedanken zweckentfremdet haben.
Zwei von Jassy Torrunds Automaten-Büchern zu je 20 Pfennig5
Möglicherweise handelte es um eine in einem Zug liegen gebliebene Reiselektüre. Zumindest ab 1917 gab es nämlich einen neuen Vertriebsweg auch für Jassy Torrunds Bücher. Spätsommer und andere Novellen wurde durch Reclam über Automaten verkauft, die überwiegend an Bahnhöfen zu finden waren10. Sie boten sich dort als passende, leichte Reiselektüre an. Das waren die dünnen Novellensammlungen sicherlich auch schon in den Jahren zuvor.
Moderner Verkaufsautomat für Bücher auf Sylt
Zum 60. Geburtstag (1920), den Josepha Mose in ihrem Haus „am Fuße des idyllischen Steigerwaldes“ „im mittelfränkischen Städtchen Scheinfeld“9 erleben durfte, veröffentlichte E. M. Hamann eine „Skizze“ im Stile einer Laudatio. Darin erfahren wir neben den bereits erwähnten Eckpunkten ihres Lebens, dass auch Männer zum treuen Leserkreis gehören, wie beispielsweise ein Ordenspriester (vgl. die aus Sicht eines Mannes geschriebenen Corriger la fortune und Christina Fischerin). Jassy Torrund zeige in ihrem Werk ihren katholischen Glauben, ohne dabei aufdringlich zu sein (vgl. Absolvo te, Der Turmalin oder Credo). Sie führt zur Schönheit der Natur, zeigt das Leben aber wie es ist, also auch von seiner unschönen Seite. Ziel solcher Erzählungen ist immer die Problemlösung, seelische Befreiung (vgl. Heim! oder Weiße Narzissen). E. M. Hamann sieht in den Geschichten einen „scharfen aber gütigen Beobachterblick“9 und einen treffsicheren Humor. Am Ende des Artikels wünscht E. M. Hamann ihrer Freundin Jassy Torrund: „Möge ihr denn auch ein langer goldener Lebensabend in Lebens- und Schaffensfreudigkeit blühen!“9
Blick in etwa vom Lindenhof, vorbei am Amtsgericht zu Schloss Schwarzenberg
Der Krieg und die Nachkriegszeit brachten aber leider keine Freude, sondern vor allem finanzielle Verluste. Josepha Mose verlor sowohl das Erbe des Vaters als auch ihr selbsterwirtschaftetes Vermögen nahezu vollständig3. Im Mai 1919 musste sie ihr geliebtes Haus „Lindenhof“ bereits wieder verkaufen5 (sie selbst schreibt 19233). Vermutlich lebte sie bis mindestens Dezember 1923 noch im Lindenhof, was aus dem Dienstbotenregister (zuletzt nur „Stütze“) hervorgeht5. Der Name des Anwesens bleibt aber noch einige Zeit unter dem Nachbesitzer Georg Weltz erhalten14.
Josepha Moses Lindenhof vom eigenen Garten aus
Laut eigener Aussage lebte Josepha Mose mit Wanda von Ostrzycka 1923 in einer „fremden Notwohnung“3. Wo in Scheinfeld diese lag, konnte bislang nicht geklärt werden, vermutlich aber innerhalb der ehemaligen Stadtmauern (viel größer war Scheinfeld zu der Zeit auch nicht). Im Buch Das Rätsel von Banz aus dem Jahr 1926, das allerdings keine erkennbaren direkten Bezüge zu Scheinfeld hat, schreibt Jassy Torrund: „Auch Großmutter hatte ihr schönes, sonniges Landhaus vorm Tore verlassen und in eine enge düstere Mietswohnung der Altstadt übersiedeln müssen, in der sie bis heut‘ noch nicht heimisch war“. Das könnte eine Anspielung auf das eigene Schicksal sein. Zum Leben musste in dieser Zeit die Pension Wanda von Ostrzyckas für beide reichen3.
Ein Hinweis auf die Anwesenheit in Scheinfeld in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg ist die Ausstellung eines Reisepasses am 22. Mai 1925 durch das Bezirksamt Scheinfeld (Staatsangehörigkeit Bayern und Preußen)6. In den Jahren 1917-1926 vermachte Josepha Mose zudem einige ihrer Bücher mit persönlicher Widmung dem „Stadt-Vater“ Simon Ring, dem sie offenbar sehr zugetan war15. Die Bücher mögen zuletzt durchaus auch als Abschiedsgeschenke gesehen werden.
Widmung in Die vier Mädel vom Hummelhof: „Unserm treuen Gevater und Helfer Herrn Simon Ring dankbar zugeeignet von d. Verf. u. deren Freundin. Weihnachten 1926.“15
Jassy Torrund zur Zeit des Nationalsozialismus
Die Zeit in Scheinfeld war auch die Zeit des aufkeimenden Nationalsozialismus und man fragt sich unwillkürlich, wie Josepha Mose dazu stand.
Wojciech Kunicki widmet Jassy Torrund in einem 2006 erschienen Buch über diese Zeit16 einen Absatz im Kapitel „Schreibende Frauen“. Wie er feststellt, wurde Jassy Torrund 1934 in den Schlesischen Monatsheften in einem – allgemein von nationalsozialistischem Gedankengut getragenen – Aufsatz zu Schlesische Frauendichtung der Gegenwart von Friede Gewecke als bedeutende Unterhaltungsautorin vorgestellt17. Kunicki erkennt, dass Jassy Torrund im Aufsatz sogar an erster Stelle steht16. Das ist aber vermutlich der chronologischen Reihenfolge geschuldet; Josepha Mose ist die älteste der aufgeführten Frauen17. Neue Fakten gegenüber Domanig 193218 gibt es bei Gewecke im Übrigen nicht, außer dass Jassy Torrund nach längerer Zeit wieder schriftstellerisch tätig sei. Gewecke schreibt über Jassy Torrund: „Würdig und voll Güte wie der Mensch, strahlen ihre Erzählungen Reichtum großen Verstehens und reiner Menschlichkeit aus und unerschütterlichen Glauben an Deutschlands Zukunft.“17 Kunicki kommt zum Schluss, dass Jassy Torrund „ihr Leben und ihr schriftstellerisches Werk – zumindest nach eigener Aussage – in den Dienst des Nationalsozialismus stellte“, auch wenn sie zwischen 1936 und 1944 keinen schriftstellerischen Erfolg mehr hatte16. Er zitiert dafür einen selbstverfassten Lebenslauf Josepha Moses: „Im Sommer 1923, mitten in der schwersten Kampfzeit, als die grosse Volksrednerin Frau Ellendt das rote Thüringen und Frankenland für den Nationalsozialismus erobert und den Menschen die Bedeutung desselben klargemacht hatte, schrieb ich – noch ganz unter dem Eindruck ihres herrlichen Vortrages – meinen vaterländischen Roman: ‚Von Einem, der seine Ahnen suchen ging‘. In einer armseligen fremden Notwohnung. Und als der neunte November zu Ende ging, da wussten wir beide, meine Lebenskameradin und ich, zu wem wir innerlich gehörten! Doch Alter, Armut und Kränklichkeit, sowie die Unmöglichkeit, in dem abseits gelegenen kleinen Städtchen Anschluss an die Partei zu finden, hinderten uns, auch öffentlich uns dazu zu bekennen.“3
Scheinfelder Turnhalle, wo in Von einem, der seine Ahnen suchen ging Frau „Ellendt“ die begeisternde Rede gehalten hat
Im Jahr 1923 wurde Josepha Mose 63 Jahre alt. In den Jahren danach hat sie nur noch etwa neun neue Geschichten veröffentlicht. Davon, dass sie ihr schriftstellerisches Werk in den Dienst des Nationalsozialismus stellte, kann also wirklich nicht die Rede sein. Das einzige den Nationalsozialismus thematisierende Werk ist, wie erwähnt, Von einem, der seine Ahnen suchen ging. In einer Rezension wird Jassy Torrund 1937 zwar attestiert, dass das Buch geeignet ist, „für die Pflege des Bluterbes zu werben“. Gleichzeitig wird sie aber dafür gescholten, zweimal von „christlicher Abstammung“ zu schreiben, anstatt von deutscher Abstammung19. So ganz passt das Buch also nicht zur Linie des Nationalsozialismus. Auch im Lebenslauf des gleichen Jahres beschreibt Jassy Torrund ihre Erziehung als „in echt deutschem und echt christlichem Sinn“3. Deutsch allein reicht ihr zur eigenen Charakterisierung offensichtlich nicht aus. Eine weitere Rezension sieht in dem Buch eine gute Werbung „für die tiefen sittlichen und völkischen Werte der Ahnenforschung“ in Form einer populären Einführung in das Thema, ohne „Arier-Nachweis-Zwang“20.
Auch wirkt Josepha Moses eigene Aussage, sie hätte in dem kleinen, abseits gelegenen Städtchen Scheinfeld 1923 keinen Anschluss an die Partei finden können, wie eine Ausrede. Tatsächlich war die NSDAP-Ortsgruppe für Scheinfeld und Markt Bibart bei ihrer Gründung am 21. März 1921 unter dem Scheinfelder Oberamtsrichter Karl Engert die erste in Franken21. 1923 war Wilhelm Holzwarth Ortsgruppenleiter, ebenfalls Gründungsmitglied und Betreiber des Gasthauses zum Storchen21. Es wäre also möglich gewesen, Anschluss an die NSDAP zu finden, wenn Josepha Mose dies gewollt hätte. Die Partei wurde reichsweit am 23. November 1923 verboten und ein Beitritt war bis zur Wiedergründung 1925 nicht möglich. Das hätte Josepha Mose aber auch so schreiben können. 1937, in Breslau lebend, war Josepha Mose immer noch kein Parteimitglied3. Es muss sie also noch etwas anderes als äußere Hürden daran gehindert haben.
Insgesamt wirkt der Lebenslauf zielorientiert. Er ist Teil umfangreicherer Unterlagen, die an die Deutsche Schillerstiftung (damals angegliedert an die von der NSDAP gegründete Reichsschrifttumskammer in Berlin) gerichtet waren. Mit dem Schreiben bat Josepha Mose, der es aufgrund rückgängiger Verkaufszahlen und fehlender Rücklagen wirtschaftlich weiterhin schlecht ging, um eine finanzielle Unterstützung, die ihr dann auch in geringem Maße gewährt worden ist16. Dabei war es sicherlich von Vorteil, auf die Verbundenheit mit der herrschenden Partei hinzuweisen und eventuell eine Ausrede dafür zu haben, nicht Mitglied zu sein. Eine tatsächliche Hinwendung zur Partei ist aber nicht festzustellen. Jassy Torrund als nationalsozialistische Schriftstellerin einzustufen ist deswegen wohl etwas vorschnell.
Im Semi-Kürschner (1. Auflage 1913) wurde Josepha Mose (Jassy Torrund), in Breslau lebend, als Jüdin aufgeführt22, wogegen sie sich durch Übersenden ihres Taufscheins beim Verlag wehrte. In einer Neuauflage (2. Auflage 1931) wurde die Behauptung dann mit einer Entschuldigung zurückgenommen, allerdings mit der Ermahnung,„ihre weitere Abstammung ein für allemal festzulegen“23. Durch etwas Recherche hätte der Fehler vermieden werden können, ist Jassy Torrund doch bereits vor 1913 im „Verzeichnis der kathol. Schriftsteller deutscher Zunge“24 aufgeführt. Als ein Grund für die Einordnung als Jüdin im Semi-Kürschner ist der jüdisch wirkende Familienname zu sehen, der aber wohl eher aus dem bairischen stammt (Moor/Moos, Familienname Moser)6. Dies thematisiert Jassy Torrund auch im Roman Von einem, der seine Ahnen suchen ging. Auch hier ist anzunehmen, dass es Josepha Mose bei den Bemühungen um die Richtigstellung in erster Linie um ihre wirtschaftliche, d.h. finanzielle Situation ging. Josephas Bruder Paul benannte sich aus ähnlichen Gründen um das Jahr 1934 in Mooser um5. In Mitten im Leben (1922) beschreibt Jassy Torrund die Begegnung einer jungen Frau mit einem kränkelnden Juden aus Russisch-Polen in einer Postkutsche. Sie weiß, dass ihr Mann Juden verabscheut, sie sieht aber nur den Menschen ihn ihm, gibt ihm eine Hustenpastille und lässt seinen Kopf schlafend auf ihre Schulter sinken.
Deutsch-nationale25 Tendenzen im Sinne einer Vaterlandsliebe, einem Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen und der Hoffnung auf ein wirtschaftlich starkes Deutschland mit politischen Gewicht in Europa, sind in Jassy Torrunds späten Schriften deutlich spürbar. Ein Paradebeispiel dafür ist das 1920 erschienene und 1931 ergänzte Werk Wegsucher ins Sonnenland (vgl. auch 1911 Ein Kuß aus Versehen). 1937 geht Josepha Mose sogar so weit, dass sie nach Ausbruch des (Ersten) Weltkrieges, als „das vaterländische Bewusstsein auch in uns deutsche Frauen erwachte“ den „ausländisch klingenden Namen“ Jassy Torrund nicht gewählt hätte3. Sie hat sich in den Publikationen nach 1918 aber auch kein anderes Pseudonym zugelegt. In ihren Vorstellungen wurde sie von Andrea Ellendts Rede in Scheinfeld 1923 sicherlich bestärkt und sie mag auch in Adolf Hitler denjenigen gesehen haben, der diese sozialen, ökonomischen und politischen Ziele am besten erreichen kann. Das macht ihr Werk durchaus interessant für heutige Leser, man darf beim Lesen aber natürlich die geschichtlichen Hintergründe zur richtigen Einordnung nicht vergessen.
Letzte Lebensstation in Schlesien
Am 6. Februar 1927 zogen Josepha Mose und Wanda von Ostrzycka nach Breslau5,6. Damit endet die Zeit in Scheinfeld schon nach 14 Jahren.
Josepha Mose selbst gibt an, in Breslau zunächst mit ihrer Freundin in einem „treulichen Heim“ gewohnt zu haben, das sie nach deren Tod 1934 verlor. Daraufhin musste sie schließlich in ein Lehrerinnenheim ziehen3, wohl eine Art Stift25. 1931 und 1932 wird im Adressbuch23 und in der Literatur als Adresse die Piastenstraße 41 genannt18. 1934 wird die Sternstraße 48/50 als Adresse angegeben17. 193727 und 194328 ist Josepha Mose im Breslauer Adressbuch mit der Angabe „Schriftstellerin“, einer Telefonnummer und ebenfalls der Adresse Sternstraße 48.50 aufgeführt. Dort lag das Haus des „Verein[s] katholischer Lehrerinnen in Schlesien zur Gründung eines Lehrerinnenheims“29. Merkwürdigerweise lautet im Breslauer Adressbuch von 1927 die Adresse aber auch schon Sternstraße 48.5030. Als plausibler Verlauf ergibt sich somit, dass Wanda von Ostrzycka (die ehemalige Lehrerin) und Josepha Mose 1927 nach der Ankunft in Breslau zunächst im Lehrerinnenheim untergekommen sind, sie sich dann ein Haus in der Piastenstraße gesucht haben und Josepha Mose 1934 wieder ins Lehrerinnenheim zurückgekehrt ist.
In Schlesien gab es gelegentliche Treffen mit der dort lebenden Familie des Franz Mose – nicht Josephas Bruder, sondern ein mit über acht Generationen zurückliegenden gemeinsamen Vorfahren eher entfernt verwandter Namensvetter. Josephas Bruder Paul hatte sich einige Jahre zuvor mit diesem Franz Mose zum Abgleich der Stammbäume getroffen5 (vgl. Von einem, der seine Ahnen suchen ging). Gemäß den Erinnerungen von Karlheinz Mose (1927-201631), Sohn von Franz Mose, an seine Kinder- und Jugendzeit der 1930er Jahre mit Spaziergängen und Wanderungen rund um den Glatzer Schneeberg (130 km südlich von Breslau), wohnte in dieser Zeit die „Großtante“ genannte Josepha Mose im Sommer im Pfarrhaus von Thanndorf (Jodłów), wo sie von der Familie Franz Moses besucht worden ist. Josepha Mose soll beim Spazierengehen die Angewohnheit gehabt haben, nach dem Ausruhen auf einer Bank sich zu dieser umzudrehen und zu sagen „Schöne Bank, hab‘ Dank“25. So konnte sie nichts versehentlich liegen lassen!
Jassy Torrund bei Spaziergängen in der Grafschaft Glatz um 1934, jeweils links, mit Pfarrer Franz Rathmann und Franz Mose (1), mit Martha Mose (2) und allein (3)5,6
Trotz der angenehmen Ausflüge ins Gebirge ist wohl anzunehmen, dass die letzten 17 Jahre in Breslau weniger glücklich waren als die in Scheinfeld. Josepha Mose ist spätestens nach 1932 (mit 72 Jahren!) nicht mehr in der Lage, als Schriftstellerin tätig zu sein. Die Verkaufszahlen früherer Bücher gehen zurück, sie fragt regelmäßig finanzielle Unterstützung durch die Deutsche Schillerstiftung an6, wobei diese eher geringfügig bleibt16. Nach dem Tod Wanda von Ostrzyckas 19346 fiel nicht nur eine emotionale Stütze weg, sondern auch eine finanzielle3. Josepha Mose bezeichnet sich 1937 als „krank, einsam und verarmt“3. Nach einem Schlaganfall im November 1937 ist Josepha Mose linksseitig gelähmt und ihre Sehkraft ist vermindert6.
Zum 80. Geburtstag im Jahre 1940 erscheint noch einmal eine Würdigung, die aus einem Interview „in Jassy Torrunds sonnigem Feierabendstübchen in Breslau-Scheitnig“ entsteht32. Darin wird weniger auf das gesamte Leben Josepha Moses zurückgeblickt. Vielmehr stehen die Heimatverbundenheit mit Schlesien und das Interesse für Ahnensuche im Mittelpunkt, also Jassy Torrunds letztes Buch Von einem, der seine Ahnen suchen ging. „Ein freies, geeintes Deutschland“ scheint Jassy Torrund immer noch wichtig zu sein, bzw. „Blut, Vaterland und Menschenliebe“, wie es die Autorin ausdrückt. Die Würdigung schließt mit dem Wort Jassy Torrunds, „daß alle Schicksalswege Gotteswege seien“32. Im Juni 1941 heißt es in einer Notiz an die Deutsche Schillerstiftung in Weimar, Josepha Mose sei bettlägerig und auf fremde Hilfe angewiesen5.
Es konnte bisher nicht geklärt werden, wann genau Josepha Mose in Breslau verstarb. Einige geben das Jahr 194310,33 an, andere gehen davon aus, dass sie noch bis Januar 1944 lebte16. Am 21.1.1944 schreibt Dora Lotti Kretschmer der Deutschen Schillerstiftung, dass Josepha Mose verschieden sei, ohne jedoch den Todestag zu nennen5. Anzunehmen ist, dass Josepha Mose im Januar 1944 noch gelebt hat. Damit erreichte sie ein Alter von 83 Jahren6.
Bedeutung über den Tod hinaus
Was bleibt von Jassy Torrund? Sie schrieb für verschiedene Zeitschriften Novellen, Feuilletons und Skizzen6. Laut eigener Aussage im Jahr 19373 hat Josepha Mose mehr als 160 Erzählungen unter dem Namen Jassy Torrund veröffentlicht, die in etwa 30 Büchern zu finden sind. Verbreitet waren ihre Geschichten in über 120 000 Exemplaren in aller Welt3, oder wohl eher im gesamten deutschsprachigen Raum6,18. Übersetzungen sind von Sonjas Rache bekannt (schwedisch Sonjas hämnd), von Weiße Narzissen (englisch als White Narcissus in World’s Great Love Stories) und von Wegsucher ins Sonnenland (flämisch Naar Zonneland)10. Zusätzlich zu den veröffentlichten gab es 1937 noch einige ungedruckte Manuskripte. Veröffentlichungen nach diesem Zeitpunkt sind nicht bekannt. Ihr werden 1932 (sicher stark beschönigend) ein reiches Einfühlungsvermögen und ein goldener Humor beschieden. Ihre Geschichten seien nicht nur Theorie. Vielmehr sind diese geprägt von Lebenserfahrung, die Kindheit, Jugend und Eheleben (obwohl selbst nie verheiratet!) umfasst18.
Andererseits greift 2002 das Satiremagazin Titanic34 die Autobiographien in Dichters Werden2 auf mit der Beurteilung: „heute will kein Mensch mehr auch nur eine halbe Seite von diesen einst weitberühmten Dichtersleuten lesen“, wobei die Einschätzung weitergeht mit: „Auf eine Art sehr verständlich, auf andere Art recht schade“. Das Urteil ist nachvollziehbar und mag an den Themen liegen – in der Mehrzahl sind es eben heute so kaum noch verständliche oder berührende Liebesgeschichten – und an dem damit verbundenen Stil („Sie schrieb im Stil der Hedwig Courths-Mahler“25). Trotzdem sind viele Bücher aus heimatkundlichen oder zeitgeschichtlichen Gründen weiterhin lesenswert. Man kann sich also anschließen: Schade, wenn die Geschichten nicht mehr gelesen werden.
In Kiel und Breslau, wo Josepha Mose ca. 28 und 37 Jahre verbracht hat, also insgesamt mehr als drei Viertel ihres Lebens, gibt es keine öffentliche Erinnerung. In ihrem Geburtsort Preetz kam es 2009 zu der Entscheidung, die Frenssenstraße (Gustav Frenssen gilt als Unterstützer der NSDAP mit antisemitischen Zügen) nach Jassy Torrund zu benennen35,36. Seitdem heißt diese Torrundstraße, was später vor Ort nicht durchgehend Zustimmung gefunden hat37. In Scheinfeld ist Jassy Torrund weitestgehend unbekannt. Dankenswerterweise wurde im Jahre 2009 durch Werner P. Binder in einem Artikel der Fränkischen Landeszeitung in der Reihe Literarische Spurensuche im Landkreis auf sie aufmerksam gemacht10. Basis für den Artikel waren auch die umfangreichen (unveröffentlichten) bibliographischen Arbeiten von Hans-Ulrich Mose6, einem Bruder von Karlheinz Mose. Ohne diese wäre auch die vorliegende Biographie mit Werkverzeichnis nicht denkbar. Auch wenn wir in Scheinfeld sinnvollerweise andere Arten der Erinnerung finden sollten als in Preetz, ist es durchaus wünschenswert, dass Jassy Torrunds Geschichten bei uns nicht vergessen sondern gelesen und diskutiert werden.
Literatur über Jassy Torrund in chronologischer Reihenfolge
[8] Jassy Torrund (1890): Leserzuschrift zu „Die Frauen im Wahlkampf“, Kölnische Volkszeitung und Handelsblatt, Ausgabe vom 9.03.1890
[7] Sophie Pataky (1898): Mose, Frl. Josepha, in Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898, online unter http://www.zeno.org/Pataky-1898/A/Mose,+Frl.+Josepha, 31.01.2022
[1] Josepha Mose (1907): Selbstbiographie, in Richard Dohse: Meerumschlungen – Ein literarisches Heimatbuch für Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck, Alfred Janssen, Hamburg, 1907
[11] Franz Brümmer (1913): Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Bd. 5., 6. Auflage, Reclam, Leipzig, online unter https://www.deutschestextarchiv.de/book/show/bruemmer_lexikon05_1913, 31.01.2022
[22] Philipp Stauff (1913): Semi-Kürschner oder Literarisches Lexikon […], Selbstverlag, online unter https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/1190648, 31.01.2022
[2] Jassy Torrund (1919): Aus der Kinderstube meines „Talents“, in Maria Köchling: Dichters Werden. Bekenntnisse unserer Schriftsteller, Herdersche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau
[9] E. M. Hamann (1920): Jassy Torrund, Allgemeine Rundschau (Wochenschrift für Politik und Kultur), Nr. 38, München, Ausgabe vom 18.09.1920
[30] Breslauer Adreßbuch 1927 (1927), August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft, Breslau, online unter https://www.dbc.wroc.pl/dlibra/doccontent?id=8354, 31.01.2022
[23] Erich Ekkehard (1931): Sigilla Veri, Bodung-Verlag, Erfurt
[26] Breslauer Adreßbuch 1931 (1931), August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft, Breslau, online unterhttps://www.sbc.org.pl/dlibra/publication/95394/edition/90015/content, 31.01.2022
[18] Maria Domanig (1932): Frauendichtung der Zeit, Band 2, Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck
[17] Friede Gewecke (1934): Schlesische Frauendichtung der Gegenwart, in Schlesische Monatshefte, Blätter für nationalsozialistische Kultur des deutschen Südostens, Nr. 8, 11. Jahrgang, Druck und Verlag von Grass, Barth und Comp. W. Friedrich, Breslau, Ausgabe vom August 1934, online unter https://www.dbc.wroc.pl/dlibra/publication/5968/edition/7170/content, 31.01.2022
[27] Breslauer Adreßbuch für das Jahr 1937 (1937), August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft, Breslau, online unter http://des.genealogy.net/breslauAB1937/search/index, Suchbegriff Josepha Mose, 31.01.2022
[19] Otto Bessenrodt (1937): Buchbesprechung, in Reinhold Vesper: Thüringer Fähnlein. Monatshefte für die mitteldeutsche Heimat, 6. Jahrgang, Die Thüringer Sippe, 3. Jahrgang, Folge 6, Verlag Gustav Neuenhahn, Jena, online unter https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00245049/F%C3%A4hnlein_1937_0001.tif, 31.01.2022
[20] Theodor Dombart (1937): Jassy Torrund, Von einem, der seine Ahnen suchen ging, in Josef Eschenauer: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde, 15. Jahrgang 1937, Nr. 7/9, Druck und Verlag Michael Laßleben, Kallmünz, online unter https://www.blf-online.de/blaetter-blf, 31.01.2022
[32] Dora Lotti Kretschmer (1940): Jassy Torrund wird 80 Jahre, in Schlesische Stimme. Monatsschrift für Volkstum und Heimatarbeit, 22. Jahrgang, Heft 9, Schlesien-Verlag, Berlin, online unter https://sbc.org.pl/dlibra/publication/336234/edition/317712, 31.01.2022
[28] Breslauer Adreßbuch 1943 (1943), Verlag August Scherl Nachfolger, Breslau, online unter https://sbc.org.pl/dlibra/publication/98198/edition/92530/content, 31.01.2022
[13] Vladimir Dedijer (1967): Die Zeitbombe. Sarajevo 1914, Europa Verlag, Wien (Übersetzung der englischen Originalausgabe (1966): The Road to Sarajevo, Simon and Schuster, New York) [13b] Vladimir Dedijer (1966): Sarajevo 1914, Prosveta, Beograd Hinweis: Die Abbildung von Wenn Landsleute sich begegnen findet sich nur in der serbo-kroatischen Originalausgabe, nicht in der englischen Originalausgabe oder der daraus entstandenen deutschen Übersetzung.
[34] Hans Mentz (2002): Aus der Dichterklause, TITANIC – Das endgültige Satiremagazin, Ausgabe Februar 2002, Titanic-Verlag GmbH & Co. KG, Berlin, online unter https://www.titanic-magazin.de/heft/klassik/2002/februar/humorkritik7/, 31.01.2022
[16] Wojciech Kunicki (2006): „… auf dem Weg in dieses Reich“ – NS-Kulturpolitik und Literatur in Schlesien 1933 bis 1945, Leipziger Universitätsverlag GmbH, Leipzig
[5] Hans-Ulrich Mose (2009-2022), Gesammelte, unveröffentlichte Unterlagen und Übersicht über alle Schriften Torrunds, Ostbevern
[6] Erich W. Klimm (2009): Jassy Torrund als Josepha Mose geborene Schriftstellerin, in Volker Liebich: Informationsblatt des Heimatvereins Preetz und Umgebung e.V. sowie des Archivs der Stadt Preetz, Nr. 16/2009
[10] Werner P. Binder (2009): Refugium unterm Fürstenschloss. Literarische Spurensuche im Landkreis (67), Fränkische Landeszeitung, Ausgabe vom 06.11.2009 Werner P. Binder (2009): Refugium unterm Fürstenschloss, in Werner P. Binder: Aysch bringt rote Paffenhütlein. Literarische Landschaft zwischen Steigerwald und Frankenhöhe, Bartlmüller Verlag, Nürnberg, 2015
[35] Silke Rönau (2009): Frenssenstraße könnte laut einer Ausschussempfehlung zur Jassy-Torrund-Straße werden, Kieler Nachrichten, Ausgabe vom 06.04.2009, online unter https://www.kn-online.de/Region/Ploen/Frenssenstrasse-koennte-laut-einer-Ausschussempfehlung-zur-Jassy-Torrund-Strasse-werden, 31.01.2022
[36] o.V. (2009): Frenssenstraße wird Torrundstraße, Kieler Nachrichten, Ausgabe vom 20.05.2009, online unter https://www.kn-online.de/Region/Ploen/Frenssenstrasse-wird-Torrundstrasse, 31.01.2022
[12] Tim Butcher (2014): The Trigger. Hunting the Assassin who Brought the World War, Chatto & Windus, London
[25] Karlheinz Mose (2015): Klotz am Bein, Klavier vorm Bauch. Jugenderlebnisse auf Wanderwegen in der Grafschaft Glatz, in AGG-Mitteilungen Nr. 14, Arbeitsgemeinschaft Grafschaft Glatz, online unter http://www.spata-bonn.de/fgg1.htm, 31.01.2022
[37] Silke Rönau (2016): Den Straßennamen auf der Spur, Kieler Nachrichten, Ausgabe vom 08.11.2016, online unter https://www.kn-online.de/Region/Ploen/Den-Strassennamen-auf-der-Spur, 31.01.2022
[15] Persönliche Mitteilung aus der Familie Simon Rings (2021)
Weitere Literatur zur zeitgeschichtlichen Einordnung
[29] o.V. (1905): Lehrerinnenheim, Der oberschlesische Wanderer, Oberschlesische Zeitung. Amtliches Blatt für die städtischen Behörden von Gleiwitz, No. 262, 78. Jahrgang, Ausgabe vom 14.11.1905, online unter http://www.sbc.org.pl/Content/351500/ow-1905-262.pdf, 31.01.2022
[14] Kaspar Dörschner (1925): Schloss Schwarzenberg, lokalgeschichtlicher Versuch nebst kurzen Nachrichten über Scheinfeld und Kloster Schwarzenberg, Mannheim, S. 7
[21] Wolfgang Mück (2016): NS-Hochburg in Mittelfranken. Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922-1933, Verlagsdruckerei Schmidt, Neustadt an der Aisch
Von den vorgeblich 160 Erzählungen in etwa 30 Büchern konnten von Hans-Ulrich Mose die folgenden gefunden werden. Dabei ist zu beachten, dass einige Geschichten mehrmals publiziert worden sind, auch unter geändertem Titel. Möglicherweise sind in Zeitungen und Zeitschriften noch weitere Veröffentlichungen zu finden.
Der Schwarze Page; erschienen 1890 in Kölnische Volkszeitung und Handelsblatt; (erneut publiziert 1897)
Zöllner und Sünder; erschienen 1893 in Daheim-Kalender; (erneut publiziert 1912)
Wenn die Linden blühen; erschienen 1893 in Universum; Reclam (erneut publiziert 1897)
Up ewig ungedeelt; erschienen 1894 in Die Gartenlaube; (erneut publiziert 1897)
Um eine Kleinigkeit; erschienen 1895 in Die Gartenlaube; (erneut publiziert 1911)
„O weh“; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig
Ein Künstlerfest; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig
Tröst-Einsamkeit; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig (erneut publiziert 1912)
Müde geworden; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig
Fastnacht; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig
Der einsame Spatz; erschienen 1896 in Universum; Reclam (erneut publiziert 1901)
Erkämpftes Glück; erschienen 1897 in Erkämpftes Glück und andere Novellen; Schumann, Leipzig
Up ewig ungedeelt; erschienen 1897 in Erkämpftes Glück und andere Novellen; Schumann, Leipzig
Wenn die Linden blühen; erschienen 1897 in Erkämpftes Glück und andere Novellen; Schumann, Leipzig
Zöllner und Sünder; erschienen 1897 in Erkämpftes Glück und andere Novellen; Schumann, Leipzig
Christrosen; erschienen 1897 in Christrosen und andere Novellen; Schumann, Leipzig
Der Schwarze Page; erschienen 1897 in Christrosen und andere Novellen; Schumann, Leipzig
Pfingstgeschichten: Im Sonnenschein; erschienen 1897 in Christrosen und andere Novellen; Schumann, Leipzig
Pfingstgeschichten: Im Regen; erschienen 1897 in Christrosen und andere Novellen; Schumann, Leipzig
Sonjas Rache; erschienen 1898; Reclam, Leipzig
Die Hüblerbaude; erschienen 1901 in Wenn’s dunkel wird und andere Novellen; Goldschmidt, Berlin
Der einsame Spatz; erschienen 1901 in Wenn’s dunkel wird und andere Novellen; Goldschmidt, Berlin
Das Glück; erschienen 1901 in Wenn’s dunkel wird und andere Novellen; Goldschmidt, Berlin
Weiße Narzissen; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig (erneut publiziert 1927)
Doktors Christkindl; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig
Der Ahne Zaubermittel; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig
Credo; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig
Der Groschen, der Glück brachte; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig (erneut publiziert 1934)
Ein dunkler Punkt; erschienen 1905; Goldschmidt, Berlin
Heimatsehnsucht; erschienen 1906 in Die Grenzboten; (erneut publiziert 1923)
Spätsommer; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig (erneut publiziert 1917)
Was der Doktor erzählte; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig
Sein letztes Bett; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig
Als ich Abschied nahm; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig
Als ich wiederkam; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig
Sein Herzenskind; erschienen 1907; Reclam, Leipzig (erneut publiziert 1920)
Die Gipskatze; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
Wie die Alten sungen; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
Asti spumante; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
Die rechte Stunde; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
Die Rache der Zwillinge; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
Die Krone der Königin; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
Das Gas erlischt; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
Um eine Kleinigkeit; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
Die liebe kleine Maus; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
So mutterseelenallein; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
Übers Jahr zur Zeit der Pfingsten; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
Freund Olaf; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
Wie Johnny zu einer Erzieherin kam; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
Ein Kuss aus Versehen; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
Wie’s doch noch Weinnachten ward; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
Über die Kraft; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
Corriger la fortune; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
Omen; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
Christina Fischerin; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
Absolvo te; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
Märznachtsturm; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
Seine Weihnachtsgeschichte; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
Wenn Landsleute sich begegnen; erschienen 1912 in Wenn Landsleute sich begegnen und andere Novellen; Reclam, Leipzig (sowie erschienen in Große Effka-Bibliothek Ausgabe B No. 505, Hamburg)
Unser gemeinsamer Mann; erschienen 1912 in Wenn Landsleute sich begegnen und andere Novellen; Reclam, Leipzig (sowie erschienen in Große Effka-Bibliothek Ausgabe B No. 505, Hamburg)
Heim!; erschienen 1912 in Wenn Landsleute sich begegnen und andere Novellen; Reclam, Leipzig (sowie erschienen in Große Effka-Bibliothek Ausgabe B No. 505, Hamburg)
Zöllner und Sünder; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
Tröst-Einsamkeit; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
Reginens Weihnachten; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
Müde geworden; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
Gefährdeter Friede; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
Im Sonnenschein; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
Die Grafenkrone; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
Mit Gott und gutem Wind; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
„Nimm deine Handschrift und schreibe“; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
Das Lied vom Hiasl; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
Alle Jahre wieder!; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
Frau Reginens Tedeum; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
„Doch Lieb ist wendisch“; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
Das Kind von Arelun; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
Die keinen Sommer haben; erschienen 1912 in Dt. Romanzeitung; Otto Janke, Leipzig
Die neue Mama; erschienen 1914 in Die neue Mama und andere Novellen; Reclam, Leipzig
Erlöst!; erschienen 1914 in Die neue Mama und andere Novellen; Reclam, Leipzig
Die graue Frau; erschienen 1917 in Die graue Frau und andere Kriegserzählungen; Benzinger, Einsiedeln
Der kleine Pfadfinder; erschienen 1917 in Die graue Frau und andere Kriegserzählungen; Benzinger, Einsiedeln
Auferstanden; erschienen 1917 in Die graue Frau und andere Kriegserzählungen; Benzinger, Einsiedeln
Dinge zwischen Himmel und Erde; erschienen 1917; Benzinger, Einsiedeln
Aufgestoßene Tore; erschienen 1918 in Aufgestoßene Tore; Benzinger, Einsiedeln
Die Brücke; erschienen 1918 in Aufgestoßene Tore; Benzinger, Einsiedeln
Zur Zeit entsteht eine Dokumentation über die Glocken in Scheinfeld mit Ortsteilen. Über den Bestand, das Inventar und auch die interessante Geschichte. Herr Ben Schröder, ausgewiesener Experte recherchiert die Fakten dazu und der Heimat- und Kulturverein publiziert daraus eine Broschüre. Viele Privatpersonen, so wurde schon festgestellt, haben Material und Kenntnisse über einzelne Glocken, evtl. auch Unterlagen oder Fotos. Ebenso von Interesse sind auch mündliche Geschichten, Zeitungsberichte oder Sagen dazu.
Bitte melden sie sich unter E-Mail: schroeder-glocken@gmx.de oder telefonisch: 0151-70848302.