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13 . November 2022

Uhrzeit

17.00 Uhr

Ort

Katholisches Pfarrzentrum
Kirchstraße 19
Scheinfeld

Vergangen und vergessen, verharmlost und verdrängt – Stolpern wir über unsere Geschichte?

Die Abteilung Scheinfeld ist bunt lädt herzlich ein zur Diskussionsveranstaltung „Vergangen und vergessen, verharmlost und verdrängt – Stolpern wir über unsere Geschichte?“ am Sonntag den 13. November 2022 um 17:00 Uhr im kath. Pfarrzentrum in Scheinfeld. Der Eintritt ist frei.

Die Zeiten des Nationalsozialismus in Deutschland, in Franken und in Scheinfeld waren nicht nur „ein Vogelschiss in der Geschichte“, wie die neurechte AfD behauptet. Mit Hilfe unserer (Ur-) Großväter und (Ur-) Großmütter wurden Synagogen in Brand gesteckt, Juden terrorisiert, aus ihren Häusern geworfen, bestohlen und in den Tod getrieben. Nach Ende des Krieges herrschte über diese Taten eisiges Schweigen. Das hat Familien und unsere Gesellschaft bis in die heutige Zeit geprägt. Selbst 84 Jahre nach der Reichspogromnacht ist ein Gespräch, eine Diskussion über die deutschlandweiten und lokalen Ereignisse ein „vermintes“ Gelände und alle Beteiligten sind oft hoch emotional dabei.
Seit 2018 gibt es einen Stadtratsbeschluss, der ausdrücklich zu einer Diskussion um diese dunkle Zeit unserer Vergangenheit auffordert. Wir von „Scheinfeld ist bunt“ möchten mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion dazu beitragen, dass wir zusammen über dieses sensible Thema ins Gespräch kommen.
Die sehr geschätzten Teilnehmer auf dem Podium werden sein: Niklas Frank, Dr. Gerhard Heim, Dr. Wolfgang Mück und Bernhard Jugel.

NIKLAS FRANK hat 2014 durch seine Recherche zu dem ehemaligen Bürgermeister Karl Lax den „Stein ins Rollen gebracht“. Niklas Frank, Journalist und Autor mehrerer Bücher, ist der Sohn des Naziverbrechers Hans Frank („Der Schlächter von Polen“). Was ihn am meisten umtreibt, ist das Schweigen, Verharmlosen und Verdrängen der Taten. Deshalb rechnete er 1987 in einem Buch mit seinem Vater ab. In seinem 2016 erschienenen Buch „Dunkle Seele, feiges Maul“ kritisiert er den Umgang mit der Scheinfelder Karl-Lax-Straße.
Auf Initiative des Stadtrates hat sich im Sommer 2017 ein „Arbeitskreis LAX“ neun Monate lang intensiv mit hunderten von Archivunterlagen zur Causa Lax beschäftigt. Im Juli 2018 wurden dem Stadtrat die Ergebnisse präsentiert. Eine Umbenennung des Straßennamens wurde mehrheitlich abgelehnt. Zustimmung fand hingegen eine Beschlussvorlage, die maßgeblich vom ÜWG-Obmann Dr. GERHARD HEIM eingebracht wurde: Der Straßenname soll bleiben. Es sollte aber eine intensive Aufarbeitung der damaligen Geschichte und weitere Diskussionen geben. Außerdem sollte über diesen und weitere Straßennamen in der Scheinfelder Rundschau berichtet und kleine Infotafeln an den Straßenschildern angebracht werden.
Dr. WOLFGANG MÜCK ist Historiker, Heimatforscher und Altbürgermeister von Neustadt an der Aisch. Er ist ein profunder Kenner der NS-Geschichte in der Region und Autor des Buches „NS-Hochburg in Mittelfranken. Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922–1933.“
Für die Moderation dieses komplexen und hochemotionalen Themas konnten wir dankenswerterweise einen professionellen Moderator des Bayerischen Rundfunks begeistern: BERNHARD JUGEL.

Auf zahlreiche Besucher und eine lebendige und konstruktive Diskussion freut sich „Scheinfeld ist bunt“, Abteilung des Heimat- und Kulturvereins.
Weitere Infos unter: Karl-Lax-Straße
Interessieren sie sich für die Ergebnisse des „Arbeitskreises LAX“? Dann schreiben Sie eine kurze Nachricht an: Stefan.Jordan.Scheinfeld@gmail.com

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