Jassy Torrund – Schriftstellerin in Scheinfeld
Die im norddeutschen Preetz geborene Schriftstellerin Jassy Torrund lebte von 1913 bis 1927 in unserem Städtchen Scheinfeld. Heute ist sie praktisch unbekannt. Dabei lohnt es sich, ihre Bücher zu lesen. In einigen hat Jassy Torrund ihre fränkische Wahlheimat dargestellt: in Beschreibungen von Straßen, Häusern und Plätzen, auch wenn Namen verfremdet sind, und ebenso in Figuren wie dem Buchbinder Herold oder dem kleinen Heiner, die womöglich auf realen Personen basieren.
Zur Biographie
Zum Werkverzeichnis
Zu ausgewählten Geschichten
Biographie
Beim Schreiben über das Leben Jassy Torrunds kann man sich auf drei autobiographische Schriften aus den Jahren 19071 (recht kurz), 19192 und 19373 stützen. Dabei ist aber natürlich zu beachten, dass insbesondere die eigenen Aussagen Jassy Torrunds kaum nachgeprüft werden können. Ebenso muss man vorsichtig sein, Hinweise aus ihren Geschichten als Tatsachen zu verstehen, auch wenn Jassy Torrund in der Regel aus ihrer eigenen Lebenserfahrung schöpfte.
Familiärer Hintergrund und Kindheit in Holstein
Jassy Torrund wurde unter dem bürgerlichen Namen Josepha Mose am 20. September 1860 im Holsteinischen Preetz als drittes von insgesamt sechs Kindern geboren3. Ihr Vater war Joseph Eduard Mose (1825-1898)4, ein bekannter Architekt1. Er war Katholik und stammte aus Schlesien3, genau wie seine Frau3 Hedwig (1825-1882)5 geb. Fischer4. Damit werden drei Hauptthemen in Jassy Torrunds Werk verständlich: Das Leben in Norddeutschland, die schlesische Heimat und der katholische Glaube.
In Preetz wohnte die Familie Mose im vom Vater erbauten Haus in der Kieler Straße 216. 1865 zog die Familie in das etwa 20 Kilometer nordwestlich gelegene Kiel4 und wohnte auch dort in einem vom Vater entworfenen Haus, in der Dammstraße 56. Josepha Mose wuchs mit ihren vier Geschwistern Maria (*1856), Franz (*1862), Paul (*1865) und Hedwig (*1867)5 (der älteste Bruder, Heinrich (*1854), war bereits vor ihrer Geburt in seinem zweiten Lebensjahr verstorben3,5) in einer recht glücklichen Familie auf – Josepha Mose erinnert sich an heitere Kindheitserlebnissen trotz eher ernsthaft veranlagter Eltern2 –, die durchaus zum bürgerlichen Milieu gerechnet werden konnte6.
Die Kinder – von anderen Jugendlichen die „5 Bücher Mosis“ genannt2,6 – wurden zu Toleranz erzogen, gerade auch, weil die Familienmitglieder als Katholiken in einem protestantisch geprägten Landstrich in den 1860er Jahren zunächst immer wieder Ausgrenzung erfahren mussten2,3 (vgl. auch die Kindheitsbeschreibung in der Erzählung Ein dunkler Punkt). Josepha Mose erinnert sich an das Gefühl der Isoliertheit, an Schimpfworte und nachgeworfene Steine beim Kirchgang2. Sich selbst bescheinigt sie 1919 ein „nachsichtiges Verstehen Andersgläubigen gegenüber“ und will diese Toleranz auch in ihrem schriftstellerischen Werken ausgedrückt wissen2.
Ein weiterer Grund für die Ausgrenzung in Holstein war die Preußenfreundlichkeit insbesondere der Mutter, die beim Durchzug eines preußischen Regiments durch Preetz im Jahre 1864 offen gezeigt und von den Preetzern mit Ablehnung bestraft wurde. Die Ereignisse wurden von Jassy Torrund in der Novelle Up ewig ungedeelt verarbeitet6. Josepha Mose wurde zunächst mit der ältesten Schwester Maria Zuhause unterrichtet. Ab einem Alter von acht oder neun Jahren besuchte sie eine „evangelische Privat-Töchterschule in Kiel“3. Mit dreizehn ging sie dann für zwei Jahre in die höhere Töchterschule der Ursulinen in Breslau. Das Motiv des Internatlebens in Breslau taucht immer wieder in Werken Jassy Torrunds auf, so in Wenn Landsleute sich begegnen und Heim! aus dem Jahr 1912. Eigentlich sollte Josepha Mose in Breslau auch das Seminar besuchen, was durch ihr kränkliches Wesen aber nicht möglich gewesen ist3. Somit kam sie wieder in den elterlichen Haushalt. Dort wurde sie weiter in Malerei, Musik und Sprachen ausgebildet, im 19. Jahrhundert die für Frauen klassischen Gebiete.
Bereits als Zehnjährige schreibt Josepha Mose Tagebuch2, Gedichte und fertigt Zeichnungen an6, meist Gestalten ihrer Fantasiewelt2. Das Talent zum Malen spricht sie dem Erbe ihres Vaters zu3. Einige Wandteller konnte sie später auch an eine Kunsthandlung verkaufen7, doch blieb sie am Ende mehr beim Schreiben. Ihr lagen vor allem Erzählungen, das Reimen überließ sie – auch nach Anraten ihrer Mutter („Du hast auch nicht die Spur von Talent“) – lieber ihrer älteren Schwester2.
Das Geschick für das Schreiben soll sie von ihrer Mutter2,7 geerbt haben, die die Kinder mit dem Erzählen von Geschichten über historische Ereignisse, Verwandte und Vorfahren unterhalten hat (vgl. Die Krone der Königin). Die Tagebücher des schlesischen Großvaters waren es außerdem wert, als historische Berichte von einem seiner Enkel veröffentlicht zu werden2. Einige der Geschichten der Mutter wurden von Jassy Torrund später als Grundlage ihrer Erzählungen verwendet, z.B. in Up ewig ungedeelt und Zöllner und Sünder2. Josepha Mose erinnert sich an Robinson Crusoe als erstes Buch, das sie mit ihren Geschwistern vorgelesen bekam2. Nachdem sie selbst lesen gelernt hatte, wurde sie eine richtige Leseratte, verschlang Bücher „sozusagen mit Haut und Haaren“2 und ließ sich von ihnen in die Welt der Fantasie führen. Das Eintauchen in die eigene Gedankenwelt führte nach einer erzieherischen Bestrafung einmal sogar dazu, dass sie davon lief und bei einer Bauersfamilie steif und fest behauptete, ein armes, elternloses „Gänsemädel“ zu sein2. Das entsprach wohl auch mehr Josepha Moses naturell, hat sie sich doch beim freien Spielen mit den Geschwistern in der Natur wohler gefühlt als herausgeputzt bei steifen Spaziergängen mit der Familie2.
1882 kam ein Schicksalsschlag, der in vielerlei Hinsicht die kreative Schaffenskraft behinderte: die Mutter Hedwig Mose starb6, bis dahin auf Grund der beruflichen Abwesenheit des Vaters Mittelpunkt der Familie3. Im Jahr danach heiratete die ältere Schwester und Josepha Mose übernahm die Haushaltsführung und die Betreuung der drei jüngeren Geschwister. Auch war sie in dieser Zeit gesundheitlich angeschlagen2.
Josepha Mose blieb ihr Leben lang unverheiratet. Sie schreibt von einem bedrückenden „Herzenserlebnis“2 um 1882 (als ihre Mutter starb). Weiter ist nichts bekannt. Ihre Geschichten sind geprägt von selbständig lebenden Frauen, die keinen Mann benötigen um glücklich zu sein, aber auch von Frauen, die mit 30 oder 40 Jahren noch die Liebe ihres Lebens und damit ihre Erfüllung finden (vgl. Ein dunkler Punkt oder Das Gas erlischt). Beides scheint in Josepha Moses Innerem angelegt gewesen zu sein.
Auf dem Weg zur Schriftstellerin
Es heißt, die Entwicklung zur Schriftstellerin wurde auch dadurch begünstigt, dass Josepha Mose als „sehr junges Mädchen“ auf Grund einer Krankheit für einige Wochen und Monate im Bett verbringen musste7. Womöglich liegt hier im Lexikoneintrag von 1898 ein Missverständnis vor. Jassy Torrund selbst schreibt von qualvollen Wochen im Kranklager1 im Jahr 18852, die zu ihrem ersten Roman führten. Mit 24 Jahren ist man aber nicht mehr unbedingt ein sehr junges Mädchen, auch wenn die ältere Schwester feststellen musste, dass die Mose-Kinder auf Grund der gesellschaftlichen Isoliertheit in der Entwicklung als Kinder und Jugendliche gut 10 Jahre zurück waren2. Dieser erste Roman war, einem Spendenaufruf in der Kölnischen Volkszeitung folgend, zur möglichen finanziellen Unterstützung einer kleinen Kirche im Taunus gedacht. Er war es aber offensichtlich nicht wert, publiziert zu werden2. Auch eine der ersten Erzählungen aus der Hand des zehnjährigen Mädchens, Rübezahl als Gastwirt und Mann2, ist leider nicht überliefert, ebenso wenig ihre Schulaufsätze aus Breslauer Internatszeit mit „wilden, eigenmächtigen Seitensprüngen“2.
Ende der 1880er ist dann Jassy Torrunds erste Novelle1 entstanden, Der schwarze Page, eine Faschingserzählung2. Am 25. März 1890 wurde diese in der Kölnischen Volkszeitung und Handelsblatt veröffentlicht3, unter dem Pseudonym Eva Sturm2.
Wieso gerade in dieser Zeitung? Sie wurde im Hause Mose in Kiel gelesen, galt als „höchste Instanz“2. Zu den Reichstagswahlen2 erschien darin am 16. Februar 18908 ein Artikel zu „Unsere Frauen und die Politik“2, worin der Autor die Unterhaltungen von Frauen und Mädchen zur Zeit des Wahlkampfes in Berlin wiedergibt. Natürlich geht es in diesen Gesprächen nur um Kleidung, die hausfrauliche Kochkunst und das Amüsement. Das Fazit des Autors war demnach, dass sich alle Männer, egal welchen Standes, für die Wahlen interessieren, aber keine einzige Frau2 (im Übrigen in einer Zeit, in der das Frauenwahlrecht noch in weiter Ferne lag). Das wollte Josepha Mose – wie all ihre Schwestern und Brüder zu politischem Interesse erzogen – nicht auf sich sitzen lassen. Der Vater ermutigt sie zu einem Leserbrief zum Thema „Die Frauen im Wahlkampf“, der sozusagen als erste Publikation6 am 9. März 1890 in der Kölnischen Volkszeitung erscheint. Ursprünglich war er aber wohl gar nicht zur Veröffentlichung gedacht, sondern nur an den Redakteur gerichtet8. Letztendlich hatte Jassy Torrund daran aber „doch die kindliche Freude“2. Im Leserbrief macht sie noch einmal deutlich, dass auch „Frauen, Töchter und Schwestern“ von den Männern ihrer Familie über alle politischen Geschehnisse informiert werden und in der Zeitung Leitartikel lesen, nicht nur „das Feuilleton und die Familien-Nachrichten“8. Frauen fiebern bei Wahlen ebenso mit wie Männer8. Jassy Torrund selbst geht davon aus, dass sich der Redakteur nach dem Leserbrief an die Novelle erinnert hat, die die Schriftstellerin wohl einige Zeit vorher schon eingereicht hatte. Für Jassy Torrund kam die Veröffentlichung gut zwei Wochen nach dem Leserbrief jedenfalls überraschend und machte sie sprachlos2. Als Honorar erhielt sie 60 Mark2,7. Auch später hatte sie durch ihre Schriftstellerei gute Einnahmen. Sie wollte aber nie als „Blaustrumpf“2,9 gelten, also als Intellektuelle, die sich vor der üblichen Hausfrauenarbeit scheut8. Obwohl sie also streitbar und selbstsicher war, lehnte sie sich nicht gegen die geltenden Rollenbilder auf10.
Die Geschichte Der schwarze Page, aus heutiger Sicht recht harmlos, sorgte unter den Bekannten im sittenstrengen Norddeutschland für ein wenig Aufsehen. Eine Bekannte dachte sogar daran, den Kontakt abzubrechen2. Auch Josepha Moses Vater war über die Hinwendung seiner Tochter zur Schriftstellerei nicht begeistert, lenkte aber ein, solange der Haushalt ordentlich geführt war und sie bei Veröffentlichungen den „ehrlichen“ Familiennamen Mose nicht benutzte2,3. Ein Pseudonym zu verwenden war ohnehin nicht unüblich. Zunächst sollte Eva Sturm weiterhin dazu dienen2. Später entstand dann das Pseudonym Jassy Torrund. Nach eigener Aussage wurde der Name von Josepha Mose erträumt, verbunden mit der Verheißung, er solle ihr Glück bringen2,3. Schon kurze Zeit nach der ersten Veröffentlichung, 1895, wird das Pseudonym Jassy Torrund auch im Kürschner Literaturkalender genannt6. Geschrieben wurde vor allem in der Nacht3, beziehungsweise die Geschichten wurden anfangs in der Nacht erträumt und am Morgen zügig aufgeschrieben (beispielsweise Die Krone der Königin, Sonjas Rache und Über die Kraft)2, und Publikationen folgten als Jassy Torrund recht schnell in diversen Zeitschriften (Daheim-Kalender, Gartenlaube, Über Land und Meer, Weite Welt, Grenzboten, Westermann, Sonnenland) sowie in Reclams Universum. Die Arbeiten für die Kölnische Volkszeitung gab Jassy Torrund erst nach dem Weltkrieg auf, als sie ihr zu „rot“, d.h. sozialistisch oder kommunistisch geworden war3.
Zeit in Breslau und Scheinfeld
Nachdem alle drei jüngeren Geschwister verheiratet waren – die Familie ihres Bruders Franz mit der „drollig lebhafte[n] Kinderschar“ dienten ihr als Vorlage einiger Erzählungen –, zog Josepha Mose im Frühjahr 18931,2,11 mit ihrem von einem Rückenmarkleiden geprägten Vater nach Breslau3,4 (nach anderen Quellen bereits im April 18926). 1898 verstarb Joseph Eduard Mose in seiner schlesischen Heimat. Als Adresse kann ca. 1898 die Neue Junkernstraße 32 angegeben werden7, 1907 die Fiedlerstraße 11 in Breslau1. Schon bald nach Ankunft in Breslau traf sie ihre Schulfreundin Wanda von Ostrzycka (21.8.1857- 2.3.1934)3,5 wieder, die als Lehrerin wirkte und in den Familienkreis aufgenommen wurde3. Sie wurde ihr eine große Stütze. Josephas Leben war bestimmt von der schriftstellerischen Tätigkeit, einem großen Freundeskreis, Reisen und Wandertouren in den Alpen (vgl. Unser gemeinsamer Mann oder Die vier Mädel vom Hummelhof) sowie bedingt durch die Krankheit ihrer Freundin von Badekuren in Karlsbad3 (vgl. Um ein Vierkleeblatt). Unter anderem diese Krankheit führte zum Wunsch nach einem idyllischen Haus in der ruhigen Atmosphäre des Landlebens. Auf Scheinfeld sind die beiden durch fränkische Freunde gekommen3 – namentlich E. M. Hamann, „die große Versteherin“2. . Und so baute sich Josepha Mose, wie sie selbst sagt „die Architektentochter“3, in der heutigen Schwarzenberger Straße 24 (damals Nr. 183) ein Haus, umgeben von einem großen Garten in dem auch Hühner gehalten wurden3 (vgl. Lichtträgerin). Das Anwesen wurde „Lindenhof“10 genannt.
Für sie war es der ländliche und etwas wilde Garten mit „Birken und Buchen, Lärchen und Fichten“2, den sie sich als Kind immer gewünscht hatte2. Auch der nahe Steigerwald muss ihr gefallen haben, setzt sie seine Herbstfarben doch am Anfang von Die Burg ihrer Ahnen in Szene: „Wie leuchtendes Gold und flammender Purpur brennen die Birken und Buchen des Steigerwaldes zwischen dem Ewigkeitsgrün der Fichten gegen den tiefblauen Himmel. Uns eine Schönheit ohnegleichen, eine Klarheit, die etwas Ueberirdisches hat, ist ausgegossen über die sommermüde Welt, die sich selig lächelnd – zum Sterben nicht – doch zum Schlafengehen anschickt.“ Und auch dem Unwirtlichen des Herbstes konnte sie hier etwas Positives abgewinnen, wie sie in Lichtträgerin schreibt: „Wenn in finsteren Herbstnächten der Sturm dahergefahren kam von den kahlbraunen Höhen des Steigerwalds, wenn er aufbrüllend durch die Kronen der alten Lindenallee fegte wie donnernde Meeresbrandung, …“ – es klingt wie eine Erinnerung an die Ostseeküste der Kindertage.
1913 ging Wanda von Ostrzycka als Lehrerin in Pension5. Zu diesem Zeitpunkt hat Josepha Mose wohl noch in Breslau gewohnt11, von 1913 bis 1927 lebten die beiden gemeinsam in Scheinfeld6. Während des Ersten Weltkrieges, als ihre Freundin Wanda von Ostrzycka wie andere Scheinfelder Frauen freiwilligen Dienst im Rotkreuz-Lazarett tat3 (vgl. Der kleine Pfadfinder), ergab sich für Jassy Torrund neben Hausfrauenpflichten „zwischen Kochtopf, ‚Einmotten‘ und drängendster Frühjahrspflanzarbeit“ in der „dienstbotenlosen Zeit“2 eine sehr produktive Schaffensperiode. Neben dem städtischen Milieu nahm sie nun auch die fränkischen Handwerker und Bauern in den Blick (vgl. Der Turmalin), in deren Mitte sie sich offensichtlich sehr wohl fühlte. Jassy Torrund selbst sieht in den in Scheinfeld entstandenen Erzählungen ihre reifsten3. Die Kriegserlebnisse von Heimaturlaubern und Insassen des Lazaretts, die auch ins Haus und in den großen Garten zu Besuch kamen (vgl. Die graue Frau oder Auferstanden oder Lichtträgerin), prägten zudem Josepha Moses deutsche Volksseele3.
Interessanterweise gibt es auch eine Verbindung von Jassy Torrund und Gavrilo Princip, dessen Anschlag am 28. Juni 1914 in Sarajevo auf Franz Ferdinand und Sophie letztendlich erst zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges geführt hatte. Der Attentäter war im Besitz einer Ausgabe von Wenn Landsleute sich begegnen, „an obscure series of short novels“12, mit seiner Unterschrift auf dem Titelblatt12 und einem „aus dem Deutschen übersetze[n] Zitat“ auf der letzten Seite13:
„Was dein Feind nicht wissen soll, das erzähl nicht einmal deinem Freund. Wenn ich ein Geheimnis bewahre, ist es mein Sklave. Wenn ich es enthülle, wird es mein Meister. Auf dem Baum der Verschwiegenheit hängt die Frucht … Nichts sagen, nichts anvertrauen.“13
In der Novellensammlung selbst, die 1966 noch im DSIP-Archiv zu finden war, steht anstatt der drei Auslassungspunkte das Wort мир (Frieden)13b. Tatsächlich finden sich solche Gedanken aber nicht in den Geschichten des Buches von Jassy Torrund, weder wörtlich noch angedeutet. Gavrilo Princip muss die Ausgabe wohl als Notizbuch für eigene Gedanken zweckentfremdet haben.
Möglicherweise handelte es um eine in einem Zug liegen gebliebene Reiselektüre. Zumindest ab 1917 gab es nämlich einen neuen Vertriebsweg auch für Jassy Torrunds Bücher. Spätsommer und andere Novellen wurde durch Reclam über Automaten verkauft, die überwiegend an Bahnhöfen zu finden waren10. Sie boten sich dort als passende, leichte Reiselektüre an. Das waren die dünnen Novellensammlungen sicherlich auch schon in den Jahren zuvor.
Zum 60. Geburtstag (1920), den Josepha Mose in ihrem Haus „am Fuße des idyllischen Steigerwaldes“ „im mittelfränkischen Städtchen Scheinfeld“9 erleben durfte, veröffentlichte E. M. Hamann eine „Skizze“ im Stile einer Laudatio. Darin erfahren wir neben den bereits erwähnten Eckpunkten ihres Lebens, dass auch Männer zum treuen Leserkreis gehören, wie beispielsweise ein Ordenspriester (vgl. die aus Sicht eines Mannes geschriebenen Corriger la fortune und Christina Fischerin). Jassy Torrund zeige in ihrem Werk ihren katholischen Glauben, ohne dabei aufdringlich zu sein (vgl. Absolvo te, Der Turmalin oder Credo). Sie führt zur Schönheit der Natur, zeigt das Leben aber wie es ist, also auch von seiner unschönen Seite. Ziel solcher Erzählungen ist immer die Problemlösung, seelische Befreiung (vgl. Heim! oder Weiße Narzissen). E. M. Hamann sieht in den Geschichten einen „scharfen aber gütigen Beobachterblick“9 und einen treffsicheren Humor. Am Ende des Artikels wünscht E. M. Hamann ihrer Freundin Jassy Torrund: „Möge ihr denn auch ein langer goldener Lebensabend in Lebens- und Schaffensfreudigkeit blühen!“9
Der Krieg und die Nachkriegszeit brachten aber leider keine Freude, sondern vor allem finanzielle Verluste. Josepha Mose verlor sowohl das Erbe des Vaters als auch ihr selbsterwirtschaftetes Vermögen nahezu vollständig3. Im Mai 1919 musste sie ihr geliebtes Haus „Lindenhof“ bereits wieder verkaufen5 (sie selbst schreibt 19233). Vermutlich lebte sie bis mindestens Dezember 1923 noch im Lindenhof, was aus dem Dienstbotenregister (zuletzt nur „Stütze“) hervorgeht5. Der Name des Anwesens bleibt aber noch einige Zeit unter dem Nachbesitzer Georg Weltz erhalten14.
Laut eigener Aussage lebte Josepha Mose mit Wanda von Ostrzycka 1923 in einer „fremden Notwohnung“3. Wo in Scheinfeld diese lag, konnte bislang nicht geklärt werden, vermutlich aber innerhalb der ehemaligen Stadtmauern (viel größer war Scheinfeld zu der Zeit auch nicht). Im Buch Das Rätsel von Banz aus dem Jahr 1926, das allerdings keine erkennbaren direkten Bezüge zu Scheinfeld hat, schreibt Jassy Torrund: „Auch Großmutter hatte ihr schönes, sonniges Landhaus vorm Tore verlassen und in eine enge düstere Mietswohnung der Altstadt übersiedeln müssen, in der sie bis heut‘ noch nicht heimisch war“. Das könnte eine Anspielung auf das eigene Schicksal sein. Zum Leben musste in dieser Zeit die Pension Wanda von Ostrzyckas für beide reichen3.
Ein Hinweis auf die Anwesenheit in Scheinfeld in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg ist die Ausstellung eines Reisepasses am 22. Mai 1925 durch das Bezirksamt Scheinfeld (Staatsangehörigkeit Bayern und Preußen)6. In den Jahren 1917-1926 vermachte Josepha Mose zudem einige ihrer Bücher mit persönlicher Widmung dem „Stadt-Vater“ Simon Ring, dem sie offenbar sehr zugetan war15. Die Bücher mögen zuletzt durchaus auch als Abschiedsgeschenke gesehen werden.
Jassy Torrund zur Zeit des Nationalsozialismus
Die Zeit in Scheinfeld war auch die Zeit des aufkeimenden Nationalsozialismus und man fragt sich unwillkürlich, wie Josepha Mose dazu stand.
Wojciech Kunicki widmet Jassy Torrund in einem 2006 erschienen Buch über diese Zeit16 einen Absatz im Kapitel „Schreibende Frauen“. Wie er feststellt, wurde Jassy Torrund 1934 in den Schlesischen Monatsheften in einem – allgemein von nationalsozialistischem Gedankengut getragenen – Aufsatz zu Schlesische Frauendichtung der Gegenwart von Friede Gewecke als bedeutende Unterhaltungsautorin vorgestellt17. Kunicki erkennt, dass Jassy Torrund im Aufsatz sogar an erster Stelle steht16. Das ist aber vermutlich der chronologischen Reihenfolge geschuldet; Josepha Mose ist die älteste der aufgeführten Frauen17. Neue Fakten gegenüber Domanig 193218 gibt es bei Gewecke im Übrigen nicht, außer dass Jassy Torrund nach längerer Zeit wieder schriftstellerisch tätig sei. Gewecke schreibt über Jassy Torrund: „Würdig und voll Güte wie der Mensch, strahlen ihre Erzählungen Reichtum großen Verstehens und reiner Menschlichkeit aus und unerschütterlichen Glauben an Deutschlands Zukunft.“17 Kunicki kommt zum Schluss, dass Jassy Torrund „ihr Leben und ihr schriftstellerisches Werk – zumindest nach eigener Aussage – in den Dienst des Nationalsozialismus stellte“, auch wenn sie zwischen 1936 und 1944 keinen schriftstellerischen Erfolg mehr hatte16. Er zitiert dafür einen selbstverfassten Lebenslauf Josepha Moses: „Im Sommer 1923, mitten in der schwersten Kampfzeit, als die grosse Volksrednerin Frau Ellendt das rote Thüringen und Frankenland für den Nationalsozialismus erobert und den Menschen die Bedeutung desselben klargemacht hatte, schrieb ich – noch ganz unter dem Eindruck ihres herrlichen Vortrages – meinen vaterländischen Roman: ‚Von Einem, der seine Ahnen suchen ging‘. In einer armseligen fremden Notwohnung. Und als der neunte November zu Ende ging, da wussten wir beide, meine Lebenskameradin und ich, zu wem wir innerlich gehörten! Doch Alter, Armut und Kränklichkeit, sowie die Unmöglichkeit, in dem abseits gelegenen kleinen Städtchen Anschluss an die Partei zu finden, hinderten uns, auch öffentlich uns dazu zu bekennen.“3
Im Jahr 1923 wurde Josepha Mose 63 Jahre alt. In den Jahren danach hat sie nur noch etwa neun neue Geschichten veröffentlicht. Davon, dass sie ihr schriftstellerisches Werk in den Dienst des Nationalsozialismus stellte, kann also wirklich nicht die Rede sein. Das einzige den Nationalsozialismus thematisierende Werk ist, wie erwähnt, Von einem, der seine Ahnen suchen ging. In einer Rezension wird Jassy Torrund 1937 zwar attestiert, dass das Buch geeignet ist, „für die Pflege des Bluterbes zu werben“. Gleichzeitig wird sie aber dafür gescholten, zweimal von „christlicher Abstammung“ zu schreiben, anstatt von deutscher Abstammung19. So ganz passt das Buch also nicht zur Linie des Nationalsozialismus. Auch im Lebenslauf des gleichen Jahres beschreibt Jassy Torrund ihre Erziehung als „in echt deutschem und echt christlichem Sinn“3. Deutsch allein reicht ihr zur eigenen Charakterisierung offensichtlich nicht aus. Eine weitere Rezension sieht in dem Buch eine gute Werbung „für die tiefen sittlichen und völkischen Werte der Ahnenforschung“ in Form einer populären Einführung in das Thema, ohne „Arier-Nachweis-Zwang“20.
Auch wirkt Josepha Moses eigene Aussage, sie hätte in dem kleinen, abseits gelegenen Städtchen Scheinfeld 1923 keinen Anschluss an die Partei finden können, wie eine Ausrede. Tatsächlich war die NSDAP-Ortsgruppe für Scheinfeld und Markt Bibart bei ihrer Gründung am 21. März 1921 unter dem Scheinfelder Oberamtsrichter Karl Engert die erste in Franken21. 1923 war Wilhelm Holzwarth Ortsgruppenleiter, ebenfalls Gründungsmitglied und Betreiber des Gasthauses zum Storchen21. Es wäre also möglich gewesen, Anschluss an die NSDAP zu finden, wenn Josepha Mose dies gewollt hätte. Die Partei wurde reichsweit am 23. November 1923 verboten und ein Beitritt war bis zur Wiedergründung 1925 nicht möglich. Das hätte Josepha Mose aber auch so schreiben können. 1937, in Breslau lebend, war Josepha Mose immer noch kein Parteimitglied3. Es muss sie also noch etwas anderes als äußere Hürden daran gehindert haben.
Insgesamt wirkt der Lebenslauf zielorientiert. Er ist Teil umfangreicherer Unterlagen, die an die Deutsche Schillerstiftung (damals angegliedert an die von der NSDAP gegründete Reichsschrifttumskammer in Berlin) gerichtet waren. Mit dem Schreiben bat Josepha Mose, der es aufgrund rückgängiger Verkaufszahlen und fehlender Rücklagen wirtschaftlich weiterhin schlecht ging, um eine finanzielle Unterstützung, die ihr dann auch in geringem Maße gewährt worden ist16. Dabei war es sicherlich von Vorteil, auf die Verbundenheit mit der herrschenden Partei hinzuweisen und eventuell eine Ausrede dafür zu haben, nicht Mitglied zu sein. Eine tatsächliche Hinwendung zur Partei ist aber nicht festzustellen. Jassy Torrund als nationalsozialistische Schriftstellerin einzustufen ist deswegen wohl etwas vorschnell.
Im Semi-Kürschner (1. Auflage 1913) wurde Josepha Mose (Jassy Torrund), in Breslau lebend, als Jüdin aufgeführt22, wogegen sie sich durch Übersenden ihres Taufscheins beim Verlag wehrte. In einer Neuauflage (2. Auflage 1931) wurde die Behauptung dann mit einer Entschuldigung zurückgenommen, allerdings mit der Ermahnung,„ihre weitere Abstammung ein für allemal festzulegen“23. Durch etwas Recherche hätte der Fehler vermieden werden können, ist Jassy Torrund doch bereits vor 1913 im „Verzeichnis der kathol. Schriftsteller deutscher Zunge“24 aufgeführt. Als ein Grund für die Einordnung als Jüdin im Semi-Kürschner ist der jüdisch wirkende Familienname zu sehen, der aber wohl eher aus dem bairischen stammt (Moor/Moos, Familienname Moser)6. Dies thematisiert Jassy Torrund auch im Roman Von einem, der seine Ahnen suchen ging. Auch hier ist anzunehmen, dass es Josepha Mose bei den Bemühungen um die Richtigstellung in erster Linie um ihre wirtschaftliche, d.h. finanzielle Situation ging. Josephas Bruder Paul benannte sich aus ähnlichen Gründen um das Jahr 1934 in Mooser um5. In Mitten im Leben (1922) beschreibt Jassy Torrund die Begegnung einer jungen Frau mit einem kränkelnden Juden aus Russisch-Polen in einer Postkutsche. Sie weiß, dass ihr Mann Juden verabscheut, sie sieht aber nur den Menschen ihn ihm, gibt ihm eine Hustenpastille und lässt seinen Kopf schlafend auf ihre Schulter sinken.
Deutsch-nationale25 Tendenzen im Sinne einer Vaterlandsliebe, einem Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen und der Hoffnung auf ein wirtschaftlich starkes Deutschland mit politischen Gewicht in Europa, sind in Jassy Torrunds späten Schriften deutlich spürbar. Ein Paradebeispiel dafür ist das 1920 erschienene und 1931 ergänzte Werk Wegsucher ins Sonnenland (vgl. auch 1911 Ein Kuß aus Versehen). 1937 geht Josepha Mose sogar so weit, dass sie nach Ausbruch des (Ersten) Weltkrieges, als „das vaterländische Bewusstsein auch in uns deutsche Frauen erwachte“ den „ausländisch klingenden Namen“ Jassy Torrund nicht gewählt hätte3. Sie hat sich in den Publikationen nach 1918 aber auch kein anderes Pseudonym zugelegt. In ihren Vorstellungen wurde sie von Andrea Ellendts Rede in Scheinfeld 1923 sicherlich bestärkt und sie mag auch in Adolf Hitler denjenigen gesehen haben, der diese sozialen, ökonomischen und politischen Ziele am besten erreichen kann. Das macht ihr Werk durchaus interessant für heutige Leser, man darf beim Lesen aber natürlich die geschichtlichen Hintergründe zur richtigen Einordnung nicht vergessen.
Letzte Lebensstation in Schlesien
Am 6. Februar 1927 zogen Josepha Mose und Wanda von Ostrzycka nach Breslau5,6. Damit endet die Zeit in Scheinfeld schon nach 14 Jahren.
Josepha Mose selbst gibt an, in Breslau zunächst mit ihrer Freundin in einem „treulichen Heim“ gewohnt zu haben, das sie nach deren Tod 1934 verlor. Daraufhin musste sie schließlich in ein Lehrerinnenheim ziehen3, wohl eine Art Stift25. 1931 und 1932 wird im Adressbuch23 und in der Literatur als Adresse die Piastenstraße 41 genannt18. 1934 wird die Sternstraße 48/50 als Adresse angegeben17. 193727 und 194328 ist Josepha Mose im Breslauer Adressbuch mit der Angabe „Schriftstellerin“, einer Telefonnummer und ebenfalls der Adresse Sternstraße 48.50 aufgeführt. Dort lag das Haus des „Verein[s] katholischer Lehrerinnen in Schlesien zur Gründung eines Lehrerinnenheims“29. Merkwürdigerweise lautet im Breslauer Adressbuch von 1927 die Adresse aber auch schon Sternstraße 48.5030. Als plausibler Verlauf ergibt sich somit, dass Wanda von Ostrzycka (die ehemalige Lehrerin) und Josepha Mose 1927 nach der Ankunft in Breslau zunächst im Lehrerinnenheim untergekommen sind, sie sich dann ein Haus in der Piastenstraße gesucht haben und Josepha Mose 1934 wieder ins Lehrerinnenheim zurückgekehrt ist.
In Schlesien gab es gelegentliche Treffen mit der dort lebenden Familie des Franz Mose – nicht Josephas Bruder, sondern ein mit über acht Generationen zurückliegenden gemeinsamen Vorfahren eher entfernt verwandter Namensvetter. Josephas Bruder Paul hatte sich einige Jahre zuvor mit diesem Franz Mose zum Abgleich der Stammbäume getroffen5 (vgl. Von einem, der seine Ahnen suchen ging). Gemäß den Erinnerungen von Karlheinz Mose (1927-201631), Sohn von Franz Mose, an seine Kinder- und Jugendzeit der 1930er Jahre mit Spaziergängen und Wanderungen rund um den Glatzer Schneeberg (130 km südlich von Breslau), wohnte in dieser Zeit die „Großtante“ genannte Josepha Mose im Sommer im Pfarrhaus von Thanndorf (Jodłów), wo sie von der Familie Franz Moses besucht worden ist. Josepha Mose soll beim Spazierengehen die Angewohnheit gehabt haben, nach dem Ausruhen auf einer Bank sich zu dieser umzudrehen und zu sagen „Schöne Bank, hab‘ Dank“25. So konnte sie nichts versehentlich liegen lassen!
Trotz der angenehmen Ausflüge ins Gebirge ist wohl anzunehmen, dass die letzten 17 Jahre in Breslau weniger glücklich waren als die in Scheinfeld. Josepha Mose ist spätestens nach 1932 (mit 72 Jahren!) nicht mehr in der Lage, als Schriftstellerin tätig zu sein. Die Verkaufszahlen früherer Bücher gehen zurück, sie fragt regelmäßig finanzielle Unterstützung durch die Deutsche Schillerstiftung an6, wobei diese eher geringfügig bleibt16. Nach dem Tod Wanda von Ostrzyckas 19346 fiel nicht nur eine emotionale Stütze weg, sondern auch eine finanzielle3. Josepha Mose bezeichnet sich 1937 als „krank, einsam und verarmt“3. Nach einem Schlaganfall im November 1937 ist Josepha Mose linksseitig gelähmt und ihre Sehkraft ist vermindert6.
Zum 80. Geburtstag im Jahre 1940 erscheint noch einmal eine Würdigung, die aus einem Interview „in Jassy Torrunds sonnigem Feierabendstübchen in Breslau-Scheitnig“ entsteht32. Darin wird weniger auf das gesamte Leben Josepha Moses zurückgeblickt. Vielmehr stehen die Heimatverbundenheit mit Schlesien und das Interesse für Ahnensuche im Mittelpunkt, also Jassy Torrunds letztes Buch Von einem, der seine Ahnen suchen ging. „Ein freies, geeintes Deutschland“ scheint Jassy Torrund immer noch wichtig zu sein, bzw. „Blut, Vaterland und Menschenliebe“, wie es die Autorin ausdrückt. Die Würdigung schließt mit dem Wort Jassy Torrunds, „daß alle Schicksalswege Gotteswege seien“32. Im Juni 1941 heißt es in einer Notiz an die Deutsche Schillerstiftung in Weimar, Josepha Mose sei bettlägerig und auf fremde Hilfe angewiesen5.
Es konnte bisher nicht geklärt werden, wann genau Josepha Mose in Breslau verstarb. Einige geben das Jahr 194310,33 an, andere gehen davon aus, dass sie noch bis Januar 1944 lebte16. Am 21.1.1944 schreibt Dora Lotti Kretschmer der Deutschen Schillerstiftung, dass Josepha Mose verschieden sei, ohne jedoch den Todestag zu nennen5. Anzunehmen ist, dass Josepha Mose im Januar 1944 noch gelebt hat. Damit erreichte sie ein Alter von 83 Jahren6.
Bedeutung über den Tod hinaus
Was bleibt von Jassy Torrund? Sie schrieb für verschiedene Zeitschriften Novellen, Feuilletons und Skizzen6. Laut eigener Aussage im Jahr 19373 hat Josepha Mose mehr als 160 Erzählungen unter dem Namen Jassy Torrund veröffentlicht, die in etwa 30 Büchern zu finden sind. Verbreitet waren ihre Geschichten in über 120 000 Exemplaren in aller Welt3, oder wohl eher im gesamten deutschsprachigen Raum6,18. Übersetzungen sind von Sonjas Rache bekannt (schwedisch Sonjas hämnd), von Weiße Narzissen (englisch als White Narcissus in World’s Great Love Stories) und von Wegsucher ins Sonnenland (flämisch Naar Zonneland)10. Zusätzlich zu den veröffentlichten gab es 1937 noch einige ungedruckte Manuskripte. Veröffentlichungen nach diesem Zeitpunkt sind nicht bekannt. Ihr werden 1932 (sicher stark beschönigend) ein reiches Einfühlungsvermögen und ein goldener Humor beschieden. Ihre Geschichten seien nicht nur Theorie. Vielmehr sind diese geprägt von Lebenserfahrung, die Kindheit, Jugend und Eheleben (obwohl selbst nie verheiratet!) umfasst18.
Andererseits greift 2002 das Satiremagazin Titanic34 die Autobiographien in Dichters Werden2 auf mit der Beurteilung: „heute will kein Mensch mehr auch nur eine halbe Seite von diesen einst weitberühmten Dichtersleuten lesen“, wobei die Einschätzung weitergeht mit: „Auf eine Art sehr verständlich, auf andere Art recht schade“. Das Urteil ist nachvollziehbar und mag an den Themen liegen – in der Mehrzahl sind es eben heute so kaum noch verständliche oder berührende Liebesgeschichten – und an dem damit verbundenen Stil („Sie schrieb im Stil der Hedwig Courths-Mahler“25). Trotzdem sind viele Bücher aus heimatkundlichen oder zeitgeschichtlichen Gründen weiterhin lesenswert. Man kann sich also anschließen: Schade, wenn die Geschichten nicht mehr gelesen werden.
In Kiel und Breslau, wo Josepha Mose ca. 28 und 37 Jahre verbracht hat, also insgesamt mehr als drei Viertel ihres Lebens, gibt es keine öffentliche Erinnerung. In ihrem Geburtsort Preetz kam es 2009 zu der Entscheidung, die Frenssenstraße (Gustav Frenssen gilt als Unterstützer der NSDAP mit antisemitischen Zügen) nach Jassy Torrund zu benennen35,36. Seitdem heißt diese Torrundstraße, was später vor Ort nicht durchgehend Zustimmung gefunden hat37. In Scheinfeld ist Jassy Torrund weitestgehend unbekannt. Dankenswerterweise wurde im Jahre 2009 durch Werner P. Binder in einem Artikel der Fränkischen Landeszeitung in der Reihe Literarische Spurensuche im Landkreis auf sie aufmerksam gemacht10. Basis für den Artikel waren auch die umfangreichen (unveröffentlichten) bibliographischen Arbeiten von Hans-Ulrich Mose6, einem Bruder von Karlheinz Mose. Ohne diese wäre auch die vorliegende Biographie mit Werkverzeichnis nicht denkbar. Auch wenn wir in Scheinfeld sinnvollerweise andere Arten der Erinnerung finden sollten als in Preetz, ist es durchaus wünschenswert, dass Jassy Torrunds Geschichten bei uns nicht vergessen sondern gelesen und diskutiert werden.
zusammengestellt von Simon Prikler
Literatur über Jassy Torrund in chronologischer Reihenfolge
[8] Jassy Torrund (1890): Leserzuschrift zu „Die Frauen im Wahlkampf“, Kölnische Volkszeitung und Handelsblatt, Ausgabe vom 9.03.1890
[7] Sophie Pataky (1898): Mose, Frl. Josepha, in Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898, online unter http://www.zeno.org/Pataky-1898/A/Mose,+Frl.+Josepha, 31.01.2022
[1] Josepha Mose (1907): Selbstbiographie, in Richard Dohse: Meerumschlungen – Ein literarisches Heimatbuch für Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck, Alfred Janssen, Hamburg, 1907
[24] Karl Menne (1911): Keiters Katholischer Literatur-Kalender, 11. Jahrgang, Fredebeul & Koenen, Essen-Ruhr
[11] Franz Brümmer (1913): Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Bd. 5., 6. Auflage, Reclam, Leipzig, online unter https://www.deutschestextarchiv.de/book/show/bruemmer_lexikon05_1913, 31.01.2022
[22] Philipp Stauff (1913): Semi-Kürschner oder Literarisches Lexikon […], Selbstverlag, online unter https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/1190648, 31.01.2022
[2] Jassy Torrund (1919): Aus der Kinderstube meines „Talents“, in Maria Köchling: Dichters Werden. Bekenntnisse unserer Schriftsteller, Herdersche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau
[9] E. M. Hamann (1920): Jassy Torrund, Allgemeine Rundschau (Wochenschrift für Politik und Kultur), Nr. 38, München, Ausgabe vom 18.09.1920
[30] Breslauer Adreßbuch 1927 (1927), August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft, Breslau, online unter https://www.dbc.wroc.pl/dlibra/doccontent?id=8354, 31.01.2022
[23] Erich Ekkehard (1931): Sigilla Veri, Bodung-Verlag, Erfurt
[26] Breslauer Adreßbuch 1931 (1931), August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft, Breslau, online unterhttps://www.sbc.org.pl/dlibra/publication/95394/edition/90015/content, 31.01.2022
[18] Maria Domanig (1932): Frauendichtung der Zeit, Band 2, Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck
[17] Friede Gewecke (1934): Schlesische Frauendichtung der Gegenwart, in Schlesische Monatshefte, Blätter für nationalsozialistische Kultur des deutschen Südostens, Nr. 8, 11. Jahrgang, Druck und Verlag von Grass, Barth und Comp. W. Friedrich, Breslau, Ausgabe vom August 1934, online unter https://www.dbc.wroc.pl/dlibra/publication/5968/edition/7170/content, 31.01.2022
[27] Breslauer Adreßbuch für das Jahr 1937 (1937), August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft, Breslau, online unter http://des.genealogy.net/breslauAB1937/search/index, Suchbegriff Josepha Mose, 31.01.2022
[3] Jassy Torrund (1937): Mein Lebenslauf. (Breslau d. 15.9.37). BArch. Personalakte Jassy Torrund (Josepha Mose). IO425, Bl. 0094
[19] Otto Bessenrodt (1937): Buchbesprechung, in Reinhold Vesper: Thüringer Fähnlein. Monatshefte für die mitteldeutsche Heimat, 6. Jahrgang, Die Thüringer Sippe, 3. Jahrgang, Folge 6, Verlag Gustav Neuenhahn, Jena, online unter https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00245049/F%C3%A4hnlein_1937_0001.tif, 31.01.2022
[20] Theodor Dombart (1937): Jassy Torrund, Von einem, der seine Ahnen suchen ging, in Josef Eschenauer: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde, 15. Jahrgang 1937, Nr. 7/9, Druck und Verlag Michael Laßleben, Kallmünz, online unter https://www.blf-online.de/blaetter-blf, 31.01.2022
[32] Dora Lotti Kretschmer (1940): Jassy Torrund wird 80 Jahre, in Schlesische Stimme. Monatsschrift für Volkstum und Heimatarbeit, 22. Jahrgang, Heft 9, Schlesien-Verlag, Berlin, online unter https://sbc.org.pl/dlibra/publication/336234/edition/317712, 31.01.2022
[28] Breslauer Adreßbuch 1943 (1943), Verlag August Scherl Nachfolger, Breslau, online unter https://sbc.org.pl/dlibra/publication/98198/edition/92530/content, 31.01.2022
[13] Vladimir Dedijer (1967): Die Zeitbombe. Sarajevo 1914, Europa Verlag, Wien (Übersetzung der englischen Originalausgabe (1966): The Road to Sarajevo, Simon and Schuster, New York)
[13b] Vladimir Dedijer (1966): Sarajevo 1914, Prosveta, Beograd
Hinweis: Die Abbildung von Wenn Landsleute sich begegnen findet sich nur in der serbo-kroatischen Originalausgabe, nicht in der englischen Originalausgabe oder der daraus entstandenen deutschen Übersetzung.
[34] Hans Mentz (2002): Aus der Dichterklause, TITANIC – Das endgültige Satiremagazin, Ausgabe Februar 2002, Titanic-Verlag GmbH & Co. KG, Berlin, online unter https://www.titanic-magazin.de/heft/klassik/2002/februar/humorkritik7/, 31.01.2022
[16] Wojciech Kunicki (2006): „… auf dem Weg in dieses Reich“ – NS-Kulturpolitik und Literatur in Schlesien 1933 bis 1945, Leipziger Universitätsverlag GmbH, Leipzig
[5] Hans-Ulrich Mose (2009-2022), Gesammelte, unveröffentlichte Unterlagen und Übersicht über alle Schriften Torrunds, Ostbevern
[6] Erich W. Klimm (2009): Jassy Torrund als Josepha Mose geborene Schriftstellerin, in Volker Liebich: Informationsblatt des Heimatvereins Preetz und Umgebung e.V. sowie des Archivs der Stadt Preetz, Nr. 16/2009
[10] Werner P. Binder (2009): Refugium unterm Fürstenschloss. Literarische Spurensuche im Landkreis (67), Fränkische Landeszeitung, Ausgabe vom 06.11.2009
Werner P. Binder (2009): Refugium unterm Fürstenschloss, in Werner P. Binder: Aysch bringt rote Paffenhütlein. Literarische Landschaft zwischen Steigerwald und Frankenhöhe, Bartlmüller Verlag, Nürnberg, 2015
[35] Silke Rönau (2009): Frenssenstraße könnte laut einer Ausschussempfehlung zur Jassy-Torrund-Straße werden, Kieler Nachrichten, Ausgabe vom 06.04.2009, online unter https://www.kn-online.de/Region/Ploen/Frenssenstrasse-koennte-laut-einer-Ausschussempfehlung-zur-Jassy-Torrund-Strasse-werden, 31.01.2022
[36] o.V. (2009): Frenssenstraße wird Torrundstraße, Kieler Nachrichten, Ausgabe vom 20.05.2009, online unter https://www.kn-online.de/Region/Ploen/Frenssenstrasse-wird-Torrundstrasse, 31.01.2022
[12] Tim Butcher (2014): The Trigger. Hunting the Assassin who Brought the World War, Chatto & Windus, London
[25] Karlheinz Mose (2015): Klotz am Bein, Klavier vorm Bauch. Jugenderlebnisse auf Wanderwegen in der Grafschaft Glatz, in AGG-Mitteilungen Nr. 14, Arbeitsgemeinschaft Grafschaft Glatz, online unter http://www.spata-bonn.de/fgg1.htm, 31.01.2022
[37] Silke Rönau (2016): Den Straßennamen auf der Spur, Kieler Nachrichten, Ausgabe vom 08.11.2016, online unter https://www.kn-online.de/Region/Ploen/Den-Strassennamen-auf-der-Spur, 31.01.2022
[15] Persönliche Mitteilung aus der Familie Simon Rings (2021)
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Eduard_Mose, 31.01.2022
[33] https://de.wikipedia.org/wiki/Josepha_Mose, 31.01.2022
[31] https://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Mose, 31.01.2022
Weitere Literatur zur zeitgeschichtlichen Einordnung
[29] o.V. (1905): Lehrerinnenheim, Der oberschlesische Wanderer, Oberschlesische Zeitung. Amtliches Blatt für die städtischen Behörden von Gleiwitz, No. 262, 78. Jahrgang, Ausgabe vom 14.11.1905, online unter http://www.sbc.org.pl/Content/351500/ow-1905-262.pdf, 31.01.2022
[14] Kaspar Dörschner (1925): Schloss Schwarzenberg, lokalgeschichtlicher Versuch nebst kurzen Nachrichten über Scheinfeld und Kloster Schwarzenberg, Mannheim, S. 7
[21] Wolfgang Mück (2016): NS-Hochburg in Mittelfranken. Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922-1933, Verlagsdruckerei Schmidt, Neustadt an der Aisch
Werkverzeichnis
Von den vorgeblich 160 Erzählungen in etwa 30 Büchern konnten von Hans-Ulrich Mose die folgenden gefunden werden. Dabei ist zu beachten, dass einige Geschichten mehrmals publiziert worden sind, auch unter geändertem Titel. Möglicherweise sind in Zeitungen und Zeitschriften noch weitere Veröffentlichungen zu finden.
- Der Schwarze Page; erschienen 1890 in Kölnische Volkszeitung und Handelsblatt; (erneut publiziert 1897)
- Zöllner und Sünder; erschienen 1893 in Daheim-Kalender; (erneut publiziert 1912)
- Wenn die Linden blühen; erschienen 1893 in Universum; Reclam (erneut publiziert 1897)
- Up ewig ungedeelt; erschienen 1894 in Die Gartenlaube; (erneut publiziert 1897)
- Um eine Kleinigkeit; erschienen 1895 in Die Gartenlaube; (erneut publiziert 1911)
- „O weh“; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig
- Ein Künstlerfest; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig
- Tröst-Einsamkeit; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig (erneut publiziert 1912)
- Müde geworden; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig
- Fastnacht; erschienen 1895 in Was das Leben bringt; Baumert, Leipzig
- Der einsame Spatz; erschienen 1896 in Universum; Reclam (erneut publiziert 1901)
- Erkämpftes Glück; erschienen 1897 in Erkämpftes Glück und andere Novellen; Schumann, Leipzig
- Up ewig ungedeelt; erschienen 1897 in Erkämpftes Glück und andere Novellen; Schumann, Leipzig
- Wenn die Linden blühen; erschienen 1897 in Erkämpftes Glück und andere Novellen; Schumann, Leipzig
- Zöllner und Sünder; erschienen 1897 in Erkämpftes Glück und andere Novellen; Schumann, Leipzig
- Christrosen; erschienen 1897 in Christrosen und andere Novellen; Schumann, Leipzig
- Der Schwarze Page; erschienen 1897 in Christrosen und andere Novellen; Schumann, Leipzig
- Pfingstgeschichten: Im Sonnenschein; erschienen 1897 in Christrosen und andere Novellen; Schumann, Leipzig
- Pfingstgeschichten: Im Regen; erschienen 1897 in Christrosen und andere Novellen; Schumann, Leipzig
- Sonjas Rache; erschienen 1898; Reclam, Leipzig
- Die Hüblerbaude; erschienen 1901 in Wenn’s dunkel wird und andere Novellen; Goldschmidt, Berlin
- Der einsame Spatz; erschienen 1901 in Wenn’s dunkel wird und andere Novellen; Goldschmidt, Berlin
- Das Glück; erschienen 1901 in Wenn’s dunkel wird und andere Novellen; Goldschmidt, Berlin
- Weiße Narzissen; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig (erneut publiziert 1927)
- Doktors Christkindl; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Der Ahne Zaubermittel; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Credo; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Der Groschen, der Glück brachte; erschienen 1904 in Weiße Narzissen und andere Novellen; Reclam, Leipzig (erneut publiziert 1934)
- Ein dunkler Punkt; erschienen 1905; Goldschmidt, Berlin
- Heimatsehnsucht; erschienen 1906 in Die Grenzboten; (erneut publiziert 1923)
- Spätsommer; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig (erneut publiziert 1917)
- Was der Doktor erzählte; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Sein letztes Bett; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Als ich Abschied nahm; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Als ich wiederkam; erschienen 1907 in Spätsommer und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Sein Herzenskind; erschienen 1907; Reclam, Leipzig (erneut publiziert 1920)
- Die Gipskatze; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
- Wie die Alten sungen; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
- Asti spumante; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
- Die rechte Stunde; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
- Die Rache der Zwillinge; erschienen 1909 in Die Gipskatze und andere lustige Geschichten; Reclam, Leipzig
- Die Krone der Königin; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
- Das Gas erlischt; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
- Um eine Kleinigkeit; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
- Die liebe kleine Maus; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
- So mutterseelenallein; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
- Übers Jahr zur Zeit der Pfingsten; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
- Freund Olaf; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
- Wie Johnny zu einer Erzieherin kam; erschienen 1911 in Die Krone der Königin und andere Erzählungen; Fredebeul, Essen
- Ein Kuss aus Versehen; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
- Wie’s doch noch Weinnachten ward; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
- Über die Kraft; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
- Corriger la fortune; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
- Omen; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
- Christina Fischerin; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
- Absolvo te; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
- Märznachtsturm; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
- Seine Weihnachtsgeschichte; erschienen 1911 in Ein Kuss aus Versehen und andere Novellen; Fredebeul, Essen
- Wenn Landsleute sich begegnen; erschienen 1912 in Wenn Landsleute sich begegnen und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Unser gemeinsamer Mann; erschienen 1912 in Wenn Landsleute sich begegnen und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Heim!; erschienen 1912 in Wenn Landsleute sich begegnen und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Zöllner und Sünder; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
- Tröst-Einsamkeit; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
- Reginens Weihnachten; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
- Müde geworden; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
- Gefährdeter Friede; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
- Im Sonnenschein; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
- Die Grafenkrone; erschienen 1912 in Zöllner und Sünder und andere Novellen; Hausen, Saarlouis
- Mit Gott und gutem Wind; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
- „Nimm deine Handschrift und schreibe“; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
- Das Lied vom Hiasl; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
- Alle Jahre wieder!; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
- Frau Reginens Tedeum; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
- „Doch Lieb ist wendisch“; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
- Das Kind von Arelun; erschienen 1912 in Mit Gott und gutem Wind!; Fredebeul, Essen
- Die keinen Sommer haben; erschienen 1912 in Dt. Romanzeitung; Otto Janke, Leipzig
- Die neue Mama; erschienen 1914 in Die neue Mama und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Erlöst!; erschienen 1914 in Die neue Mama und andere Novellen; Reclam, Leipzig
- Die graue Frau; erschienen 1917 in Die graue Frau und andere Kriegserzählungen; Benzinger, Einsiedeln
- Der kleine Pfadfinder; erschienen 1917 in Die graue Frau und andere Kriegserzählungen; Benzinger, Einsiedeln
- Auferstanden; erschienen 1917 in Die graue Frau und andere Kriegserzählungen; Benzinger, Einsiedeln
- Dinge zwischen Himmel und Erde; erschienen 1917; Benzinger, Einsiedeln
- Aufgestoßene Tore; erschienen 1918 in Aufgestoßene Tore; Benzinger, Einsiedeln
- Die Brücke; erschienen 1918 in Aufgestoßene Tore; Benzinger, Einsiedeln
- Hannas Lehrjahre; erschienen 1919; Tyrolia, Innsbruck
- Eine Reise nach Polen; erschienen 1919 in Im Sonnenland, Mädchenjahrbuch; Tyrolia, Innsbruck
- Wegsucher ins Sonnenland; erschienen 1920; Tyrolia, Innsbruck
- Um ein Vierkleeblatt; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Lichtträger; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Mitten im Leben; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Der Tumalin; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Mütterchen; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Weiße Ostern; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Die Gottesbotschaft; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Was wissen denn wir; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Die Siegerin; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Verschlossene Truhen; erschienen 1922 in Verschlossene Truhen; Bachem, Köln
- Heimatsehnsucht; erschienen 1922 in Heimatsehnsucht und andere Novellen; Tyrolia, Innsbruck
- Das Largo; erschienen 1922 in Heimatsehnsucht und andere Novellen; Tyrolia, Innsbruck
- Die Nothelferin; erschienen 1922 in Heimatsehnsucht und andere Novellen; Tyrolia, Innsbruck
- Der Ahnensucher; erschienen 1924 in Dt. Zeitung; (erneut publiziert 1937)
- Ellinors Tagebuch; erschienen 1924; Natur Kultur, München
- Die Burg ihrer Ahnen; erschienen 1925; Bergland, Elberfeld
- Die Hergottstanne; erschienen 1925 in Die Hergottstanne und andere Novellen; Bergland, Elberfeld
- Credo; erschienen 1925 in Die Hergottstanne und andere Novellen; Bergland, Elberfeld
- Wohl den Herzen, die geborgen; erschienen 1925 in Die Hergottstanne und andere Novellen; Bergland, Elberfeld
- Das Rätsel von Banz; erschienen 1926; St. Otto, Bamberg
- Die vier Mädel vom Hummelhof; erschienen 1926f; Bergland, Elberfeld
- Die Brautkrone; erschienen 1928 in Die Brautkrone; Tyrolia, Innsbruck
- Heinis Geheimnis; erschienen 1928 in Die Brautkrone; Tyrolia, Innsbruck
- Das Schweigen der Barmherzigkeit; erschienen 1932 in Frauendichtung der Zeit (Anthologie); Tyrolia, Innsbruck
- Der Groschen des kleinen Schlosserjungen; erschienen 1934 in Der Jugendonkel (Zeitschrift für Kinder); Ars sacra, München
- Von einem, der seine Ahnen suchen ging; erschienen 1937; Starke, Görlitz
Ausgewählte Geschichten
Bei folgenden Werken ist ein Bezug zu Scheinfeld und Umgebung feststellbar.
Hannas Lehrjahre
Wegsucher ins Sonnenland
Die Burg ihrer Ahnen
Von einem, der seine Ahnen suchen ging
Der kleine Pfadfinder
Lichtträgerin
Der Turmalin